Genossenschaftsverband nimmt Stellung zu den offenen Briefen zur RSA-Bank
Wie geht es weiter mit der RSA-Bank? In offenen Briefen haben sich die Bürgermeister der Gemeinden sowie die früheren Aufsichtsräte gegen eine Fusionierung ausgesprochen (wir berichteten). Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) nimmt Stellung zu den in den Schreiben vorgebrachten Vorwürfen gegenüber dem GVB:
„Vertreter des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) waren“, so Pressesprecher Dr. Gerald Schneider, „in den vergangenen Jahren nicht als Redner auf Generalversammlungen des Bankhauses RSA beteiligt.“ Aussagen, der Verband habe dort „viel Lob“ ausgesprochen, seien sachlich falsch.
Kein Bruch, sondern Fortführung
„Die jährlichen Prüfungen stehen grundsätzlich nicht isoliert, sondern knüpfen aneinander an“, so Schneider. Eine Neubewertung angesichts eines sich verschärften Umfelds stelle keinen Bruch mit der Vergangenheit dar, sondern sei grundsätzlich Ausdruck einer gesetzlich vorgeschriebenen, risikoorientierten Prüfmethodik. Zu Prüfergebnissen im Einzelfall könne sich der GVB aufgrund des Prüfgeheimnisses nicht äußern.
Keine Einflussnahme auf Bankentscheidungen
Der GVB treffe weder Personalentscheidungen noch Vorgaben zu Kooperationen oder Fusionen. Diese Verantwortung liege allein bei den Organen der Bank und – bei strukturellen Fragen – bei den Mitgliedern in der Generalversammlung.
Eigenkapitalanforderungen gelten für alle
Mindest- und Pufferanforderungen seien gesetzlich für alle Banken gleich geregelt. Zusätzliche Kapitalzuschläge (SREP) würden ausschließlich von der Bankenaufsicht individuell festgelegt. Wertberichtigungen seien Maßnahmen der Bank zur vorsichtigen Bilanzierung – nicht vom Prüfungsverband „verordnete“ Eigenkapitalquoten.
Keine „Zwangsverwaltung
Die Sicherungseinrichtung des BVR greife nicht automatisch und bedeute auch keine „Verband-Zwangsverwaltung“. „Stützungsmaßnahmen sind immer einzelfallbezogen, an Auflagen gebunden und aufsichtlich genehmigungspflichtig.“
„Der GVB hat einen klaren gesetzlichen Prüfauftrag. Wir prüfen, wir sichern Transparenz, wir schützen die Mitglieder. Wir ,kaputtprüfen‘ keine Bank und wir ,kleinrechnen‘ auch keine Häuser, sondern schaffen eine unabhängige Grundlage für die Entscheidungsrechte der Mitglieder“, so der GVB.
Zu laufenden Prüfungen könnten keine Details genannt werden, die Ergebnisse würden wie vorgesehen den Mitgliedern in der Generalsversammlung vorgestellt.
Schaufenster

Wenn sich die früheren Aufsichtsräte gegen eine Fusion aussprechen, können sie das gerne tun.
Dieses (rechtlich irrelevante Veto) ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die RSA in früheren Jahren (zu dieser Zeit waren die früheren Aufsichtsräte in relevante Entscheidungen eingebunden) z.B. eine Filiale in Keferloh eröffnete und diese später nach München verlegte.
Es hat halt schon ein leichtes „Gschmäckle“ wenn eine im Landkreis Mühldorf dem Regionalprinzip verpflichtete Genobank im Münchner „Haifischbecken“ (mit ca. 40 verschiedenen Bankinstituten) mitmischen will …
Soso, ein Bankenkenner der ein „Geschmäckle “ in den Raum stellt .
Dann mal Butter bei de Fische ,sind sie vom Fach… haben sie nachprüfbare Fakten für ihre Aussage ? oder einfach nur Bauchgefühl und man wird ja noch eine Meinung haben dürfen ?
Ich bin seit über 30 Jahren Mitglied dieser Genossenschaftsbank und ey ich kann sogar Bilanzen lesen .
