Rampen-Sperrung sorgt für großen Ärger - Bürgermeister: „Es ist Gefahr in Verzug"


Drei Tage Sperrung einer der wichtigsten Zufahrtsstraßen in die Altstadt – und das kurz vor Weihnachten. Der Wasserburger Einzelhandel reagierte gestern massiv verärgert über die Ankündigung der Stadt, kommende Woche von Montag bis Mittwoch Bauarbeiten an der Rampe (Münchner Straße) durchführen zu müssen (wir berichteten). „Das ist für unsere Geschäfte natürlich alles andere als ideal, wenn wir an den umsatzstärksten Tagen des Jahres keinen reibungslosen Verkehrsfluss haben. Was uns auch ein bisschen ärgert ist die Tatsache, dass wir so spät von der Aktion erfahren haben“, sagt Andreas Bonholzer, Vorsitzender des Wirtschafts-Förderungs-Verbandes. Indes: Die Baumaßnahme ist offenbar absolut erforderlich. Bürgermeister Michael Kölbl spricht von „Gefahr in Verzug“.

„Wir machen das nicht freiwillig, haben uns diesen Termin nicht ausgesucht und gehorchen der Not“, so das Stadtoberhaupt. Bei der regelmäßigen Brückenprüfung im Jahr 2021 habe man in dem Bereich, der jetzt betroffen sei, keinerlei Schäden festgestellt. Man wäre vermutlich gar nicht darauf aufmerksam geworden, wenn nicht Anwohner außergewöhnlichen Lärm und seltsame Geräusche an dem Brückenbauwerk festgestellt und gemeldet hätten. Auf deren Meldungen hin sei das Stadtbauamt tätig geworden und habe kurzfristig eine Prüfung vorgenommen. Kölbl: „Dabei wurde festgestellt, dass die Überfahrkonstruktion, das ist sowas wie eine große Feder, an der einen Seite der Rampe gebrochen ist. Diesen Defekt müssen wir umgehend beheben. Durch Frost und eintretendes Salzwasser kann es sonst zu einem wirklich gefährlichen Spalt in der Fahrbahndecke führen.“ Personenschäden seien dann nicht mehr auszuschließen.

Der Termin sei nicht verschiebbar, so Kölbl weiter. „Wir sind ehrlich froh, dass wir für nächste Woche noch eine Fachfirma bekommen haben. Diese Firmen sind auf lange Sicht alle ausgebucht.“ Mit den Reparaturarbeiten kommende Woche würde nur für eine sichere Übergangsphase bis zur Gesamtreparatur im kommenden Jahr gesorgt. „Wir versteifen quasi die gebrochene Feder auf einer Seite. Damit haben wir dann aber nur noch eine einzige Dehnungsfuge zur Verfügung.“ Bei höheren Temperaturen im Sommer könne diese aber alleine die Ausdehnung der Brückenkonstruktion nicht mehr auffangen.

„Wir müssen deshalb noch vor dem Sommer den kompletten Schaden beheben. Das wird voraussichtlich rund um Ostern passieren. Wir können leider nicht bis zu den Sommerferien warten.“ Um Ostern rum müsse die Rampe dann nochmal drei bis fünf Wochen gesperrt werden. „Das ist alles sehr ärgerlich. Aber was hilft’s? Wenn man zuhause kurz vor Weihnachten einen Wasserschaden hat, muss man das auch in die Hand nehmen und kann’s nicht bis nach den Feiertagen liegenlassen“, so der Bürgermeister, der den Ärger des Einzelhandels durchaus versteht. „Wir konnten niemanden früher informieren, weil wir bis gestern weder eine verkehrsrechtliche Anordnung vom Straßenbauamt hatten, noch den Termin mit der Firma.“

Der Verkehr wird an den drei Tagen direkt über die Burg und in der Schleife über den Gimplberg umgeleitet.

„Das ist wirklich Pech. Aber wir sehen aufgrund der Sachlage keine Chance, daran etwas zu ändern“, sagt Andreas Bonholzer vom WFV. „Die Altstadt bleibt dennoch von allen Seiten gut erreichbar. Unsere Geschäfte und Gastronomiebetriebe freuen sich darauf, Kunden und Gäste im wunderbaren Weihnachtsambiente der Altstadt begrüßen zu können.“

HC