Eishockey-Bayernliga: Mit 2:9 in Erding unter die Räder gekommen - Dafür NHL-Flair vor dem Tor von Keeper Kevin Yeingst dank Gladiator-Star-Neuzugang Tomas Plihal

Wenigstens a bissal NHL-Flair vor dem Tor von EHC-Keeper Kevin Yeingst: Der Erdinger Star-Neuzugang Tomas Plihal trug sich ebenfalls in die Torschützenliste der Gladiators ein – beim 2:9-Debakel der Waldkraiburger in der Eishockey-Bayernliga.

Der 19. Spieltag der Eishockey Bayernliga 2022/2023 steht in den Geschichtsbüchern und der EHC Waldkraiburg wird es in Zukunft tunlichst vermeiden wollen, dieses Kapitel erneut aufzuschlagen. Die Gladiators aus Erding konnten mit ganzer Kraft zuschlagen und müssen sich lediglich selbst ankreiden, das prestigeträchtige zehnte Tor nicht erzielt zu haben.

Beim EHC Waldkraiburg hingegen gab es zwei Neu- sowie Altzugänge zu vermelden. Mit der Nummer 26 lief an diesem Abend Anthony Dillmann das erste Mal für die Senioren-Mannschaft der Löwen auf. Im Tor hingegen ein alter bekannter mit einer neuen Nummer auf dem Rücken. Kevin Yeingst wurde in Absprache mit der Vereinsführung aus der Torhüter-„Rente“ geholt, trägt nun die Nummer 80 und soll in der Saison das Duell auf der Goalie-Position wieder etwas anheizen.

Das erste Drittel begann für die Löwen gleich mal mit einem oder gar zwei Dämpfern. Abgesehen von der allgemeinen Feldüberlegenheit der Gladiators von der ersten Minute an, fing man sich auch gleich zwei Gegentreffer. Nach einer Minute und 40 Sekunden, die Erdinger befanden sich seit 13 Sekunden in Überzahl, war es ein einfacher Querpass, der die Löwen-Abwehr aushebelte und Erdings Waldhausen zum Torschützen machte.

Zwei Minuten später war es erneut ein Querpass, welcher von Krzizok kam und von Michael Franz zum 2:0 für die Hausherren verwandelt wurde. Nach exakt fünf Minuten im Spiel schlug das Spielgerät erneut ein, diesmal jedoch auf der Seite der Erdinger. Nach einer weiteren Möglichkeit von Erding, war es Michal Popelka, auf Vorlage von Jan Loboda und Leon Judt, welcher die Löwen in diesem Konter wieder heranzuführen wusste – auch wenn im Spielbericht Loboda als Torschütze aufgeführt ist.

Ein weiteres Tor sollte in diesem Drittel noch fallen, unglücklicherweise für die Hausherren. Im Nachhinein lässt sich nicht mehr genau sagen, wie dieser Puck die Linie überquerte, doch er tat es, angestoßen von Erdings Guft-Sokolov, zwischen Torpfosten und Yeingst‘ linkem Schoner. Wohl das einzige Tor das wirklich auf die Kappe von Waldkraiburgs neuem und alten Torhüter ging. So gingen beide Teams mit einer Führung und der Feldüberlegenheit für Erding in die Pause.

Der zweite Durchgang lief etwas ausgeglichener als der Erste. Beide Teams erarbeiteten sich Möglichkeiten. Die beste auf der Seite der Löwen kam von Jan Loboda, welcher sich in der vierten Minute durch drei Gegenspieler durchtanzt, um den Puck im Anschluss unglücklich an den linken Torpfosten zu schieben. In der 30. Minute, mitten in einer Sturm- und Drangphase der Gladiators, ein Entlastungsangriff für die Löwen.

Erst versucht sich Philipp Lode und scheitert noch an Hingel. Leon Decker jedoch steht goldrichtig für den Rebound und netzt zum 3:2. Der TSV Erding, welcher ohnehin wieder am Erstarken war, wollte sich dies nicht gefallen lassen. Innerhalb von weniger als zwei Minuten nutzte Erik Modlmayer jeweils einen Puckverlust und Fehlpass der Löwen im eigenen Drittel um erst auf 4:2, im Anschluss auf 5:2 zu erhöhen.

Im dritten Drittel existierten die Löwen nicht mehr. Es ist schwer zu erklären wie eine Mannschaft mit so viel individueller Klasse innerhalb von Minuten so zusammenbrechen kann und den Glauben an sich verliert, doch genau das sieht man in den letzten Wochen immer öfter vom EHC Waldkraiburg.

Möglicherweise täte den Waldkraiburger Löwen am anstehenden spielfreien Wochenende ein Sportpsychologe noch besser als ein guter Trainer, der Markus Berwanger zweifelsohne ist.

Innerhalb von nur 46 Sekunden entscheiden die Erdinger das Spiel gänzlich und reißen die Löwen in einen tiefen Abgrund, welcher sich im Anschluss zeigen sollte. Plihal, Zimmermann und Cramer waren die Torschützen vom 6:2 bis zum 8:2. Um das Sahnehäubchen draufzusetzen, erzielte Krzizok noch das 9:2 in der 50. Minute.

Auch im Anschluss: Die Löwen total von der Rolle. Teilweise ließen sich die Spieler wie eine Schülermannschaft vom Gegner im eigenen Drittel festhalten, wohlgemerkt bei gleicher Mannstärke. Einzig Kevin Yeingst im Tor war es zu verdanken, dass Erding nicht auch noch seinen zehnten Treffer an diesem Abend markieren durfte.

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik

TSV Erding – EHC Waldkraiburg 9:2 (3:1/2:1/4:0)

EHC Waldkraiburg

Tor: Lode Christoph (#40); (X) Yeingst Kevin (#80);

Verteidigung: Schmidt Daniel (#17); Rott Thomas (#20); Mertz Rene (#55); Cejka Max (#81); Loboda Jan (#90); Seifert Philipp (#96);

Sturm: Lode Philipp (#7); Neuert Christian (#13); Ludwig Tim (#23); Dillmann Anthony (#26); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Popelka Michal (#63); Judt Leon (#69); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

1:0 (01:40) Waldhausen M. (5-4);  (Plihal T. Michl P.); 2:0 03:54 Franz M. (Krzizok D. Franz S.); 2:1 05:00 Loboda J. (Judt L.); 3:1 10:55 Guft-Sokolov W. (Wallek P. Zimmermann F.); 3:2 29:38 Decker L. (Lode P. Maierhofer F.); 4:2 32:07 Modlmayr E. (Zimmermann F.); 5:2 33:55 Modlmayr E. (Wagner D.); 6:2 48:02 Plihal T. (Krzizok D. Franz M.); 7:2 48:15 Zimmermann F. (Modlmayr E. Lorenz R.); 8:2 48:48 Cramer T. (Franz S. Cramer B.); 9:2 49:29 Krzizok D. (Rukajärvi R.);

Zuschauer: 508;

Strafen EHC Waldkraiburg: 14; TSV Erding: 6