Benefizveranstaltung zugunsten der Bergwacht am 20. November
Die Bergwacht Wasserburg lädt am Donnerstag, 20. November, zur neuen Multivisions-Show „Zeit zum Atmen“ des berühmten Extrembergsteigers und Alpinisten Alexander Huber ein. Der Vortrag im Wasserburger Rathaussaal startet um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr.
Alexander Huber bewegt sich in Grenzbereichen der vertikalen Welt, im elften Grad alpiner Wände wie auch an den großen Bergen der Welt. Der Extremkletterer zeichnet ein lebendiges Bild vom modernen Alpinismus, zeigt extremes Freiklettern in den Alpen, auf Sardinien wie auch in der Kälte und dünnen Luft der großen Höhe an den wilden Bergen Pakistans. Die unglaublichen Bilder, arrangiert mit faszinierenden Filmsequenzen und steiler Musik sind ein Erlebnis der besonderen Art.
Totgeglaubte leben länger. Als man Ende der 80er den Alpinismus zu Grabe trug, weil jeder Gipfel schon bestiegen schien, da hatte man die Rechnung ohne die neue Kreativkletterer-Generation gemacht. Denn beim Alpinismus, wie ihn die „Huberbuam“ verstehen, ist der Weg das Ziel. Dieser Weg führt über Grate und schwierige Wände und soll mal extrem schnell und mal unter Extrembedingungen gemeistert werden. Klettern im elften Grad – das ist Sport mit hoher physischer und psychischer Belastung. Die schwierigsten Kletterstellen solcher Routen erfordern ein ausgeprägtes Gefühl für die richtige Bewegung am Fels und ein enormes Kraftpotenzial. Daraus, „wie“ der Kletterer diese Herausforderung meistert, ergibt sich die Spannung im Vortrag von Alexander Huber.

Der Jüngere der zwei „Huberbuam“ rückt damit die steile Bergwelt in ein neues Licht. Er zeigt seine schönsten und auch prägendsten Momente, die aus einem Zusammenspiel von Kreativität und Disziplin, aus gemeinsamen Zielen und bewussten Alleingängen entstehen. Die Passion Berg steht dabei als Metapher für das Leben und lässt Raum für Betrachtungen von beeindruckend bildgewaltigen Standpunkten: Zeit zum Atmen – denn es ist nicht der Berg, den man bezwingt, sondern immer nur das eigene Ich!
Alexander wurde am 30. Dezember 1968 im oberbayerischen Trostberg als zweites von drei Kindern geboren. Schon von früher Kindheit an werden die Kinder von den Eltern, Thomas und Maria Huber, in die Welt der Berge entführt und vor allem der Vater legt den Grundstein zum Extremalpinismus seiner Söhne. So werden mit dem Vater regelmäßig die Westalpen besucht und dabei nicht weniger als 30 Viertausender bestiegen. Ab dem 15. Lebensjahr bildet dann die Seilschaft der „Huberbuam“ die Grundlage für die weitere Entwicklung. Der staatlich geprüfte Bergführer und Diplomphysiker zählt heute zu den erfolgreichsten Allroundbergsteigern der Welt.
Bekannt wurde Alexander zuerst durch seine Erfolge im Sportklettern. Seine Erstbegehungen Om (XI/9a) und Open Air (XI+/9a+) – der damals schwierigsten Kletterroute der Welt – brachten ihn Mitte der Neunziger an die Spitze der Sportkletterszene. Zudem gelingt ihm 1995 an der 1000 Meter hohen Granitmauer des El Capitan im Yosemite Valley die erste Rotpunktbegehung der legendären Salathé (X-/5.13b) – und gilt heute mit der Zodiac (X/5.13d) und fünf weiteren ersten freien Begehungen am El Capitan als der Protagonist des Freikletterns an Bigwalls.
1997 leitete er die Expedition zum Latok II (7108m) und es gelingt die erste Begehung der Westwand. Er und sein Team übertragen damit erstmals das Bigwallklettern auf über 6000 Meter und damit auf die großen Berge der Welt. Ein Jahr später steht er dazu noch auf dem Gipfel des sechsthöchsten Berges der Welt, dem Cho Oyu (8201m), und auch andere Weltberge wie der Cerro Torre und der Fitz Roy in Patagonien gehören zu seiner Liste erfolgreicher Besteigungen. Ende 2008 bestiegen die Huberbuam mit dem Ulvetanna den schwierigsten Berg der Antarktis und hinterließen mit der Erstbegehung der Westwand des Holtanna die schwierigste Route auf dem vereisten Kontinent. Weitere Höhepunkt bilden die 2009 realisierte erste freie Begehung der berühmten Route Eternal Flame am Nameless Tower (6251m) und die Erstbegehung von The Big Easy – der weltweit längsten Felskletterei am Südpfeiler der Choktoi Ri (6166m) im Zentralen Karakorum.
Im Winter 2000 eröffnete er an der Westlichen Zinnen im Alleingang eine neue Route im großen Dach der Nordwand, ein Jahr später kletterte er genau diese Route, die Bellavista (XI-/8c) schließlich frei und kreierte damit eine der schwierigsten alpinen Felsrouten überhaupt. Eine weitere Steigerung gelang ihm dann nochmals im Jahr 2006, als er mit seiner Erstbegehung Pan Aroma (XI-/8c) eine frei kletterbare Linie durch das zentrale Dach legte.
Ebenfalls an den „Drei Zinnen“ kletterte er 2002 die Direttissima (VIII+/7a+) der Großen Zinne free solo, zwei Jahre später verschiebt er nochmals die Grenzen mit der Route Kommunist (X+/8b+), der weltweit einzigen Route in diesem Grad, die free solo geklettert wurde. Mit dem Grand Capucin gelingt ihm im August 2008 die erste Free-Solo-Besteigung des schwierigsten Alpengipfels.
Alexander und Thomas sind Allrounder und genau diese Fähigkeiten ermöglichen es den beiden, zum kleinen Kreis der schnellsten Seilschaften der Welt zu gehören. Derzeit halten die Huberbuam mit der Zodiac in 1:51,34 die schnellste Begehung eines Big Walls am El Capitan, genauso wie sie 2007 und 2008 mit der Nose in 2:45,45 den Speed-Rekord an der wohl berühmtesten Felsroute der Welt hielten. Die Versuche, den Speed-Rekord an der Nose zu holen, bildeten die Grundlage zum Kinofilm Am Limit.
Karten gibt es im Vorverkauf ab dem morgigen Freitag, 10. Oktober, für 29 Euro bei der Buchhandlung Herzog in Wasserburg. Eventuelle Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich – es gilt freie Platzwahl.
Die Eintrittspreise werden der Bergwacht gespendet und unterstützen diese bei ihrer Arbeit.
Schaufenster




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