Ambulantes Kinderhospiz in Rosenheim ruft zu mehr Offenheit im Umgang mit schwerer Krankheit und Tod auf

Eine lebensbedrohliche Krankheitsdiagnose verändert das Leben einer Familie schlagartig: Klinikaufenthalte, Arzttermine und Behördengänge prägen den Alltag. Freunde und Bekannte reagieren oft unsicher und ziehen sich zurück – nicht aus Desinteresse, sondern aus Berührungsangst. Krankheit und Tod, gerade bei Kindern, sind nach wie vor große Tabuthemen unserer Gesellschaft.

Zum Welthospiz- und Palliativtag am 11. Oktober rückt das ambulante Kinderhospiz in Rosenheim (Zentrum Südostoberbayern der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München – AKM) daher betroffene Familien in den Mittelpunkt. „Kinderhospizarbeit bedeutet für uns, Familien ab der Diagnose einer schweren Krankheit an die Hand zu nehmen – nicht erst am Lebensende. Wir geben ihnen Stabilität, Orientierung und begleiten sie oft über viele Jahre hinweg, damit sie trotz aller Belastungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, erklärt Michaela Jenne-Eiser, Leiterin des Zentrums Südostoberbayern.

Das Rosenheimer Kinderhospiz-Team unterstützt derzeit über 100 Familien ambulant in der Region Rosenheim, Mühldorf, Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land. Das für die Familien kostenfreie Angebot reicht von psychosozialer Begleitung über Geschwisterangebote bis hin zu praktischer Hilfe im Alltag. Ehrenamtliche schenken den Familien und insbesondere den Kindern regelmäßig Zeit und Aufmerksamkeit. „Viele Familien kommen erst zu uns, wenn die Belastung groß ist. Mehr Offenheit im Umfeld und frühzeitige Unterstützung hilft aber, Vertrauen aufzubauen, die Situation besser zu bewältigen und die gemeinsame Zeit bewusster zu erleben“, so Jenne-Eiser.

Auch Staatsministerin Melanie Huml unterstreicht die Bedeutung der Hospizdienste und einen möglichst offenen Umgang mit dem Thema: „Der Welthospiztag ist für mich ein wichtiger Anlass, um auf die Bedürfnisse von Familien mit lebensbedrohlich erkrankten Kindern aufmerksam zu machen. Als Schirmherrin der Stiftung AKM ist es mir ein großes Anliegen, das Bewusstsein für die wertvolle Arbeit der Hospizdienste zu stärken. Sie leisten nicht nur medizinische, sondern auch menschliche und emotionale Unterstützung – und das verdient gerade an diesem Tag besondere Sichtbarkeit.“

Wer helfen möchte, kann das Zentrum Südostoberbayern und die Stiftung AKM durch Spenden oder ein Ehrenamt unterstützen. Weitere Informationen unter www.kinderhospiz-muenchen.de.

Bild: Stiftung AKM

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