EHC will wieder Punkte: Heute in Grafing, am Sonntag daheim gegen Kempten

Nach dem frustrierenden Null-Punkte-Wochenende in der Bayernliga heißt es für die Waldkraiburger Eishockey-Löwen nun: Kopf hoch und Blick nach vorn. Am heutigen Freitagabend (20 Uhr) wartet in der Grafinger „Scheune“ der EHC Klostersee – am Sonntag um 17.15 Uhr gastieren die Kempten Sharks in der Raiffeisen-Arena. Zwei Partien, die nicht nur richtungsweisend für die Tabelle, sondern auch für das Selbstverständnis der Mannschaft sein dürften.

Das Foto zeigt EHC-Coach Jürgen Lederer (rechts) und seinen Co-Coach Jan Loboda …

Der EHC Klostersee startete stark in die Saison. Ein 10:2-Auftaktsieg in Burgau sorgte gleich zu Beginn für ordentlich Rückenwind. Zwar gingen die Partien gegen Ulm und Buchloe verloren – letzteres immerhin mit einem Punktgewinn – doch Siege gegen Pfaffenhofen (0:2) und Dingolfing (5:3) brachten die Grafinger zurück in die Spur. Mit Platz vier liegen sie aktuell zwei Punkte vor den Löwen, die damit durchaus unter Zugzwang stehen.

Bereits in der Vorbereitung trafen beide Teams zweimal aufeinander: Klostersee gewann das erste Duell mit 3:1, Waldkraiburg revanchierte sich kurz darauf mit einem 6:3-Auswärtssieg. „Das Derby ist für uns Motivation pur“, sagt Löwen-Coach Jürgen Lederer. „Viele unserer Jungs sind Eigengewächse, haben Freunde und Familie auf den Rängen. Diese Stimmung pusht zusätzlich.“

Auch am Sonntag erwartet die Löwen kein Spaziergang. Die Kempten Sharks punkteten bislang gegen Schongau, Burgau und Pfaffenhofen, ließen aber gegen Ulm und Dingolfing Federn. Nach einer durchwachsenen Vorsaison, die in der Abstiegsrunde endete, haben sich die Allgäuer im Sommer gezielt verstärkt und sind laut Lederer „eine Mannschaft, die – ähnlich wie Königsbrunn – jeden Fehler eiskalt bestraft“.

Und genau diese Fehler sind es, die der Waldkraiburger Trainer derzeit am meisten beschäftigen. „Wir spielen in der Defensive nicht so schlecht, wie es manchmal dargestellt wird“, sagt Lederer, „aber wir machen im Spielaufbau und in der Mittelzone zu viele einfache Fehler, die oft zu Kontern und Gegentoren führen.“ Das Team arbeite intensiv daran, diese Nachlässigkeiten abzustellen: „Wir müssen uns während des Wechsels zu hundert Prozent konzentrieren und als gesamte Formation – also Stürmer und Verteidiger gemeinsam – kompakter auftreten.“

Dass die Löwen phasenweise stark aufspielen können, hat die Saison bereits gezeigt. „Aber 40 gute Minuten reichen in dieser Liga nicht, um sich oben festzusetzen“, stellt Lederer klar. Ziel sei es, die individuellen Fehler zu reduzieren und die Konzentration über das ganze Spiel hochzuhalten. „Wenn uns das gelingt, bin ich optimistisch, dass wir die Punkte holen – in Grafing genauso wie daheim gegen Kempten.“

Personell bleibt die Lage noch angespannt.

Einige Spieler waren zuletzt krank oder angeschlagen. „Da ist es schwer, genaue Prognosen abzugeben“, so Lederer. „Wir stehen aber in engem Kontakt mit Landshut und bekommen bei Bedarf Verstärkung aus der DNL-Mannschaft.“ Besonders erfreut zeigte sich der Coach über den Auftritt des 17-jährigen Anton Brunner, der gegen Miesbach sein erstes Seniorenspiel absolvierte: „Er hat das richtig gut gemacht.“

Egal, in welcher Besetzung – die Löwen wollen an diesem Wochenende zurück in die Spur finden. Die Marschrichtung ist klar: Wiedergutmachung, volle Konzentration und zwei Spiele, in denen endlich wieder Punkte her sollen. 

AHA

Yasmin Neumann

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