Sanierung der Achatzkirche kostet 130.000 Euro mehr

In der gestrigen Stadtratssitzung beschäftigte sich der Rat erneut mit der Sanierung der Achatzkirche. Dies war nötig geworden, da die Kosten um 130.000 Euro ansteigen.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat kürzlich mitgeteilt, dass sich „bedauerlicherweise“ beim damaligen Finanzierungsvorschlag ein Fehler eingeschlichen habe. Der denkmalpflegerische Mehraufwand dürfe in seiner Gesamtheit nicht überschritten werden und beim vorigen Finanzierungsplan blieb der Zuschuss der Bayerischen Landesstiftung und des Bezirks Oberbayern versehentlich unberücksichtigt.

Bürgermeister Michael Kölbl informierte, dass sich das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege mehrmals entschuldigt habe. Der Eigenanteil der Heiliggeist-Spitalstiftung erhöhe sich durch diesen Fehler um weitere 130.000 Euro. Im Falle einer Befürwortung des neuen Finanzierungsvorschlags würden im Haushalt 2026 240.000 Euro für die restlichen Sanierungsmaßnahmen veranschlagt werden. Eingeplant würden 301.000 Euro an Fördergeldern. „In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege soll erreicht werden, dass die restlichen Sanierungsmaßnahmen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert werden“, so Kölbl. Insbesondere bei der Innenausstattung, dem Gestühl, solle nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht werden.

Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann ergänzte, dass man das Gestühl nicht dauerhaft entfernen könne. Man könne es aber, in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalschutz, so machen, dass das Gestühl herausgenommen werden kann.

„Das Gestühl ist ein elementarer Bestandteil“, sagte Christian Stadler (Bündnis 90/Die Grünen). Man dürfe auch die Restaurierung nicht ganz aufgeben. Er sprach sich für das Gestühl aus. Dem schlossen sich auch Edith Stürmlinger (Bürgerforum) und Wolfgang Janeczka (SPD) an. Die Kirche werde für kulturelle Zwecke genutzt. Das Gestühl herausnehmen zu können, sei ein praktikabler Mittelweg.

Von einem „Schmuckstück“ sprach Georg Machl (CSU), allerdings sei schon sehr viel Geld in das Projekt geflossen. Man wisse auch nicht, wofür die Kirche zukünftig genutzt werde. Die CSU-Fraktion sei dafür, die Kosten nach unten zu schrauben.

„Es wäre eine schlechte Alternative, das Kirchlein verfallen zu lassen“, so Werner Gartner (SPD). Es sei seiner Ansicht nach eine gute Lösung, kein festes Gestühl einzubauen.

Für Wolfgang Schmid (CSU) geht ein Gestühl „nur im Weg um“. Wer zahlt, schaffe an und ein Kulturzentrum brauche kein Gestühl. „Der Heiliggeist-Spitalstiftung tut diese zusätzliche Ausgabe sehr weh“, so der Stadtrat.

Friederike Kayser-Büker (SPD) fügte an, dass es aber, um die Fördergelder zu bekommen, ein Gestühl brauche. Die Möglichkeit, es entfernen zu können, sei eine gute Lösung.

Nach längerer Diskussion wurde dem Finanzierungsvorschlag zur Nachfinanzierung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege einstimmig zugestimmt, unter der Voraussetzung, dass die anderen Förderstellen zu ihren Zusagen stehen und auch die Mittel aus dem Entschädigungsfonds gezahlt werden. Die Verwaltung wird beauftragt, in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege eine Reduzierung der noch ausstehenden Sanierungsmaßnahmen auf das unbedingt notwendige Maß zu erreichen. Insbesondere bei der der Innenausstattung soll nach Einsparungsmöglichkeiten gesucht werden.

TANJA GEIDOBLER

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