Begnadeter Fußballer aus Zellerreit spielte nie für die deutsche A-Nationalmannschaft - Gestern aber hat er die Co-Kommentatoren-Leiter ganz oben erreicht: Beim WM-Finale

Thomas Broich aus Zellerreit (41) war früher selbst ein Feingeist, auf dem Platz und daneben. Er war ein herausragender Techniker und Virtuose am Ball. Im September 2014 war er zum Fußballer des Jahrzehnts in Australien gewählt worden … Für die deutsche Nationalmannschaft wurde der begnadete Fußballer leider nie eingesetzt. Nur zwei Mal in einem sogenannten Perspektiv-Team Anfang der 2000er, wo junge Talente gefördert werden sollten – und zuvor spielte er sieben Mal in der U21.

In Deutschland kannten Thomas Broich aus dem Altlandkreis Wasserburg deshalb bislang vielleicht nur die wirklichen Fußball-Fans – aber seit der WM in Katar und ganz besonders seit dem Finale gestern von Argentinien gegen Frankreich wird sich das geändert haben:

Denn (späte) Ehre, wem Ehre gebührt – Thomas Broich ist auf der Co-Kommentatoren-Leiter der ARD plötzlich ganz nach oben gekraxelt und durfte nun auch die Krönung, das Endspiel, neben Tom Bartels kommentieren.

Und dann auch noch was für ein Endspiel: Frankreich und Argentinien lieferten sich am gestrigen Nachmittag ein denkwürdiges, berauschendes und epochales WM-Finale! Das Thomas Broich am Ende treffend für ihn als Kommentator so bezeichnete:

Es war ein Geschenk!

Der 41-jährige Thomas Broich bietet interessante, taktische Einblicke, urteilt deutlich und bringt durch seine Art neue Kompetenz in die Berichterstattung der ARD – was beim Publikum richtig gut ankommt, wie Umfragen zeigen. In der Beliebtheitsskala gab’s für ihn schon so manchen Platz eins.

Das Foto oben entstand in seinem Heimatort bei einem Interview mit Renate Drax von der Wasserburger Stimme, wo er auf sein Trikot gerne ein Autogramm schrieb.

Magische Momente, den Sinn für das Feine – den hat sich Thomas Broich erhalten, der begleitet ihn als Experte der ARD geradezu wohltuend. Einer, der die perfekte Analyse kompetent, kurz und knapp ebenso beherrscht, wie das Erkennen des Emotionalen. Denn auch hier findet er die richtigen Worte.

Keiner, der plappert, sondern der etwas sagt, wenn es etwas zu sagen gibt … Deshalb sein ganz persönliches Fazit am Ende der Finalspiel-Übertragung vor einem Millionen-Publikum an den Fernseh-Bildschirmen so:

Ein Geschenk. Punkt.

rd

Foto: Renate Drax

Thomas Broich spielte in seiner aktiven Karriere in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach, den 1. FC Köln und den 1. FC Nürnberg. Für die deutsche Nationalmannschaft wurde der begnadete Fußballer leider nur ganze zwei Mal eingesetzt (2006) – und zuvor sieben Mal in der U21.

Anschließend war er von 2010 bis zu seinem Karriereende im Jahr 2017 beim australischen Erstligisten Brisbane Roar unter Vertrag, mit dem er dreimal die australische Meisterschaft gewann.

Im September 2014 war er – wie gesagt – zum Fußballer des Jahrzehnts in Australien gewählt worden