Ein Schulverband, aber völlig unterschiedliche Klassengrößen: Rechtmehring-Maitenbeth einigt sich auf mehr Ausgeglichenheit nach Schul-Umbau

Die unausgeglichenen Klassengrößen in den einzelnen Jahrgangsstufen in Rechtmehring und Maitenbeth thematisierte der Schulverband in seiner jüngsten Sitzung. Deshalb legte das Gremium jetzt fest, wie künftig mit der Klassenstärke an den beiden Schulstandorten umgegangen werde.

In der ersten Klasse in Rechtmehring lernen im kommenden Schuljahr 28 Abc-Schützen lesen und schreiben, in der Maitenbether Klasse 23. Noch weiter gehen die Zahlen in der zweiten Jahrgangsstufe auseinander: Hier treffen sich in der Rechtmehringer Schulklasse nur 18 Kinder im Klassenzimmer, während die Maitenbether Klasse 27 Schüler zählen wird.

Solche Abweichungen finden sich in nahezu jeder Jahrgangsstufe.

Hier sieht Schulamtsleiter Hans Wax ein Problem, denn „große Klassen sind für die Kinder und für die Lehrer schwieriger“. Aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit und auch aus Verwaltungssicht schlug er deshalb vor, die Klassengrößen an den beiden Schulstandorten des Verbands auszugleichen.

Spätestens wenn eine Klasse 28 Schüler zählt, seien die Grenzen ausgeschöpft. „Dann müssen manche Schüler das andere Schulhaus besuchen.“ Das war für das kommende Schuljahr auch nötig.

Um ein gerechtes System zur Verteilung der Schüler bemüht sich der Schulverband. Dabei wägt das Gremium beispielsweise ab, wer näher am jeweils anderen Gemeindegebiet wohnt oder an welche Schule die Geschwisterkinder gehen. Zusätzlich werden bei der Verteilung auch pädagogische und psychologische Gründe in Absprache mit Schulleiterin Sandra Glaser-Liebl berücksichtigt werden.

Für den Schulverband war klar: „Kinder, die zu Fuß gehen könnten, wollen wir nicht in einen Bus zur Schule setzen müssen.“ Denn gerade das sei der große Vorteil einer Schule vor Ort.

Im nächsten Schuljahr werden allerdings erstmal zahlreiche Kinder mit dem Bus nach Rechtmehring kommen: Während des Umbaus der Grundschule Maitenbeth kommen die Schüler voraussichtlich für zwei Schuljahre ohnehin in Rechtmehring unter. Dafür werden sie an der nächstgelegenen Bushaltestelle abgeholt und zu ihren neuen Klassenzimmer gebracht.

„Der Umzug ist organisiert, in den ersten beiden Augustwochen ziehen wir nach Rechtmehring“, sagte Maitenbeths Bürgermeister Thomas Stark.

Zwei Jahre lang werden die Schüler des Schulverbands sich hier begegnen. Die Kirche gab inzwischen die Zusage für die Nutzung des Pfarrsaals, auch im Gymnastikraum und der Aula sollen Klassenzimmer entstehen.

Wie es danach bezüglich der Klassenbildung weitergeht, werde sich nach dieser gemeinsamen Zeit zeigen. Langfristig müsse voraussichtlich ein neues Konzept her. Wax stellte beispielsweise die Verteilung in Oberbergkirchen vor. Hier werden die unterschiedlichen Klassen auf die einzelnen Standorte der Grundschulen in Oberbergkirchen, Schönberg, Zangberg und Lohkirchen aufgeteilt. Noch nicht ausdiskutiert ist, ob sich ein solches Konzept auch für den Schulverband Rechtmehring-Maitenbeth realisieren lasse.

Derzeit einigte sich das Gremium auf das bereits geübte Ausgleichen der Schülerzahlen. Künftig solle der Unterschied der Klassenstärke in den beiden Schulen Rechtmehring und Maitenbeth maximal drei Schüler betragen. Dann werde gegebenenfalls nach den Kriterien des Schulverbands in Absprache mit der Schulleitung umverteilt und der Schulwechsel im Gespräch mit den Eltern geklärt.