Für mich gab es da nie ein Geschmäckle oder einen Grund an der Arbeitsweise „unserer“ RSA zu haben.
An dieser Stelle denke ich kann man festhalten, dass der Herr „Bankenkenner“ höchstwahrscheinlich nur Laufbursche eines gewissen Rosenheimer Opportunisten in höherer Position ist, der versucht den Brunnen zu vergiften.
Wir sind stolz eine Bank bei uns zu haben, die noch Wert auf Kompetenz und Qualität legt und nicht nur das Vermögen der Vorstandsvorsitzenden zu erhöhen.
Nein, Herr Altmüller, der kein echter Rosenheimer sondern eher ein Altöttinger ist, hat es nicht nötig, sich eines Laufburschen zu bedienen.
Vielmehr hat es die RSA nötig, bei einer Bank wie die VR Meine Bank Unterschlupf zu suchen.
RSA – eine Bank die Wert auf Kompetenz und Qualität legt ?
Diese Aussage ist direkt aberwitzig !
Warum ist denn die RSA in den tief roten zahlen ?
Sicher nicht wegen wertiger und qualitativ zumindest noch genügender Arbeit – ganz im Gegenteil.
Wenn man sie so weit aus den Fenster lehnt, dass man in München in der Leopoldstraße eine Bank eröffnet, obwohl man den Münchner Bankmarkt, der ein ganz anderer ist, wie der auf dem Land, wie man gesehen hat, nicht kennt und sich darüber hinaus noch bei einem Münchner Immobilienunternehmen mit Kapital beteiligt, dann ist das verantwortungslose Spekulation mit dem Geld der Mitglieder.
Und nein, Herr Altmüller hat es sicher nicht nötig, mit einer sehr schlecht da stehenden Bank zu fusionieren, um sein Gehalt zu erhöhen – sie
Wir sind stolz eine Bank bei uns zu haben, die noch Wert auf Kompetenz und Qualität legt und nicht nur das Vermögen der Vorstandsvorsitzenden zu erhöhen.
Chris, Sie haben allem Anschein nach von gar nichts eine Ahnung, was das Bankwesen im Allgemeinen und die RSA / VR Meine Bank betrifft.
Wie sonst könnte es sein, dass Sie so billige kleinkarierte Argumente die gegen eine Fusion sprechen anführen.
Ich kenn mich im Bankwesen vielleicht nicht so gut aus, aber wenn ein Vorstand der VR meine Bank auch lange Zeit in der Genossenschaftsbank Vorstand war und ständig fusioniert um größer zu werden, riecht das sehr nach Speziwirtschaft, so wie das jetzt abläuft!
Schuster bleib bei deinen Leisten, mehr sog i ned.
Schon erstaunlich, dass sich bei den 3 Artikeln zum Thema fast alle einig sind, die Vorstände und Aufsichtsräte der RSA Bank haben alles richtig gemacht und aus einer lokalen Genossenschaftsbank, eine Umsatz- und Margenstarke Mid-Size Perle gemacht. Die GVB sind die Bad Boys, die durch unseriöse Interpretation ihres gesetzlich geregelten Prüfauftrages, sich dieses Goldstück unter den Nagel reißen zu wollen. Hört sich für mich schon ein wenig seltsam an,
um es vorsichtig zu sagen – aber ich bin kein Bankenkenner
Die beiden Vorkommentatoren bringen es sehr treffend auf den Punkt.
Eine in der Region sehr gut arbeitende Bank kommt auf die Idee, sich eine Filiale in der Münchner Leopoldstraße zu leisten, offenbar mit dem Ziel, direkt in der Landeshauptstadt ein Stück vom Kuchen der dort operierenden zahlreichen anderen Banken abzubekommen.
Ob die Bank die Räume „nur“ angemietet hat, oder selbst Eigentümer der Immobilie ist, spielt an der Stelle ohnehin keine Rolle.
Dennoch ist es interessant, wenn andere Banken Filialen schließen, und die RSA seit 2014 eine außerhalb ihres eigentlichen Geschäftsgebietes unterhält.
