Von unserer Partner-Fahrschule Eggerl: Das Verkehrsthema der Woche (187)

Wenn die Führerscheinprüfung schon etwas zurückliegt, stellt sich immer wieder die Frage, wie die eine oder andere Regelung im Straßenverkehr lautet. Deshalb klärt das Team der Fahrschule Eggerl an dieser Stelle wöchentlich über Verkehrsfragen auf. Heute geht es um die aktuelle Diskussion zu verpflichtenden Fahrchecks für Senioren.

Noch in diesem Jahr will die EU eine neue Führerscheinrichtlinie verabschieden. Neben einer weitergehenden Harmonisierung von Fahrerlaubnisklassen, der EU-weiten Anerkennung des begleiteten Fahrens ab 17 Jahren und der Einführung des digitalen Führerscheins sollen möglicherweise Fahrchecks für Fahrer ab 70 Jahren verpflichtend werden.
Obwohl sich dagegen in der deutschen Politik bereits der erste Widerstand regt: das Thema einer Tauglichkeitsprüfung für ältere Fahrer steht immer wieder zur Diskussion.

Für Lkw- und Busfahrer gibt es bereits heute eine ähnliche Regelung: sie müssen ab dem 50. Lebensjahr alle fünf Jahre zur Gesundheitsuntersuchung.
Wie auch immer man zu den Plänen der EU stehen mag – wichtig ist eine sachliche Diskussion. Der nüchterne Blick auf die Zahlen zeigt: Senioren sind nicht überdurchschnittlich häufig in Unfälle verwickelt.

So waren im Jahr 2021 Menschen über 65 Jahren an 14,5 Prozent der Unfälle mit Personenschaden beteiligt, während ihr Anteil an der Bevölkerung 22,1 Prozent betrug. Das Statistische Bundesamt führt dies unter anderem darauf zurück, dass Senioren insgesamt weniger weit fahren und häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen.

Andererseits waren bei den registrierten Unfällen, an denen Senioren beteiligt waren, diese in der Mehrzahl der Fälle Hauptunfallverursacher. Im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen waren überdurchschnittlich häufig Fehler bei der Vorfahrt, beim Abbiegen, beim Wenden, beim Rückwärts- oder Anfahren die Unfallursache.

Seltener als bei jüngeren Fahrern wurden hingegen Verstöße beim Abstand, bei der Geschwindigkeit oder beim Fahren unter Alkoholeinfluss registriert. Die Abteilung Unfallforschung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GUV) schätzt, dass Fahrer ab 65 Jahren, bezogen auf ihre Fahrleistung, eine ähnliche Unfallhäufigkeit haben wie die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen.
Insgesamt zeigt sich: Senioren sind im Straßenverkehr vor allem Gefährdete. Sowohl bei den schwer verletzten als auch den getöteten Verkehrsteilnehmern waren ältere Menschen besonders stark betroffen. So lag ihr Anteil an den Getöteten bei rund einem Drittel.

Laut Statistischem Bundesamt liegt dies zum einen an der geringeren körperlichen Widerstandskraft, zum anderen daran, dass Senioren häufig als Fußgänger und Radfahrer in Unfälle verwickelt waren.
Wichtig ist es, auch abseits einer gesetzlichen Verpflichtung, bei zunehmendem Alter die eigenen Fähigkeiten kritisch zu hinterfragen. Viele ältere Fahrer tun dies ohnehin und vermeiden beispielsweise längere Strecken oder Fahrten bei Nacht. Außerdem sollte man keine Scheu davor haben, die eigenen Angehörigen, Freunde oder Bekannte bei Bedarf zu bitten, Fahrten zu übernehmen.

Vorsicht ist auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente geboten: diese können die Fahrtüchtigkeit erheblich einschränken. Familienmitglieder sollten mit älteren Fahrern das offene Gespräch suchen, wenn sie Zweifel an der Fahrtüchtigkeit ihrer Angehörigen haben.

Unser Tipp: Hilfreich können Fahrtrainings oder Fahr-Checks sind. Diese werden von Automobilclubs wie dem ADAC, von den Verkehrswachten sowie von Fahrschulen und anderen spezialisierten Dienstleistern angeboten. Neben einer Auffrischung des theoretischen Wissens werden dabei vor allem Feedback und Tipps beim praktischen Fahren gegeben. Auch wenn Sie ein neues Fahrzeug kaufen, kann eine Schulung sinnvoll sein. Insbesondere gilt dies beim Umstieg von Schalt- auf Automatikgetriebe oder vom Verbrennermotor zum Elektroantrieb.

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