Umweltausschuss der Stadt diskutiert gestern über „Umsiedlung“ oder „Entnahme“

Stadtkämmerer Robert Mayerhofer ergänzte hierzu, dass der Wald auch Erholungswald sei und empfahl eine Entnahme des Bibers. Auch die Forstdirektion Wasserburg unterstütze diese Vorgehensweise.
Stadtrat Christian Flemisch (ÖDP) entgegnete in einem eindringlichen Appell, dass Tiere als Geschöpfe auch Rechte hätten und er gerne Leben erhalten möchte. Eine „Entnahme“ dürfe auf keinen Fall eine Tötung bedeuten und bat darum, eine „Umsiedlung“ anzudenken. Wolfgang Schmid (CSU) gab zu bedenken, dass unsere Landschaft eigentlich zu kleinteilig sei. Auch sei die Vermehrung der Biber ein Problem. Dr. Martin Heindl (SPD) fragte dann noch, wieviele Biber es im Lohenforst gebe, woraufhin die Vertreter der Stadt einräumten, das nicht zu wissen. Man war sich im Umweltausschuss aber darüber einig, den oder die Biber nach Möglichkeit umzusiedeln, damit der Baumbestand erhalten bleiben könne, ohne dass Biber getötet werden müssten.
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Schaufenster

Die Stadträte verkennen hier die Reichweite ihrer Kompetenzen. Der Artenschutz ist europarechtlich geregelt. Ob ihr Maßnahmen gegen Biber in Frage kommen, können sie nicht selbst bestimmen. Hierfür ist das Landratsamt mit seinen ehrenamtlichen Biberberatern zuständig, welche sich an Recht und Gesetz zu halten haben.
Vor einer Entnahme von Bibern sind zunächst Abwehrmaßnahmen einzuleiten, wie z.B. der Einzelschutz von Bäumen, das Errichten von Schutzzäunen oder ähnliches. Zum Schutz vor Überflutungen können Biberdämme abgesenkt oder drainiert werden.
Ich bin schon gespannt, wie hier entschieden werden wird.
ehrenamtliche Biberberater….zutändig ist die untere Naturschutzbehörde mit hauptamlichen Biberbeauftragten!
…ja super Umsiedlung! Ich würde auch gerne den alten (wertvollen) Baumbestand in meinem Wald schützen!
Kann bitte auch da jemand den Biber, es sind sicher mittlerweile schon mehrere, gleich mit umsiedeln?
Vielen Dank!
Aber Mahl ehrlich, das ist doch jetzt nicht wahr? Entweder der Biber ist geschützt oder nicht. Es kann nicht angehen das gleich nicht mehr gleich ist!?
Wer sich sachbetont informieren möchte, kann sich bei mir persönlich melden.
Ich kenne die Gegebenheiten vor Ort, möchte diese aber nicht in einer öffentlichen
Runde zum Schutz des Bibers kaputtdiskutiert wissen.
Lorenz Huber
Biberberater
Dann stellt sich halt die Frage, wohin umsiedeln? Irgendwo ohne Bäume mag der Bieber nicht, mit Bäume mag vielleicht ein anderer Mensch nicht.
Oder man macht zusammen mit den Kibitzen, die den Bahnausbau behindern, einen Wildpark, dann freut sich der Mensch über die Anwesenheit der Tiere und zahlt sogar dafür.
Bin mal gespannt wann man endlich merkt, dass das bisherige Vorgehen nur Probleme macht.
Erst wird strikt geschützt, bis sich die Tiere so stark vermehrt haben, dass sie zum Problem werden und massiv Schäden verursachen.
Dann kommt das böse Erwachen. Am Schutzstatus kann oder will man nichts ändern. Die Tierschützer würden Amok laufen, wenn man plötzlich viele Tiere erschießen müsste, um die Bestände zu reduzieren.
Würde man das mehr mit Augenmaß machen und die Bestände rechtzeitig regulieren, dann wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung sicher größer. Natürliche Feinde, die die Bestände im Zaum halten, gibt es ja so gut wie keine.
Ist zwar dann trotzdem schade, wenn man einzelne Tiere töten muss, aber wenn’s keinen Wolf gibt, ders richten kann, dann muss man anderweitig eingreifen.
Als Bewohnerin der Äußeren Lohe bin ich fast täglich mit meinen Hund entlang des Biberrevieres unterwegs. Im Laufe der Jahre hat sich der Wald stark verändert, aber daran ist nicht nur der Biber schuld! Die starke Entnahme von großen gesunden Bäumen ist wohl schlimmer, als das Holz, was der Biber fällt. Einfach die bestehenden großen Bäume im Biberrevier mit Drahtgeflecht schützen. Der Biber ist stark geschützt und das ist auch gut so!