Offenbar war es der Bank dabei wichtiger, in der Bilanzsumme kräftig zu expandieren, als auf Qualität im (Kredit)Geschäft zu achten.
Wenn die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einem Bankvorstand die Geschäftsleitereigenschaft entzieht, so tut sie das nicht, weil er sich einen zu großen Dienstwagen angeschafft, oder seinen Hausmeister zu Gartenarbeiten am Privathaus zweckentfremdet hat.
Es sind in aller Regel Gründe, die im Kreditgeschäft zu Hause sind.
Ebenso bemerkenswert ist, dass eine Bank in einem Jahr um fast 20 Prozent wächst, während wir in der Wirtschaft seit mehreren Jahren Stagnation beobachten.
Und wenn nun eine Interessengemeinschaft gebildet werden soll, die den Erhalt der RSA zum Ziel hat, so wird es interessant sein, zu sehen, ob die am Erhalt der Bank interessierten Mitglieder alle fußläufig zur Veranstaltung kommen, oder ob vielleicht doch ein paar edle Limousinen mit „M“ Kennzeichen am Versammlungsort einparken.
Ich fürchte, das Kind ist in den Brunnen gefallen, es wird schwer sein, das Rad so zurückzudrehen, dass es für die „Vor Ort“ Kunden der RSA passt.
Danke Karma. Ein wenig Selbstreflexion und Verantwortungsübernahme von Vorstand und Aufsichtsrat (die nicht mehr ehrenamtlich arbeiten), dass die Ausrichtung zum Münchner Immobilienmarkt, Aus- und Neubau von Filialen in kleinen Dörfern und die Umbennung in ein Bankhaus mit Goldschrift vielleicht nicht immer strategisch das beste war, vermisse ich auch. Der Überträger der schlechten Nachricht (Bafin) ist vermutlich auch nicht alleine Schuld an der Misere und die Überprüfung der Eigenkapitaldeckung ein Schutz für die Allgemeinheit.
Ich bin fest davon überzeugt, dass alle Verantwortlichen der RSA nur das Beste gewollt haben und sich voll engagiert haben.
Die Ursachen bei Genossenschaften oder kommunalen Unternehmen, bei denen etwas schiefgeht, liegen natürlich darin begründet, dass die Eigentümer nicht Spekulanten sind, sondern ganz normale Bürger wie du und ich und es bei Problemen gleich so viele Betroffene gibt.
Oft liegt es auch an den Regeln (z. B. Satzungen), welche sich die Genossenschaften und Kommunen selbst geben müssen: Laien (Mitglieder, Mandatsträger, Aufsichtsräte) müssen Entscheidungen treffen oder überwachen und können sich zum Großteil aber gar nicht auskennen, weil die Ausbildung und / oder die Fachkenntnisse dafür fehlen.
Am Schluss gibt es nur Verlierer: Die Mitglieder, die Kunden, die Steuerzahler, die Gemeinden, die hart arbeitenden Mitarbeiter, die engagierten Vorstände oder Geschäftsführer, die ehrenamtlichen Aufsichtsräte oder andere, ehrenamtliche Mandatsträger.
Erst im Rahmen von Prüfungen (die es Gott sei Dank gibt) kommen oft Probleme zutage, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte oder auch nicht haben konnte. Das ist einfach so schade!
So bitter das ganze für die Beteiligten auch sein mag, immerhin gibt es einen Sicherungsfonds, der die Einlagen der Kunden schützt.
Was mir an der Debatte überhaupt nicht gefällt, ist der Versuch, den schwarzen Peter dem Prüfungsverband zuzuschieben und gar von „Bankraub“ zu sprechen.
Der Schaden als Ganzes wäre sicher nicht kleiner gewesen, hätte man das Ganze „durchgewunken“.
Dies ist im Übrigen auch der Grund, weswegen ich in einem anderen Kommentar die Wirecard Affäre ins Spiel gebracht habe, hier gab es gigantische Verluste für die Aktionäre, weil eben die Prüfer nicht so genau hingeschaut hatten.
Leider bestätigt sich hier der Spruch: Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen.