Starbulls morgen vor Herkulesaufgabe gegen die Kassel-Huskies - Am Sonntag Nauheim

Am kommenden, dritten Adventswochenende geht es für die Starbulls Rosenheim gegen die beiden hessischen Vertreter in der DEL2: Am morgigen Freitag steht die Herkulesaufgabe gegen „Quasi-Spitzenreiter“ Kassel Huskies auf dem Spielplan (19.30 Uhr, Probonio Arena).
Am Sonntag um 17 Uhr folgt im ROFA-Stadion der Starbulls-Heimauftritt gegen die auswärtsstarken und zuletzt mit bemerkenswerten Erfolgen aufwartenden Roten Teufel Bad Nauheim, die inzwischen bereits nach Tabellenrang sechs schnappen.
Die Rosenheimer Eishockeyprofis wollen den hohen Hürden am 23. und 24. Spieltag trotzen und gegen die hungrigen Gegner an das erfolgreich erste „Hessen-Wochenende“ anknüpfen, an dem ganz Besonderes passierte.
Ende Oktober feierten die Starbulls Rosenheim gegen die beiden hessischen Teams ein „Fünf-Punkte-Wochenende“, das nicht nur wegen der guten Ausbeute in besonderer Erinnerung ist.
Last-Second-Coup im ersten Duell mit Kassel
Das damalige Duell gegen Kassel bot ein nahezu unfassbares Finish: Zehn Sekunden Spielzeit waren noch auf der Uhr und die Huskies führten im ROFA-Stadion 2:1, als sich Teemu Pulkkinen bei seinem ersten Einsatz im Starbulls-Jersey eine Zweiminutenstrafe einfing und das Spiel deshalb mit Bully vor dem Rosenheimer Tor fortgesetzt wurde. 9,9 Sekunden später, eine Zehntelsekunde vor der Schlusssirene, fand der Puck auf der gegenüberliegenden Seite von hinter der Grundlinie den Weg über die Torlinie. Nachdem der Videobeweis Klarheit brachte, durfte sich Maximilian Adam als Unterzahl-Torschütze zum 2:2 feiern lassen.
In der Overtime kämpften die Starbulls leidenschaftlich und erfolgreich gegen die Kasseler Überzahl. 14 Sekunden vor Ende der Verlängerung netzte Shane Hanna sehenswert zum 3:2-Siegtreffer ein und sorgte für grün-weiße Ekstase auf den Rängen. Die geschockten Nordhessen konnten sich damals zwar damit trösten, trotzdem Tabellenführer geblieben zu sein, dürften für das nun anstehende Rückspiel aber ganz besonders hungrig sein.
Bad Nauheim kommt mit starker Auswärtsserie
Zwei Tage nach dem Last-Second-Coup gegen Kassel passierte auch beim Rosenheimer Gastspiel in Bad Nauheim Besonderes – und erneut war Pulkkinen beteiligt: Der 33-jährige finnische Stürmer war eigentlich verletzungsbedingt schon nach dem ersten Wechsel raus, ging kurz vor der ersten Drittelpause ausgekühlt aber dann doch noch einmal aufs Eis – um einen Strafschuss souverän zu verwandeln und die Starbulls mit seinem ersten Treffer im Rosenheimer Trikot in Führung zu bringen. Am Ende behielten die Grün-Weißen in einem engen Spiel mit 3:1 die Oberhand.
Die Roten Teufel rutschten an jenem Sonntag im Oktober auf den vorletzten Tabellenrang ab. Inzwischen sind sie von der absoluten Ausbeute Tabellenzehnter, vom Punkteschnitt (1,43 Zähler pro Partie) aber bereits auf Tabellenrang sechs! Denn die Wetterauer haben erst 21 Spiele bestritten, die Konkurrenz an der „Top-Six-Schwelle“ bereits eine oder zwei Partien mehr. Die vom 50-jährigen Schotten trainierten Bad Nauheimer rasierten am vergangenen Sonntag die Lausitzer Füchse 5:0 und gewannen ihre letzten vier Auswärtsspiele allesamt – 3:2 in Weiden und Landshut, 4:3 nach Verlängerung in Ravensburg, 2:0 in Freiburg.
Morgen zu Gast bei der besten Heimmannschaft der DEL2
Bevor die Starbulls am Sonntag das aktuell „heißeste“ Auswärtsteam der Liga im ROFA-Stadion zu Gast haben, geht es am Freitag nach Kassel zur besten Heimmannschaft der DEL2. Die Huskies haben nur eines ihrer bisherigen elf Heimspiele verloren und 29 der 33 möglichen Punkte auf eigenem Eis erbeutet.
Mit insgesamt 45 Zählern aus 22 Spielen rangiert die Mannschaft von Cheftrainer Todd Woodcroft formal nur auf Tabellenplatz zwei – einen Punkt hinter den Krefeld Pinguinen, die jedoch schon eine Partie mehr bestritten haben. Was den Punkteschnitt pro Spiel betrifft, stehen die Huskies aus der Stadt am Fuße des Herkules (2,05) besser da als die Pinguine aus der Seidenstadt am Niederrhein (2,00).
Kassel diesmal ohne Chefcoach Todd Woodcroft
Der „Quasi-Tabellenführer“ aus Nordhessen ist in der laufenden Spielzeit im Gegensatz zu den letzten Jahren mit einer sehr defensiven Spielweise unterwegs. „Sie spielen im Prinzip jetzt schon Playoff-Hockey, um sich zum Ende der Hauptrunde nicht umstellen zu müssen“, vermutet Jari Pasanen. „Das sieht für die meisten Zuschauer eher unattraktiv aus, ist aber effektiv und erfolgreich – und macht die Aufgabe am Freitag für uns sicher nicht leichter“, so der Starbulls-Headcoach weiter.
Der Hauptverantwortliche für die ungewohnte taktische Ausrichtung des Kasseler Teams, das einmal mehr nach dem Aufstieg in die PENNY DEL strebt, wird diesmal im Duell gegen die Grün-Weißen übrigens nicht selbst an der Bande stehen: Headcoach Tood Woodcroft ist dieser Tage bei einem Länderspielturnier als Co-Trainer des slowakischen Eishockey-Nationalteams unterwegs und wird von Co-Trainer Petteri Väkiparta vertreten.
Premiere im Rosenheimer Line-up?
Jari Pasanen muss am anstehenden Wochenende auf Johannes Achatz (Gehirnerschütterung) und Marc Bosecker (krank) verzichten, kann aber wieder auf Charlie Sarault zurückgreifen. Der kanadische Mittelstürmer fiel am vergangenen Sonntag ausgerechnet zum Duell gegen seinen Ex-Club Ravensburg Towerstars kurzfristig krankheitsbedingt aus.
Für die Partie in Kassel hat Rosenheims Cheftrainer ein Line-up im Kopf, das es in der laufenden Saison bisher noch nicht gab. Das Comeback von Christopher Kolarz im Starbulls-Tor soll dies möglich machen. Aller Voraussicht nach können die Grün-Weißen am Freitag mit zwölf Stürmern und sieben Verteidigern auflaufen – und wollen am Fuße des Herkules trotz der anstehenden Herkulesaufgabe ihrer Rolle als nach wie vor erfolgreichstes Auswärtsteam der DEL2 besser gerecht werden als bei der jüngsten 2:4-Niederlage in Ravensburg.
Schaufenster
