Knapp wurde es zuletzt für die Starbulls - Auswärts-Kracher morgen

Ein Doppelpack: Scott Feser (Foto) erzielte beim 4:3-Heimsieg der Starbulls gegen seinen Ex-Club Crimmitschau den zweiten und den vierten Rosenheimer Treffer. Einen Tag vor dem gestrigen Heiligabend bescherten sich die Starbulls Rosenheim am 27. Spieltag der DEL2 selbst mit drei Punkten.

In der Partie gegen die Eispiraten Crimmitschau gelang den Grün-Weißen ein 4:3-Heimsieg.

Die 4.064 Zuschauer im ROFA-Stadion sahen drei völlig unterschiedliche Drittel. Den ersten Abschnitt dominierten die Hausherren klar und führten durch Tore von Sebastian Zwickl und Scott Feser verdient mit 2:0. Im Mitteldrittel lief bei den Starbulls dann aber kaum noch etwas zusammen, die Gäste glichen aus und hätten weitere Tore erzielen können.

Im Schlussabschnitt stellten die Grün-Weißen aus dem Nichts durch Dominik Kolb und erneut Scott Feser auf 4:2, versäumten dann nachzulegen und mussten um den Dreier am Ende noch zittern.

Bei den Starbulls fehlte neben Lukas Laub, Lars Bosecker und Johannes Achatz auch Lewis Zerter-Gossage – der zuletzt so stark spielende Stürmer leidet unter einer heftigen Einblutung im Auge, nachdem er zwei Tage zuvor in Landshut den Schläger von Tobias Lindberg ins Gesicht bekam. Verteidiger Joel Keussen war nach krankheitsbedingtem Ausfall wieder mit dabei, das Rosenheimer Tor hütete wie schon in den beiden Spielen zuvor Christopher Kolarz.

Souveräner Rosenheimer Auftritt im ersten Drittel

Im ersten Drittel blieb der Starbulls-Keeper über weite Strecken beschäftigungslos. Zunächst war die schnelle Partie ausgeglichen, bald aber dominierten die Hausherren und stellten per Doppelschlag auf 2:0. Erst schob Sebastian Zwickl einen uneigennützigen Querpass von C.J. Stretch ein, der einen hart gespielten Traumpass von Dominik Tiffels in hohem Tempo mitnahm und die Gästedefensive stehen ließ (8.). Eine gute Minute später drang Scott Feser über links in die Crimmitschauer Zone ein, verlor dann Tempo und Puck, wurde von Pulkkinen aber wieder in die Spur geschickt und tunnelte Gästetorwart Kevin Reich (9.). Erst kurz vor der ersten Pause wurden auch die Gäste gefährlich, bei einem Drei-auf-eins-Konter scheiterte aber Sebastian Streu an Schlussmann Kolarz (18.). Insgesamt waren die Westsachsen mit zwei Toren Rückstand nach 20 Minuten aber gut bedient. Die Souveränität der Starbulls war beeindruckend.

Starbulls-Keeper Kolarz rettet 2:2 in die zweite Pause

Völlig anderes Bild im zweiten Drittel: Die Grün-Weißen brachten kaum eine Kufe mehr auf das Eis, während die Eispiraten kombinierten und drückten. Dass es so kam, lag freilich auch daran, dass die Starbulls den Gästen bereits 32 Sekunden nach Wiederbeginn den Anschlusstreffer schenkten. Charlie Sarault verdaddelte ohne jeden Not den Puck hinter dem eigenen Tor und Dylan Wruck servierte für Louis Brune, der aus kurzer Distanz frei vor Kolarz einnetzte (21.). Wenige Momente danach schob Maxim Trepantier am leeren Rosenheimer Tor vorbei, bei einer Reihe weiterer Crimmitschauer Großchancen zögerte der Starbulls-Keeper das 2:2 hinaus, eher er doch zum zweiten Mal geschlagen war: Robin Veber traf aus dem Handgelenk über die Stockhand von Kolarz ins kurze Eck (32.). Auch bei diesem Gegentreffer waren die Hausherren zuvor in der eigenen Zone in Scheibenbesitz, ließen sich vom Forechecking des Gegners aber übertölpeln. Danach zeigten die Westsachsen in ihren beiden einzigen Überzahlphasen der Partie, wie stark sie im Powerplay sind. Doch der bestens aufgelegte Kolarz rettete seinen Farben das Remis in die zweite Pause. Nun waren es die Grün-Weißen, denen der Spielstand schmeichelte.

Doppelschlag: Kolb und Feser treffen binnen 21 Sekunden

Im letzten Drittel gingen die Starbulls aus dem Nichts wieder in Führung. Eine verirrte Scheibe kam zu Dominik Kolb, der aus dem linken Bullykreis das Tor anvisierte. Der Flachschuss wurde noch leicht von Corey Mackins Schlittschuhkufe abgefälscht und rutschte Gästetorwart Reich durch die Schoner (45.). Für Kolb, der nominell als Center der vierten Sturmreihe begann, temporär aber auch in die Verteidigerrolle schlüpfte, war es der erste Saisontreffer. Diesmal war der Doppelschlag schon nach 21 Sekunden perfekt. Nach gewonnenem Anspiel in der eigenen Zone konterten die Starbulls zielstrebig, Teemu Pulkkinen legte quer und Scott Feser versenkte ins kurze Eck, bevor Schlussmann Reich es zumachen konnte – 4:2 (45.). Für Feser, der in der vergangenen Saison noch für Gegner Crimmitschau stürmte, war es der zweite Treffer der Partie und der zehnte im der laufenden Saison.

