Vorentwurf im Stadtrat vorgestellt – 14,6 Millionen Euro Baukosten

Die Planungen werden konkret, in der gestrigen Stadtratssitzung wurde der Vorentwurf zum Neubau des Feuerwehrhauses in der Wasserburger Altstadt vorgestellt. Mehrheitlich zeigte sich der Stadtrat sehr angetan von den Planungen. Die Baukosten für das Projekt liegen bei 14,6 Millionen Euro. 

In einer Präsentation stellte Architekt Tobias Hübner vom Architekturbüro Fritsch und Tschaidse die Planungen vor. Hübner lobte die sehr gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadtverwaltung.

Geplant sei ein nicht unterkellertes Hauptgebäude inklusive zehn Stellplätzen für die Feuerwehrfahrzeuge, hier sei eine spätere Erweiterung um zwei weitere Stellplätze möglich.

Im ersten Obergeschoss werde es einen Schulungsraum mit Platz für 120 Personen geben. „Dieser Raum ist auch teilbar“, so Tobias Hübner. Daneben gebe es eine Küche sowie sanitäre Anlagen, dazu ein barrierefreies WC. Eine „gute Lösung“, so Hübner, sei die Tür, die den Schulungs- und Feuerwehrbereich trenne. Hinter dieser Tür befinden sich Büroräume, Lager sowie ein Raum für die Jugendfeuerwehr, der auch als psychosozialer Raum für Einzelgespräche, gerade nach belastenden Einsätzen, genutzt werden könne.

Gegenüber vom Hauptgebäude werde es einen Feuerwehrturm für Übungszwecke geben sowie ein Wasch- und Kaltlager. Das historische Feuerwehrfahrzeug der Wasserburger Floriansjünger wird besonders präsentiert – hinter einem Schaufenster.

Hübner erklärte, dass es im vorderen Bereich des Grundstücks einen geschützten Übungsplatz gebe, im hinteren Bereich seien Alarmstellplätze vorgesehen. Das Gebäude sei von allen Seiten umfahrbar, es entstehe keine Sackgassensituation.

Die Bauweise sei nahezu komplett in Holzbau vorgesehen, außer dem Feuerwehrturm, dieser werde massiv gebaut. Aufgrund der Hochwasserproblematik wird es im Erdgeschoss einen 80 Zentimeter hohen Betonsockel geben. Mit nach Süden ausgerichteten Photovoltaik-Modulen könne zwar nicht der komplette Eigenbedarf gedeckt werden, „aber sehr viel“.

Norbert Buortesch (Bürgerforum) regte an, den Betonsockel höher als 80 Zentimeter anzusetzen. Ein Hochwasser sei nie auszuschließen. Hierzu erklärte Tobias Hübner, dass mit dieser Höhe ein guter Kompromiss gefunden wurde. Im Falle eines Hochwassers wäre sowieso alles verschlammt und das Gebäude nicht nutzbar. Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann fügte an, dass das Gebäude bei einem „normalen“ Hochwasser sicher sei. Bei einem extremen Hochwasser wäre die ganze Altstadt unter Wasser und es gebe dann ganz andere Probleme.

„Das Gebäude wird wahrscheinlich sehr oft neu gestrichen werden müssen“, so Friederike Kayser-Büker (SPD), was hohe Kosten nach sich ziehen werde. Sie hoffe, dass der Vorentwurf auch der Feuerwehr gefalle, es sei schade, dass kein Mitglied zur Stadtratssitzung gekommen sei.

Georg Machl (CSU) zeigte sich sehr angetan von dem Vorentwurf. Besonders wichtig sei die Sicherheit der Ein- und Ausfahrten. Für den Saal habe er sich Platz für mehr Personen gewünscht. „120 sind etwas wenig.“

Als „sehr positiv“ bezeichnete Christian Stadler (Bündnis 90 / Die Grünen) die geplante Holzbauweise, diese sei CO2-sparend. Im geplanten Saal müsse die Akustik besser werden als im derzeitigen Feuerwehrsaal, gerade im Hinblick auf Bürgerversammlungen.

Edith Stürmlinger (Bürgerforum) wies darauf hin, dass genügend Schallschutz vorhanden sein müsse, um die umliegenden Nachbarn nicht zu stören.

Mit einer Gegenstimme nahm der Stadtrat den Vorentwurf und die Kostenschätzung zur Kenntnis. Für die Photovoltaik-Anlage sind Varianten hinsichtlich der Größe zu prüfen und darzustellen.

TANJA GEIDOBLER

 

Schaufenster