Programm „European Energy Award" gecancelt - Landkreis will Prioritäten neu setzen

Mehr erneuerbare Energien nutzen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten: Dieser Aufgabe will sich auch der Landkreis Rosenheim stellen. Unter anderem nimmt er seit 2022 am „European Energy Award“ teil – mit dem Ziel, dieses europäische Güte-Zertifikat zu erreichen. Daraus werde jetzt jedoch nichts, wie Landrat Otto Lederer gestern im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität mitteilen musste.

Ohne jede Vorwarnung habe die Bundesgeschäftsstelle des „European Energy Awards“ Mitte September mitgeteilt, dass das Programm deutschlandweit zum 31. Dezember dieses Jahres eingestellt werde.

Die Mitglieder des Ausschusses nahmen das zur Kenntnis und stellten die Weichen, damit das bisher Erreichte nicht in einer Schublade verschwindet.

Im Landratsamt würden jedoch die geschaffenen, bewährten Strukturen und Prozesse weitergeführt, hieß es.

Das entwickelte, energiepolitische Arbeitsprogramm werde neu bewertet und die Prioritäten würden neu gesetzt. Unter anderem war geplant gewesen, ein kommunales Energie-Management aufzubauen und zu betreiben.

Diana Genius von der Wirtschaftsförderung im Landratsamt Rosenheim überzeugte den Ausschuss, daran festzuhalten und eine Vollzeitstelle zu schaffen. Ein wichtiges Argument war, dass sich die Stelle über Einsparungen bei den Energiekosten selbst tragen könne. Die Verbräuche von Wärme, Strom und Wasser sollen kontinuierlich optimiert und so die Treibhausgas-Emissionen reduziert werden.

Nach dem offiziellen Beitritt zum „European Energy Awards“-Programm im Jahr 2022 wurde im Landratsamt Rosenheim ein Arbeitskreis gebildet, an dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Sachgebieten wie Wirtschaftsförderung, Hochbau, Tiefbau, Naturschutz, Gesundheitsregion plus sowie Bauleitplanung und Kreisbauamt beteiligten.

Der Arbeitskreis führte eine Ist-Analyse durch und entwickelte das energiepolitische Arbeitsprogramm. Es wurde vor einem Jahr im Umweltausschuss vorgestellt und beschlossen. Seitdem wurde an der Umsetzung gearbeitet.

In Deutschland nahmen knapp 300 Kommunen am „European Energy Awards“ teil.

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