Bayern jedenfalls schreitet mit dem Auffrisch-Booster schon voran - Die STIKO plant erst eine Empfehlung

Während die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Empfehlung zu Auffrischungs-Impfungen – zuallererst für Senioren und Immungeschwächte – noch plant (wir berichteten), schreitet Bayern schon mal voran:

Der Freistaat habe mit Corona-Drittimpfungen für bestimmte Gruppen bereits begonnen. Es habe nun die ersten rund 2900 Auffrischungsimpfungen gegeben, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek heute in München, wie der Bayerische Rundfunk aktuell berichtet.

Knapp 1960 Menschen wurden demnach in Impfzentren zum dritten Mal gegen Corona geimpft, etwa 930 Bürger in Arztpraxen.

Holetschek nannte die Resonanz als ’sehr erfreulich‘. Die Auffrischungsimpfungen seien zunächst für die Menschen mit dem größten Corona-Risiko vor allem in Pflegeheimen gedacht, deren Zweitimpfung mindestens ein halbes Jahr zurückliege, sagte Holetschek.

Man müsse sich aber zeitnah auch darüber Gedanken machen und entscheiden, ob der Staat im Rahmen der gesundheitlichen Vorsorge nicht auch allen über 60-Jährigen – die das wollen – eine Auffrischungsimpfung anbieten werde, so der Minister.

Impfstoff sei genügend vorhanden.

Wie berichtet waren jetzt unter 30 Neuinfizierten im Landkreis Mühldorf sechs Geimpfte – also jeder Fünfte.

Auch Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte gestern nun eine schnelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission für die Auffrischungsimpfung gegen Covid-19.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt kritisierte dagegen heute das Vorgehen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, Auffrischimpfungen für Senioren und Immungeschwächte ohne entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) anzubieten. Es sei von der Politik eine Erwartungshaltung bei den Patienten geschürt worden, die viele Ärztinnen und Ärzte ohne eine wissenschaftlich fundierte Impfempfehlung nicht bedienen wollen, so Reinhardt, wie der BR berichtet.

Quelle BR