Doch am Ende siegt der EHC Waldkraiburg deutlich - Überschattet von Verletzung

Einen Pflichtsieg erwartete so mancher Fan an diesem Abend – eine klare Partie gegen den ambitionierten Landesligisten Dorfen. Doch dass die Eispiraten aus dem Kreis Erding nicht kommen wollten, um sich abschießen zu lassen, sollte im Vorfeld schon klar gewesen sein. Reihenweise schoss man in der Vorbereitung humorlos die Bayernligisten ab und auch an diesem Abend in der Waldkraiburger Raiffeisen-Arena sollten die Eispiraten keine Statisten-Rolle einnehmen, auch wenn am Ende sich die Eishockey-Löwen (Foto) freuen durften.

Das Spiel begann, ohne zu beginnen. Die Stadionuhr, die nicht so wollte, wie sie sollte, verzögerte den Spielbeginn um einige Minuten – bevor es letztlich losgehen konnte.

Erwartungsgemäß starteten die Löwen, die kurzfristig mit Jakub Revaj ein neues Gesicht im Team begrüßen durften, mit Druck. So erspielten sich die Industriestädter bereits zu Beginn die ein oder andere gute Chance, konnten jedoch ihre kleine Serie der frühen Tore gegen den einstigen Erzrivalen nicht fortführen.

In Führung gingen sie aber dennoch. Nach gut acht Spielminuten bescherte Santeri Ovaska, der scheinbar schon seine Form gefunden hat, der Arena – die mit mehr als 500 Zuschauern für ein Vorbereitungsspiel gut gefüllt war – den ersten Jubel. Ausgangspunkt war ein Schlenzer Daniel Horas, welcher von Dorfens Torhüter Andrea Karabadjakov nur abgeprallt wurde. Santeri Ovaska schnappte sich den Rebound und brachte diesen im Tor unter. 1:0. Bereits Sekunden zuvor hatte Ovaska eine dicke Möglichkeit nach Pass von Džeriņš liegen lassen.

Doch auch die Gäste zeigten in der Folge, dass die jüngsten Siege keineswegs Zufall waren. So konnten sie sich immer wieder vor den Kasten von Christoph Lode spielen, der es jedoch immer wieder ausbügeln konnte, wenn seine Vorderleute mal nicht weiterwussten. Auch Waldkraiburg spielte sich immer wieder vor das Gehäuse der Gäste, hatte aber weniger mit einer Abschlussschwäche zu kämpfen.

So konnten die Löwen erst in der 16. Minute und schließlich in der 19. Minute durch Ovaska und Philipp Lode erst auf 2:0, dann auf 3:0 erhöhen.

Dabei ließen die Löwen beim 2:0 aufblitzen, wie sicher sie mit der schwarzen Hartgummischeibe sind. Zu dritt spielten sie sich auf engstem Raum das Spielgerät hin und her, verwirrten Abwehr und Torhüter, bevor erneut Ovaska den Treffer erzielte.

Der zweite Durchgang war deutlich mehr geprägt vom Spiel der Dorfener Gäste.

Immer wieder hatten diese gute Phasen, in welchen sie die Löwen vor dem eigenen Tor festsetzten. Doch durch die freundliche Mithilfe von Fortuna und einem überragend agierenden Torhüter Lode, blieben die Löwen vorerst vom Gegentreffer verschont. Vielmehr legten sie nach guten 35 Minuten selbst noch einmal nach. Auf Zuspiel von Anthony Dillmann, verwandelte Florian Maierhofer seinen Alleingang in das 4:0.

Den Schlusspunkt setzte aber der ESC Dorfen. Nur Sekunden vor Ende des zweiten Drittels erzielten diese durch Lukas Miculka den Anschlusstreffer zum 4:1.

Für den finalen Durchgang rüsteten sich die Löwen wieder besser in ihrer Pause. Man merkte klar, dass sie das Spiel nun phasenweise wieder souveräner angingen. Man ließ den Gegner nicht mehr so oft fahrlässig vor das eigene Tor fahren und erarbeitete sich selbst ebenfalls Möglichkeiten.

Die Schreckens-Szene in diesem Durchgang war jedoch, als Dorfens Nummer 12 Jakub Naar nach einem abgefälschten Schuss ins Genick auf dem Boden liegen blieb. Nach einigen Minuten konnte er, zwar wackelig und mit Hilfe, auf den eigenen Beinen das Eis verlassen, wurde jedoch später mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Über seinen derzeitigen Zustand ist bisher nichts bekannt. Gute Besserung an ihn auch auf diesem Weg …

Die Löwen hingegen spielten ihr Spiel dann weiter und trafen kurz vor dem Ende, durch Patrick Zimmermann noch zum 5:1 Endstand.

Im Gespräch mit Trainer Jürgen Lederer zeigte dieser sich nicht enttäuscht von der bisherigen Vorbereitung:

„Wenn man bedenkt, dass wir bisher in keinem Spiel mit einer konstanten Formation arbeiten konnten, vielmehr immer durchwürfeln mussten, bin ich nicht unzufrieden. Wir konnten wichtige Erkenntnisse sammeln und wissen genau, woran wir die nächste Zeit arbeiten müssen. Dies ist viel wert, denn das ist nicht immer der Fall.“

Angesprochen auf Neuzugang Andris Džeriņš sagt Lederer: „Andris findet langsam seinen Weg im Team. Er ist ein sehr analytischer Spieler und muss sich selbst erst Laufwege, Geschwindigkeiten und das Verhalten seiner neuen Kollegen einprägen. Zudem sieht man bereits jetzt, dass er auch als eine Art Mentor, das Spiel unserer jüngeren Spieler auf eine ganz neue Ebene heben kann. So profitiert die Mannschaft nicht nur von seinem Können bei einem Spiel, sondern auch darüber hinaus.“

Man darf also gespannt sein, wie sich die Löwen zu Beginn der Punkterunde präsentieren …

AHA

Foto: EHC Presse

EHC Waldkraiburg – ESC Dorfen 5:1 (3:0, 1:1, 1:0)

Tor: #32 Tobias Sickinger, #40 Christoph Lode [X]

Verteidiger: #10 Felix Lode, #20 Thomas Rott, #50 Martin Kokes, #81 Max Cejka, #98 Patrick Zimmermann, #3 Daniel Hora, #23 Tim Ludwig

Stürmer: #11 Anthony Dillmann, #18 Santeri Ovaska, #25 Andris Dzerins, #52 Jakub Revaj, #63 Leander Ruß, #68 Bastian Rosenkranz, #74 Florian Maierhofer, #78 Philip Kaer, #88 Nico Vogl, #7 Philipp Lode

Tore: 1:0 (9.) Ovaska (Dzerins, Decker); 2:0 (16.) Ovaska (Dzerins, Decker); 3:0 (20.) Lode P. (Hora, Lode F.); 4:0 (26.) Maierhofer (Dillmann); 4:1 (40.) Miculka (Krlis, Geier); 5:1 (59.) Zimmermann (Ovaska, Decker)

Zuschauer: 553

Strafen: Waldkraiburg 8, Dorfen 6 5:1

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