Gemeinderat Haag nimmt Nachbesserungen zur Barrierefreiheit um das Ärztehaus zur Kenntnis

Apotheke, Allgemeinmediziner und Zahnarzt unter einem Dach: Das könnte in Haag bald Realität werden. Auf dem ehemaligen Brauereigelände soll ein Ärztehaus mit Tiefgarage entstehen. Die Genehmigung dazu hatte der Gemeinderat bereits erteilt (wir berichteten), allerdings unter Auflage einiger Nachbesserungen an den Planungen. In seiner jüngsten Sitzung besprach der Gemeinderat die geänderten Unterlagen.

Nach dem ersten Antrag auf Baugenehmigung forderte das Gremium, die Planung um mehrere Punkte nachzubessern. So sei ein barrierefreier Durchgang für Fußgänger, Radfahrer und Rollstuhlfahrer zu realisieren sowie ein Fußweg von der Münchener Straße zum Haupteingang und eine Rampe von der Terrasse zum Innenhof.

Nun lagen dem Gremium die neuen Planunterlagen vor. Demnach sei der barrierefreie Geh- und Radweg zwar realisiert worden, aber „er führt mit einem erheblichen Umweg um das Gelände herum“, erklärte Bürgermeisterin Sissi Schätz.

Hierzu stellte der Investor Ludwig Schletter klar, dass der Weg soweit ausholen müsse, um den Höhenunterschied zu überwinden und gleichzeitig eine Steigung im Sinne der Barrierefreiheit zu realisieren.

Nach einer Stellungnahme des städtebaulichen Beraters hätten sich laut Rathaus-Chefin außerdem weitere Nachbesserungs-Punkte ergeben. So fehle es beispielsweise an einem Nutzungsplan der Bestandsgebäude, um die Anzahl an Stellplätzen in der Tiefgarage kalkulieren zu können oder die Durchwegung zwischen Münchener Straße und Bräuhausplatz solle attraktiver gestaltet werden. Besonderer Fokus liege auf der Fußgängerfreundlichkeit in Haag, so Schätz.

Eine Durchwegung von der Münchener Straße rechts am Ärztehaus vorbei zum Bräuhausplatz lasse sich aufgrund des Höhenunterschieds nicht anders als mit einer Treppe realisieren, stellte Schletter klar. Für einen barrierefreien Durchgang sei es an der Stelle zu steil. Dafür gebe es den Weg auf der anderen Seite beziehungsweise den Aufzug im Ärztehaus.

Rosmarie Heimann (PWG) schlug noch vor, bei den Treppen eine Vorrichtung vorzusehen, um beispielsweise den Kinderwagen raufzuschieben. „Dann habe ich die Wahl, gehe ich die steile Variante oder außen rum.“

„Es besteht noch Gesprächsbedarf“, merkte Dr. Bernhard Grabymeyer (FWH) in Bezug auf die Liste an zusätzlichen Nachbesserungen. Deshalb schlug er vor, in einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Gemeinderats, dem Investor und seinem Architekten sowie dem städtebaulichen Berater die Fragen durchzusprechen. Damit ließen sich „die Standpunkte aneinander annähern“. Dieser Vorschlag fand im Gremium aber nur eine Zustimmung von 6:13 Stimmen.

Genauso fiel das Votum um den Antrag von Eva Rehbein (SPD) aus, einen Termin vor Ort zu vereinbaren, „damit man es sich vorstellen kann“.

„Wir haben damals mit überwältigender Mehrheit unser Einvernehmen erteilt – unter drei Auflagen“, erinnerte Klaus Breitreiner (CSU). Die barrierefreie Durchwegung, der Fußweg von der Münchener Straße zum Haupteingang sowie die Rampe seien erfüllt. Deshalb schlug er vor, keine weiteren Nachbesserungen zu fordern, sondern dieses Einvernehmen aufrecht zu erhalten.

Diesem Antrag folgte die Mehrheit des Gemeinderats Haag mit 14:5 Stimmen. Somit wurden die erneuten Planungsunterlagen durch das Gremium zur Kenntnis genommen ohne weitere Abstimmungen um zusätzliche Nachbesserungen.