Gegen Erstaufnahme-Einrichtung: Protest der Rotter beim Ludwig-Erhard-Gipfel in Gmund

Die Bürgerinitiative „Rott rottiert“ setzt sich dafür ein, die geplante Sammelunterkunft im Gewerbegebiet „am Eckfeld 10“ (Foto) in Rott zu stoppen. Daher hielt die Bürgerinitiative heute eine friedliche Demonstration beim Ludwig-Erhard-Gipfel in Gmund am Tegernsee auf Gut Kaltenbrunn ab (wir berichteten). Ziel der Veranstaltung war es, bei den dort versammelten Landes- und Bundespolitikern ein deutliches Zeichen gegen die in Rott geplante Erstaufnahme-Einrichtung des Landratsamtes Rosenheim und gegen die damit drohende Überforderung der Gemeinde zu setzen. Man setze sich entschlossen dafür ein, die geplante Sammelunterkunft im Gewerbegebiet „am Eckfeld 10“ in Rott zu stoppen.

Die Bürgerinitiative distanziert sich von jeglicher Form von Hass, Diskriminierung, Gewalt und rechts- und linksextremen Verhalten. Man suche  aktive Unterstützung aus der Mitte der Bevölkerung, um gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft in Rott einzutreten. Man sei überzeugt, dass keine Gemeinde dieser Größe wie Rott mit einer Massenunterkunft in dieser Größenordnung belastet und überfordert werden sollte.

Eine Online-Petition der Bürgerinitiative hatte knapp 5.000 Unterschriften dazu gesammelt. Eine entsprechende Petition ist im Landtag eingereicht worden. Wir berichteten.

In der Presseerklärung am Abend zur heutigen Demo heißt es unter anderem: „Heute folgten zahlreiche Menschen trotz widrigster Wetterbedingungen dem Aufruf der Bürgerinitiative nach Gmund, um gemeinsam für eine humanitäre und faire Asylpolitik zu demonstrieren. Zusammen stellten die Bürger ein beeindruckendes Zeugnis für die breite Unterstützung für dieses Anliegen in der Bevölkerung dar. Unter dem Motto ,Integration muss leistbar sein – Rott am Inn ist mit einer Sammelunterkunft für 500 Personen überfordert!‘ sammelten sich die Demonstranten vor den Toren des Gut Kaltenbrunn, dem Veranstaltungsort des zum Ludwig-Erhard-Gipfels.

Gemeinsam setzten sie ein starkes Zeichen bei den dort versammelten Landes- und Bundespolitikern gegen die in Rott am Inn geplante Erstaufnahme-Einrichtung des Landratsamts. Auf zahlreichen Transparenten und Schildern erinnerte die Bürgerinitiative „Rott rottiert“ die versammelten Mandatsträger aus Landes- und Bundespolitik an ihre Verpflichtung, Asylpolitik menschenwürdig, gerecht und ohne Überforderung von bestehenden Strukturen im ländlichen Raum zu gestalten. Die Demonstration richtete sich explizit nicht gegen die Menschen, die in der Einrichtung untergebracht werden sollen. Vielmehr sollte sie erneut die Sorgen und Bedenken der Anwohner und Bürger von Rott bezüglich der geplanten Anzahl an Flüchtlingen und die Auswirkungen auf die Gemeinde aufmerksam machen.“

Darüber hinaus wies die Bürgerinitiative wiederholt auf die unzureichende Wasser- und Abwassersituation hin, die durch 500 zusätzliche Flüchtlinge in Rott am Inn entstehen würde. Die bestehenden Systeme für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung seien veraltet und nicht in der Lage, den Bedarf der zusätzlichen 500 Flüchtlinge zu decken.

Eine Wasserversorgung und Abwasserentsorgung mittels Lkw-Transporten, wie vom Landratsamt vorgeschlagen (wir berichteten) sei aus Sicht der Bürgerinitiative „Rott rottiert“  (mit Blick auf die anstehende Europawahl) einer kritischen Wählerschaft nicht positiv vermittelbar.

Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle, was die Entschlossenheit und den gewaltfreien Charakter der Bürgerinitiative „Rott rottiert“ unterstreiche.

Die Teilnehmer zeigten ihre Überzeugung, dass Veränderungen durch friedlichen Protest und kollektive Mobilisierung erreicht werden können.

Es bleibe zu hoffen, dass die Botschaft der Demonstration Gehör finden möge und zu positiven Veränderungen in der Asylpolitik führen möge, sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene – so die Sprecher der Bürgerinitiative aus Rott.