Viele Angebote zur Suizidprävention im Landkreis Rosenheim
Im Landkreis und der Stadt Rosenheim nehmen sich im deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich viele Menschen das Leben. Die Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik machen deutlich, wie dringend notwendig psychische Akutversorgung und Suizidprävention in der Region sind. Die Arbeit des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern spielt hier eine wichtige Rolle. Anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 10. September macht der Krisendienst gemeinsam mit der Gesundheitsregionplus des Landkreises Rosenheim auf die umfangreichen Präventionsangebote aufmerksam.
Die Gesundheitsregionplus hat eine wichtige Rolle bei der Aufklärung der Öffentlichkeit zu Angeboten der Gesundheitsversorgung und Prävention. Die Versorgung in psychischen Krisen ist dabei genauso relevant wie die Versorgung bei körperlichen Verletzungen oder Krankheiten. „Allerdings sind die Versorgungs- und Unterstützungsangebote im Falle psychischer Belastungen und Krisen in der Bevölkerung vielmals noch nicht so bekannt wie beispielsweise die Versorgung nach einem Unfall in der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses“, sagt Katrin Posch, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus.
Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern – Partner im Netzwerk Krisendienste Bayern – ist ein professionelles Akutversorgungssystem, das den Menschen in ganz Bayern rund um die Uhr und an allen Tagen im Jahr Hilfe bietet. Menschen in seelischen Krisen, deren Angehörigen sowie Fachkräften finden unter der kostenfreien Rufnummer 0800/655 3000 jederzeit einen professionellen Ansprechpartner.
Über die Webseite www.krisendienste.bayern ist auch eine anonyme telefonische Kontaktaufnahme und Beratung in über 120 Sprachen möglich. Das interdisziplinäre Team aus Fachkräften der Psychologie, Sozialpädagogik und Fachkrankenpflege bietet telefonische Beratung und stellt bedarfsorientiert mobile Einsatzteams zur Krisenintervention vor Ort bereit. Der Krisendienst ergänzt damit die ambulante Versorgung und trägt durch schnelle Hilfe zur Deeskalation von Krisen und in vielen Fällen damit auch zur Prävention von Suiziden bei.
Zum Welttag der Suizidprävention am 10. September wird der Caritas Sozialpsychiatrische Dienst Rosenheim (SpDi) mit Unterstützung des Krisendienst Psychiatrie Oberbayern mit einem Aktionsprogramm über sein Angebot informieren. Geplant sind sowohl Aktionen an der Beratungsstelle in der Münchner Straße 24 als auch im im Buchcafe „Gleis 1“ am Rosenheimer Bahnhof. Ziel ist es, auf das Thema Suizidprävention aufmerksam zu machen und ins Gespräch zu kommen.
Im Jahr 2024 wurden in Oberbayern 32.625 Anrufe beim Krisendienst und 2.171 persönliche Kriseninterventionen registriert. Davon rund 2800 Telefonkontakte sowie 389 persönliche Kriseninterventionen in der Region Südost-Oberbayern. Im Vergleich zu anderen oberbayerischen Regionen ist die Inanspruchnahme im Südosten Bayerns damit deutlich niedriger. „Gemeinsam möchten wir alle Bürger ermutigen in akuten Krisensituationen das Angebot der Krisendienste Bayern in Anspruch zu nehmen“ so Simon Prokscha, Gebietskoordinator des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern. „Da auch längere Beratungsgespräche geführt werden, kann es vorkommen, dass die Leitung vorübergehend belegt ist. In diesem Fall erfolgt stets ein Rückruf – in der Regel innerhalb von zehn bis 20 Minuten, sofern eine Rückrufnummer hinterlassen wurde.“
Unser Bild zeigt von links Katrin Posch (Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus)), Laura Bentz (Caritas Sozialpsychiatrischer Dienst, Krisendienst-Koordinatorin Tagdienst Rosenheim) und Simon Prokscha (Krisendienst Psychiatrie Oberbayern, Gebietskoordinator Südost-Oberbayern).
Foto: Landratsamt Rosenheim
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