Schreiben an alle Mitglieder - Entscheidung über Fusion erst 2026

In einem Schreiben haben sich heute die Vorstände des Bankhauses RSA an alle Mitglieder gewandt und die aktuelle Lage des Hauses, das in Schieflage geraten war (wir berichteten mehrmals), zusammengefasst. Die Vorstände Markus Mühlberger und Klaus Hatzel sowie der Generalbevollbemächtigte Reinhard Allinger und der ehemalige Vorstand Andreas Thalmeier kommen zu dem Schluss: „Die Lage des Bankhauses RSA ist akut herausfordernd.“

„Seit unserem Amtsantritt als neue Mitglieder im Vorstand – gemeinsam mit unserem Generalbevollmächtigten und in enger Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat – haben wir u vergangenen Wochen intensiv mit der Lage und den Geschäften des Bankhauses RSA auseinandergesetzt. Unser oberstes Ziel war dabei stets, uns ein umfassendes und verantwortungsbewusstes Bild von der wirtschaftlichen Situation zu verschaffen, um notwendige Entscheidungen gut vorbereitet treffen zu können“, heißt es in dem Schreiben.
Im Rahmen der laufenden Prüfung durch den Genossenschaftsverband Bayern (GVB) seien unter anderem drei zentrale Risikofelder für das Haus festgestellt worden: „Die Konzentrationsrisiken – ein hoher Anteil von Großkrediten belastet die Risikotragfähigkeit. Das überproportionale Kreditwachstum – das starke Ausweiten des Kreditgeschäfts hat die Balance zwischen Krediten und Eigenkapital aus dem Gleichgewicht gebracht. Und die unzureichende Eigenkapitalquote – Hauptursache hierfür sind notwendige Wertberichtigungen auf risikobehaftete Kredite, die das Ergebnis belasten und das Eigenkapital verringern. Damit sinkt die Eigenkapitalquote und reicht nicht mehr aus, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.“
Diese drei Faktoren wirkten in einem ohnehin schwierigen Umfeld – geprägt von gestiegenen Zinsen, sinkenden Immobilienwerten und strengeren aufsichtsrechtlichen Vorgaben – zusammen.
Auf dieser Grundlage sei klar: „Das Bankhaus RSA kann die gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitalanforderungen nicht mehr aus eigener Kraft erfüllen. Eine eigenständige Stabilisierung ist daher nicht möglich – eine Sanierung im Rahmen der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung ist der notwendige nächste Schritt. In solchen Fällen greift die Sicherungseinrichtung der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sie umfasst sowohl die gesetzliche Institutssicherung als auch eine zusätzliche freiwillige Absicherung. Gemeinsam gewährleisten beide Systeme, dass die Stabilität unserer Bank gesichert bleibt, die Einlagen unserer Mitglieder und Kunden geschützt sind und die Unterstützung der genossenschaftlichen Solidargemeinschaft wirkt.“
Über die mögliche Verschmelzung des Bankhauses mit einem anderen Kreditinstitut entscheiden ausschließlich die Mitglieder im Rahmen einer Generalversammlung. Dies könnte frühestens im Jahr 2026 erfolgen.
Die Vorstände: „Die geprüften Ergebnisse des Jahresabschlusses 2024 sowie die zusammengefassten Prüfungsberichte werden – wie gesetzlich vorgesehen – in der Generalversammlung im November 2025 vorgestellt. Dort erläutern wir die aktuelle Lage, beantworten Fragen und treten mit in den direkten Austausch.“
Die Botschaft sei klar: „Die Lage des Bankhauses RSA ist akut herausfordernd. Im Tagesgeschäft sind wir weiterhin voll handlungsfähig – alle Produkte, Anlagen, Kredite, Leistungen und Standorte stehen den Kunden wie gewohnt zur Verfügung. Gleichzeitig arbeiten wir mit aller Kraft daran, eine tragfähige Zukunftslösung für unser Haus zu schaffen – mit Transparenz, mit Verantwortung und stets im Sinne unserer Mitglieder und unserer Region.“

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