Hart umkämpft und doch verloren: EHC unterliegt in Ulm nur knapp

Hart umkämpft und doch verloren: Am gestrigen Sonntag-Abend liefen die Waldkraiburger Löwen in der Eishockey-Bayernliga in der Neu-Ulmer Eishalle auf, wo sie von den Drittplatzierten, den „Devils“, empfangen wurden. Erwartet wurde ein schweres Spiel, getragen von einer beeindruckenden Ulmer Heimserie: Alle bisherigen Partien auf eigenem Eis hatten die Devils gewonnen.

Bereits am Freitag hatte Trainer Jürgen Lederer angedeutet, dass sein Team momentan gut darin sei, eben solche Serien zu brechen – eine kleine, aber deutliche Kampfansage in Richtung Ulm.

Beide Mannschaften mussten kurz vor Spielbeginn einige Ausfälle verkraften. Lederer sprach von sieben kranken oder verletzten Spielern in seinem Kader und verwies gleichzeitig auf ein Debüt: Der erst 17-jährige Paul Hipetinger – zuletzt mit zwei Toren in fünf Partien im Waldkraiburger 1b-Team – rückte in den Kader und füllte eine der entstandenen Lücken.

Der erste Durchgang verlief, wie später auch die beiden folgenden, über weite Strecken ausgeglichen. Beide Teams schenkten sich wenig, wobei Ulm die etwas zwingenderen Chancen hatte. Eine davon führte in der siebten Minute zu einem Penalty für Dominik Synek. Der Ulmer Stürmer, verfolgt von zwei Waldkraiburger Verteidigern, wurde von den Schiedsrichtern mit einem Penalty bedacht – eine Entscheidung, die Lederer später als zumindest zweifelhaft einstufte. Synek verwandelte und brachte Ulm mit 1:0 in die Pause.

Lederer lobte nach der Partie die kompakte und geschlossene Verteidigungsarbeit seines Teams über die gesamten 60 Minuten hinweg – und die war gegen stark aufspielende Devils auch dringend nötig. Wie schnell es gehen kann, wenn man Ulm nur einen Moment zu viel Raum gibt, zeigte der Beginn des zweiten Drittels. Zunächst erhöhte Tobias Nöß nach einem schnell vorgetragenen Konter auf 2:0. Keine zwanzig Sekunden später fälschte Bohumil Slavicek einen Schuss unhaltbar ab und stellte auf 3:0.

Aufgeben war für die Löwen jedoch keine Option. Sie blieben gallig, arbeiteten konsequent weiter und ließen die Ulmer trotz ihrer Drei-Tore-Führung nie wirklich zur Ruhe kommen. In der 30. Minute wurden sie für ihren Einsatz belohnt: Einen Querpass von Jakub Šrámek verwertete Bastian Rosenkranz mit der Rückhand zum 1:3-Anschlusstreffer, nachdem der EHC zuvor mehrfach am starken Ulmer Torhüter Heckenberger gescheitert war.

Im letzten Drittel legten die Löwen noch einmal spürbar zu. Während Ulm zunehmend in den Verwaltungsmodus rutschte, witterten die Innstädter ihre Chance. In der 50. Minute folgte der nächste Treffer: Ein Zuspiel von Andris Džeriņš fand punktgenau den Schläger von Philipp Lode, der am rechten Pfosten stehend zum 2:3 verkürzte. Danach drückten die Löwen weiter, setzten die Ulmer Defensive unter enormen Druck und sorgten für sichtbar hektische Minuten in der Neu-Ulmer Eishalle.

Der Ausgleich lag in der Luft, doch das nötige Quäntchen Glück blieb aus.

So blieben die Punkte letztlich in Ulm, die nun Zweiter sind punktgleich mit Miesbach. Während die EHC-Löwen – weiterhin auf Tabellenplatz sechs, punktgleich mit dem EHC Klostersee aus Grafing – nun den Blick auf das kommende Wochenende richten: Dann geht es zunächst nach Dingolfing (Zehnter), bevor am Sonntag Buchloe (Neunter) in der Raiffeisen-Arena zu Gast ist.

AHA

Foto: Yasmin Neumann

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