„Nachmachen erwünscht“

Kleine Naturkunde und Lebensvielfalt für den eigenen Garten bei Altdorf

Lesesteinhaufen, Totholzbereiche, blütenreiche Wiesenstrukturen – all diese Sonderstrukturen bieten einer Vielzahl unserer heimischen Wildbienen, Schmetterlingen, Eidechsen und Blindschleichen beste Lebensbedingungen – und lassen sich oft einfach und unkompliziert im eigenen Garten umsetzen.

Wie das gelingen kann und was man dafür tun kann, darüber informieren vier anschauliche, ansprechend interaktive Informationstafeln an der früheren Verbindungsstraße zwischen Altdorf und Aicha bei Haag. Die frühere Verbindungsstraße zwischen Altdorf und Aicha wurde durch den Markt Haag zurückgebaut. Sie ist nun ein beliebter Spazierweg und als Rundweg zu genießen.

Unter dem Motto „Kleine Naturkunde am Wegesrand“ wurden die Informationstafeln, gefördert durch die Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung, zu den Themenbereichen „Blühwiese-Wildbienen“, „Schmetterlinge“, „Totholz-Insekten“ und „Lesesteinhaufen-Reptilien“ entworfen und entlang der Verbindungsstraße aufgestellt.

Zuvor wurden bereits im Winter 2023 im Zuge des „Baumpflanztages“ der Ökomodellregion Mühldorfer Land insgesamt zehn heimische Bäume entlang des beliebten Spazierwegs gepflanzt und im Frühjahr 2024 eine Artanreicherung durch Einsaat mit autochthonem Saatgut durch den Landschaftspflegeverband Mühldorf zur Entwicklung eines artenreichen Extensivgrünlandstreifens durchgeführt, der sich dort in den kommenden Jahren mehr und mehr ausbilden wird. Zusätzlich wurden, unter Anleitung des Landschaftspflegeverbands Mühldorf und in Zusammenarbeit mit dem Bauhof des Marktes Haag, Sonderstrukturen wie Totholz- und Lesesteinhaufen in Kombination mit Sandlinsen angelegt. Diese dienen als Nistplatz und fördern den Lebensraum von Insekten und Reptilien.

Die hier platzierten Naturkundetafeln laden den Spaziergänger nun auf anschauliche und interaktive Art und Weise dazu ein, sich über die wichtigen Funktionen solcher Sonderstrukturen im Naturhaushalt für unsere heimische Tierwelt zu informieren. Zudem geben sie Anreize, wie man selber die heimische Tierwelt im eigenen Garten mit entsprechenden Maßnahmen im Kleinen unterstützen kann.

So thematisiert die Tafel „Sonnenanbeter am Lesesteinhaufen“ z.B. die errichteten Lesesteinhaufen und Sandlinsen. Diese sind für unsere heimischen Reptilien wie beispielsweise für die Zauneidechse zur Eiablage oder für Schlingnatter und Blindschleiche als Lebensraum mit Sonnen- und Versteckmöglichkeiten von Nutzen. Die Tafel „Lebensgrundlage Totholz“ geht auf die große Bedeutung von stehendem und liegendem Totholz für eine Vielzahl an unterschiedlichen Tierarten ein, sei es als Lebensraum, Brutplatz oder zur Nahrungssuche. Auf der Tafel „Wilde Blumen für wilde Bienen“ werden die Wechselbeziehungen zwischen unseren heimischen Wildblumen und verschiedenen Wildbienenarten beschrieben. Die Tafel „Buntes Flatterspiel am Wegesrand“ informiert über zahlreiche Schmetterlingsarten, die in unserer heimischen Natur zuhause sind und über ihre Lebensweise.

Unter der Überschrift „Nachmachen erwünscht“ erhält man Tipps, wie man beispielsweise mit der Anlage entsprechender Sonderstrukturen den Reptilien einen Lebensraum auch im eigenen Garten bieten kann oder wie man durch das Belassen oder Schaffen von Totholzstrukturen viele Tiere unterstützen kann. Es wird beschrieben, wie man eine artenreiche Blühwiese aus gebietsheimischem Saatgut anlegt und mit welchen kleinen Tricks man die heimische Schmetterlingswelt auch im eigenen Garten unterstützen kann.