58 Kriegsflüchtlinge in Turnhalle des Gymnasiums untergebracht - Überwiegend Mütter mit ihren Kindern

Nach den Turnhallen in Bad Aibling, Prien und Wasserburg (wir berichteten) hat Landrat Otto Lederer (Mitte) heute, Mittwoch, auch die Turnhalle des Gymnasiums in Bruckmühl besucht. Vor zwei Tagen sind hier die ersten 58 Flüchtlinge aus der Ukraine eingezogen. Weitere Flüchtlinge werden mit der neuen Zuweisung morgen erwartet. Mit dabei waren auch Bürgermeister Richard Richter sowie vom Landratsamt Rosenheim, die Leiterin des Sachgebietes 22, Alexandra Weber und Hallenkoordinator Lothar Thaler.    

Als sie an der Halle ankommen, werden sie von Hallenmanager Ahmet Calim begrüßt. Er ist noch etwas außer Atem, denn er hat gerade mit einigen der hier untergebrachten Kindern Fußball gespielt. Es sind überwiegend Mütter mit Kindern, die die Halle in Bruckmühl bezogen haben, sowie drei Männer und ein Rollstuhlfahrer. Das ist kein Problem, sagt Calim. Im Erdgeschoss gibt es behindertengerechte Toiletten und Duschen. Außerdem werden die Nassbereiche nach Männern und Frauen getrennt. Weitere sanitäre Einrichtungen stehen vor der Halle zur Verfügung.

Einige Frauen sitzen auf den Bänken in der Halle, unterhalten sich oder schauen in ihre Handys. Es gibt kostenloses WLAN in der Halle, damit sie den Kontakt in die Heimat zu Verwandten und Freunden halten können. Dreimal täglich werden sie von einem Caterer mit frischem Essen versorgt. Die Kinder spielen, malen oder toben.

Es gibt einen kleinen Spielbereich, der aber noch verbessert werden soll. Außerdem steht hinter der Halle ein Fußballplatz zur Verfügung. „Heute bekommen wir auch noch Schaukeln und einen Sandkasten und bauen alles auf“, sagt der Hallenmanager. Das Gymnasium stellt außerdem zwei kleine Tore für den Bolzplatz zur Verfügung. Aus dem Gymnasium waren bereits zwei Schülerinnen da, die mit den Kindern gespielt haben, erzählt Calim. Die sprachliche Barriere sei dabei kein Hindernis, denn die nonverbale Sprache ist universell, sagt er.

Das Gymnasium sei sehr engagiert und plane weitere Angebote für die Flüchtlingskinder aus der Ukraine. Die Hilfsbereitschaft ist wirklich groß.

Alle versuchen den Aufenthalt für die Bürger aus der Ukraine in der Turnhalle des Gymnasiums Bruckmühl so angenehm wie möglich zu gestalten und weiter zu optimieren. Dennoch soll die Turnhalle nur eine Übergangslösung sein. Ziel ist es, die Flüchtlinge schnellstmöglich in Wohnungen oder andere Unterkünfte zu verlegen, sind sich Landrat Otto Lederer und Bürgermeister Richard Richter einig.

Lederer und Richter bedankten sich für die Arbeit und das Engagement „Ich sehe, dass hier Leute vor Ort sind, die alles gut organisieren. Vielen Dank und ich hoffe, dass alles so ruhig bleibt“, so Lederer. Bürgermeister Richard Richter gab dem Hallenmanager dann auch noch seine Visitenkarte. „Melden Sie sich, wenn etwas gebraucht wird.“

Gerade sind mehrere Autos vor die Halle gefahren. Es sind Bürgerinnen und Bürger des Helferkreises. Sie bringen Kleidung, Schuhe und Rucksäcke für die Kinder und Jugendlichen. In den nächsten Tagen sind noch Lieferungen mit Kleidung für die Erwachsenen geplant.