Beschäftigte, Angehörige, Unterstützer der Schön-Klinik in Vogtareuth protestieren

Am kommenden Montag protestieren Beschäftigte, Angehörige und Unterstützer der Schön-Klinik in Vogtareuth mit einem Demonstrationszug und einer Kundgebung – und zwar gegen die geplante Schließung der meisten Fachabteilungen an ihrer Klinik und dem Abbau von 200 Arbeitsplätzen. Das meldet die Gewerkschaft ver.di.

„Eine Schließung in dem Ausmaß und bei so spezialisierten Fachabteilungen wie in Vogtareuth kann nicht innerhalb weniger Wochen durch andere Kliniken kompensiert werden. Wenn es nicht gelingt andere Lösungen zu finden, könnte das Menschenleben kosten“ fasst Domingo Heber, der ver.di-Gewerkschaftssekretär im Gesundheitswesen, die Motive der Teilnehmer zusammen.

Start der Demonstration ist am Montag, 27. Oktober, um 15.30 Uhr am Pfarrheim in Vogtareuth

Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen ist ab 16 Uhr gegenüber des Haupteingangs der Klinik.

Nachdem die Unternehmensleitung der Schön-Klinik in Vogtareuth Ende September den Beschäftigten und der Öffentlichkeit bekanntgegeben hatte, sich künftig auf nur noch zwei Fachbereiche (Pädiatrie und Orthopädie) konzentrieren zu wollen – wir berichteten –  begannen die Beschäftigten und Angehörigen damit, Widerstand dagegen zu organisieren.

„Es darf doch nicht von Wirtschaftlichkeitserwägungen abhängen, ob lebensnotwendige Behandlungen in einer Region durchgeführt werden können oder nicht“, sagt Heber von ver.di. „Deutschland als sozialer Rechtsstaat kann die Entscheidung darüber nicht privaten Renditejägern überlassen, die jahrelang Geld aus dem Gesundheitswesen abführen, sich einen supermodernen OP-Neubau vom Freistaat fördern lassen und nun innerhalb weniger Wochen ihre Patienten und Beschäftigten im Regen stehen lassen.“

Auf der Kundgebung sollen möglichst viele Perspektiven zur Sprache kommen können.

Das reiche von ehemaligen Patienten, über Angehörige, dem Betriebsrat, Vertretern von DGB und Betriebsseelsorge bis zum derzeitigen Bürgermeister von Vogtareuth Rudolf Leitmannstetter und dem Rosenheimer Bundestagsabgeordneten der Linken, Ates Gürpinar.

Auch Landrat Otto Lederer werde die Gelegenheit gegeben, sich gegenüber den Betroffenen zu äußern. „Es wird sich zeigen, ob er jetzt seinen Einfluss als RoMed-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat nutzen wird und sich für den Erhalt der Fachbereiche am Standort einsetzt. Oder ob er künftig Kondolenzbesuche bei Angehörigen machen muss, deren Liebste im Rettungswagen auf der Suche nach einem geeigneten Behandlungsplatz auf der Strecke geblieben sind“, sagt Domingo Heber dazu.

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