Nach 36 Jahren: Mesner der Pfarrei St. Laurentius feierlich verabschiedet
Schier nicht mehr enden wollend – so waren die Reihen der Ministranten, die jetzt mit der Geistlichkeit in eine voll besetzte Obinger Pfarrkirche einzogen, um mit Alois Hofstetter den letzten Gottesdienst als Mesner der Pfarrei St. Laurentius zu feiern.
Mit würdigen Liedern hat der Kirchenchor dabei die Messe feierlich umrahmt.
Der Platz des Mesners, neben der Sakristei-Türe, war für diesen Tag besonders geschmückt. Von den insgesamt rund 280 Ministranten, die mit „ihrem Alois“ an Sonn- und Feiertagen, bei Hochzeiten und Beerdigungen mit im Altarraum standen, haben sich 80 Frauen, Mädchen, Männer und Buben, darunter viele Ehemalige, nochmals eine Albe angezogen um den Festgottesdienst mitzufeiern … (Foto oben).
„Er war 36 Jahre Mesner bei uns und hat Generationen geprägt, was man auch an der großen Ministrantenschar sehen kann“, so Pfarrer David Mehlich. der in einem heiteren Dialog mit Diakon Wolfgang Mösmang den Mesnerdienst mit dem Petrusamt verglich. So wie Petrus habe ein Mesner den Schlüssel der Kirche in der Hand, sperre die Kirchen morgens auf und abends wieder zu.
War es doch die richtige Entscheidung, als der berufliche Weg den gelernten Kfz-Mechaniker am 1. April 1990, als Nachfolger des damaligen Mesners Lenz Oberlechner, zur Pfarrei Obing führte. Angefangen hat der damals knapp 30 Jahre alte Alois Hofstetter als Mesner in Obing und Hausmeister für die Kirchen in Pittenhart und Albertaich und den Pittenharter Kindergarten.
Als in Obing die Kinderkrippe gebaut wurde, war er vollends mit den Arbeiten in Obing ausgelastet. Mit einem fantastischen Engagement und mit viel Freude hat er all die Jahre seinen Dienst in der Kirche getan und jetzt freut er sich auf seinen wohlverdienten Ruhestand, bei dem er mehr Zeit für die Familie, seine acht Enkel und auch seine Hobbys, der Jagerei und seinen Oldtimern haben wird.
Alois Hofstetter habe sich weit über seinen Dienst in Kirche und Sakristei eingebracht – unter anderem mit legendären Ausflüge, die er mit den Ministranten alljährlich unternommen hat, wie auch mit vielen Taxifahrten, bei denen er und seine Frau Angela die Pfarrer, Diakone, Gemeindereferenten von A nach B gefahren hat.
Was ihm auch sehr am Herzen gelegen habe, das sei die Bibelstelle gewesen, bei der Jesus Menschen begegnete und mit ihnen Mahl gehalten hat – was Alois Hofstetter mit der Gründung des Sakristei-Stüberls in Obing umgesetzt habe, wo nach den Gottesdiensten das kirchliche Fest weitergefeiert werden konnte.
Den herzlichen Dankesworten des Pfarrers hat sich dann ein langanhaltender Applaus der Gottesdienst-Besucher an.
Martin Wagner, in seiner Funktion als Kirchenpfleger, bedankte sich ebenfalls bei dem langjährigen Mesner für die vielen Jahre und überreichte ihm symbolisch einen Ziegelstein als Grundstein für den Bau einer Kapelle in Honau.
Mit Blumen hat Wanger im Anschluss die Nachfolgerin im Mesnerdienst – Melanie Thurner – begrüßt.
Mit einem besonderen Liedtext zur Melodie „Marmorstein und Eisen bricht“ hat sich die Riege der Ministranten dann auf besondere Art von ihrem Mesner Alois verabschiedet. „Santo Subito“ war auf dem Plakat zu lesen, dass sie auf der Empore entrollten. Eine große Kollage soll ihren beliebten Mesner weiterhin an die schöne Zeit mit seinen Minis erinnern.
„Auf Wiedersehn, bleib nicht so lange fort“ sang der Kirchenchor am Ende des bewegenden Gottesdienstes – mit Applaus und Winken wurde der beliebte Messner hinausbegleitet.
In fröhlicher Runde wurde anschließend im Pfarrheim weitergefeiert.
EMH
Schaufenster




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