Rosenheime Powerplay ohne Ertrag, Crimmitschau trifft in Unterzahl

Die Gäste drängten auf den Anschlusstreffer, den Sebastian Streu nach einem Rückpass aus Nahdistanz auf dem Schläger hatte, aber Kolarz war mit einem effektiven Reflex zur Stelle (49.). Danach wurde die Partie plötzlich ruppig. Die Starbulls spielten fast acht der letzten zwölf Minuten in Überzahl, kombinierten phasenweise gut, gefährliche Abschlüsse waren aber an einer Hand abzuzählen. Stattdessen schlugen die Eispiraten in Unterzahl zu. Felix Thomas traf nach Rückpass von Dennis Shevyrin gegen in der Rückwärtsbewegung indisponierte Starbulls ins Kreuzeck (54.). Die Starbulls mussten die knappe 4:3-Führung über die Zeit zittern, weil der fünfte Treffer weder im Powerplay noch bei Gegenstößen gelang. Dank des insgesamt eher glücklichen Dreiers haben die Grün-Weißen als Tabellendritter den Vorsprung auf den viertplatzierten EV Landshut auf acht Punkte ausgebaut. Ärgerlich aus Rosenheimer Sicht: In allerletzter Sekunde wurde Verteidiger Shane Hanna bei einem Torschuss der Gäste vom Puck im Oberkörperbereich getroffen. Ob er beim nächsten Spiel wieder mit von der Partie sein kann, ist ebenso fraglich wie bei Lewis Zerter-Gossage.

Zwei Auswärts-Kracher für die Starbulls morgen und am Sonntag

Für die Starbulls Rosenheim geht es in der DEL2 mit einem Auswärtsspiel-Doppelpack weiter, der es in sich hat. Morgen am zweiten Weihnachtsfeiertag macht sich das Team frühmorgens auf zur fast 750 Kilometer langen Fahrt nach Krefeld, um sich mit dem unangefochtenen Tabellenführer zu messen.

Das Topspiel in der Yayla-Arena beginnt am Freitag um 17 Uhr.

In den beiden bisherigen Duellen mit den Krefeld Pinguinen konnten die Grün-Weißen noch nicht anschreiben, auswärts gab es ein 1:3, zuhause ein 1:4.

Bereits zwei Tage später – am Sonntag – sind die Starbulls bei den Bietigheim Steelers zu Gast, auch dieses Spiel beginnt um 17 Uhr. Aus den ersten beiden Vergleichen gegen den Aufsteiger holte das Team von Jari Pasanen alle sechs möglichen Punkte (6:3 in Bietigheim, 4:3 im ROFA-Stadion). Der Aufsteiger hat sich nach einem problematischen Saisonstart auf den sechsten Tabellenrang vorgearbeitet.

In den 13 Spielen des zweiten Saisonviertels holten die Steelers satte 26 Punkte und damit exakt so viele wie Tabellenführer Krefeld in diesem Zeitraum – besser waren im zweiten Spielzeitquartal mit 27 Zählern nur die Starbulls Rosenheim! Vor allem die erfolgreichen Importstürmer Cole Fonstad (1,32 Scorerpunkte im Schnitt je Spiel), Jack Dugan (1,27), Marek Racuk (1,11) und Brett Kemp (1,04) tragen das Bietigheimer Team. Dazu kommt Ex-Starbulls-Stürmer Tyler McNeely, der bereits acht Tore selbst erzielt und weitere sieben Treffer vorbereitet hat.

Am vergangenen Freitag traf der 38-jährige Deutsch-Kanadier beim 2:1-Auswärtssieg in Krefeld und am vierten Advent heimste er beim 5:3-Erfolg gegen die Lausitzer Füchse seinen 497. Scorerpunkt in der DEL2 ein – damit ist McNeely nun neuer All-Time-Topscorer der Liga!

Vorsilvester-Heimspiel gegen die Eisbären Regensburg

Das nächste Heimspiel für die Starbulls und ihre Fans gibt’s dann am kommenden Dienstag – und dabei kommt es zu einem weiteren Kracher:

Am Silvester-Vorabend sind die Eisbären Regensburg zu Gast im ROFA-Stadion.

Der DEL2-Meister 2024 hat sich nach seiner  schwierigen Playdown-Saison 2024/25 nun wieder zu einem Kandidaten für die direkte Playoff-Qualifikation etabliert. In der „Weihnachtstabelle“ stehen die Oberpfälzer, die allerdings in den letzten vier Partien leer ausgingen, mit 40 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz. Die Starbulls haben in beiden bisherigen Saisonspielen gegen Regensburg den Kürzeren gezogen (1:2 und 0:3).

Von allen Spielen gibt es Liveübertragungen, die auf www.sporteurope.tv buchbar sind.

Eintrittskarten für das Rosenheimer Vorsilvester-Heimspiel (Dienstag, 19.30 Uhr) sind erhältlich

auf www.starbulls.de/tickets

auch einzelne Sitzplätze können dort über das Zweitmarkt-Angebot jederzeit kurzfristig verfügbar werden –

und ab 17.30 Uhr an der Stadionkasse.

Foto: Starbulls/ Schirmer

Schaufenster