Entwurfsplanung für die Erweiterung der Kläranlage wurde vorgestellt – Kosten: 10 Millionen Euro
In der gestrigen Stadtratssitzung wurde die Entwurfsplanung zur Erweiterung der Kläranlage (wir berichteten) vorgestellt. Unter Berücksichtigung der angesetzten Preissteigerung und des Risikozuschlags betragen die Gesamtkosten 10.261.750 Euro brutto. Diskutiert wurde die Erweiterung der PV-Kapazitäten.
Anton Mader vom Ingenieurbüro Dippold & Gerold stellte die Planungen vor.
Geplant ist folgender Bauablauf – die Durchführung des VgV-Vergabeverfahrens und die Genehmigungsplanung laufen bis Ende 2025. Die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistung soll von Ende 2025 bis Mitte 2026 erfolgen, die Umsetzung der Baumaßnahmen und Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant.
Bürgermeister Michael Kölbl informierte, dass es zum Projekt keine Fördermöglichkeit gebe, da die notwendigen Schwellenwerte unterschritten werden. Die Investitionskosten-Beteiligungen der Nachbargemeinden wurden anhand der bislang vorliegenden Kostenschätzung kalkuliert und betragen voraussichtlich für die Gemeinde Edling 818.000 Euro und für die Gemeinde Eiselfing 654.000 Euro.
Christian Stadler (Bündnis 90 / Die Grünen) verwies darauf, dass laut Haushalt die Kläranlage größter Stromverbraucher sei, trotz bestehender PV-Anlage, was bedeute, dass mit dem Ausbau noch mehr Strom verbraucht werde. Seiner Meinung nach sollten die PV-Kapazitäten vorangetrieben werden und dies in den Beschluss mit aufgenommen werden.
Auf Rückfrage von Bürgermeister Kölbl bestätigte Anton Mader, dass sich der Stromverbrauch um fünf bis zehn Prozent erhöhen werde.
Markus Bauer (CSU) schloss sich im Namen seiner Fraktion dem Vorschlag von Christian Stadler an. Hier sollte unbedingt etwas gemacht werden, eine Überprüfung für Fördermöglichkeiten wäre wichtig.
Einstimmig beschloss der Rat, die Maßnahme zur Erweiterung der Kläranlage umzusetzen. Für die Beauftragung der weiteren Planungsleistungen soll ein VgV-Vergabeverfahrens durchgeführt werden. Die Maßnahme soll nach Möglichkeit bis Ende 2027 fertiggestellt sein, entsprechende Haushaltsmittel sind einzustellen.
Darüber hinaus wurde beschlossen, Planungen für eine Eigenverbrauchsanlage-Freiflächenphotovoltaikanlage an der Städtischen Kläranlage einzuleiten. Die Planungskosten sollen für den Haushaltsplan 2026 vorgesehen werden.
TANJA GEIDOBLER / Foto: Bayerische Vermessungsverwaltung
Unser Stadtrat entrwickelt einen, etwas eigenwilligen Humor. Da fordern die Herren Stadler und Bauer plötzlich unisono den Bau einer Freiflächen-PV-Anlage zur Stromversorgung der Wasserburger Kläranlage, da PV-Eigenstrom doch sehr viel günstiger ist als Strom aus dem Netz. Diese Einsicht kommt spät, aber immerhin. Nur gibt es halt auch einen jüngst vom Stadtrat einstimmig getroffenen Beschluss, gerade für PV-Freiflächenanlagen keine städtischen Flächen freizugeben. Wie das zu vereinbaren ist, wer weiß? Dass genau dieser Vorschlag zur Eigenstromversorgung der Kläranlage unserer Verwaltung bereits seit einigen Jahren vorliegt, ohne auf Resonanz zu stoßen, sei nur der Vollständigkeit halber angeführt..
Warum es mit einer Umsetzung eines hochprofitablen Projekts wohl aber doch nicht pressiert (Planungsmittel! ev. 2026), ist nicht nachvollziehbar. Ließe man dies einen erfahrenen Projektentwickler machen und das Projekt über Bürgerbeteiligung finanzieren, ginge es deutlich schneller und ganz ohne Belastung des Stadthaushalts. Damit wäre eine schnelle und spürbare Kostenentlastung für Bürger und Unternehmen verbunden. Nicht nur in Wasserburg, sondern auch in Eiselfing und Edling. Ob daraus etwas wird, man darf gespannt sein?