Wunschzettel-Aktion der anderen Art in Haag - Krankenhaus soll wieder öffnen

Es soll einer Nutzung zugeführt werden, die Vorstellung eines Konzepts steht an. Doch warum die für alle unerwartete (wohl zeitlich befristete) Krankenhaus-Schließung in Haag umgesetzt wurde, ist vielen nicht einleuchtend. Die Region rebelliert dagegen.

Etliche Initiatoren – von Gemeinderäten, Vertretern des Krankenhaus-Fördervereins, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern haben sich für die Aktion Wunschzettel zusammengetan und sammelten unter anderem durch Auslegen der ausfüllbaren Wunschzettel zur Wieder-Öffnung des Haager Krankenhauses Mitstreiter. Mehr als 800 Unterschriften kamen bereits zusammen.

Der überparteiliche Zusammenschluss, der sich auch auf dem Haager Christkindlmarkt aktiv um viele weitere Unterschriften bemühte, zeigt sich vom Interesse der Bevölkerung mächtig angetan. Nicht nur für die Haager Rathauschefin Elisabeth Schätz ist es ein besonderes Anliegen, sich solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Haager Krankenhauses zu zeigen und die Wichtigkeit des Standorts aufzuführen. Unter anderem aus Reichertsheim fand sich Verstärkung ein. Der amtierende Bürgermeister Franz Stein sowie seine Vorgängerin Annemarie Haslberger schauten am Sonntagnachmittag auf dem Christkindlmarkt vorbei und betonten die Wichtigkeit für die Umgebung, den Krankenhaus-Standort Haag nicht für immer aufzugeben.

Ende dieser Woche soll der Sack voller Unterschriftenzettel an den Mühldorfer Landrat, Max Heimerl, übergeben werden. Gefordert wird ein zeitnahes Konzept für die weitere Nutzung. Vertrösten lassen wollen sich die Initiatoren der Aktion, laut der Gemeinderätin Eva Rehbein (SPD) nicht: „Es muss schnell erklärt werden, wie und in welcher Form es mit dem Krankenhaus-Standort weitergeht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die gesamte Bevölkerung haben das Recht dazu, mehr Klarheit zu bekommen und eine verbindliche Aussage durch den Landkreis“, heißt es von Rehbein.

Haager Krankenhaus wichtig für die Region

Die Aktionsgruppe, bestehend aus Bürgermeistern, Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, Mitgliedern des Krankenhaus-Fördervereins sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern erkennt, wie präsent das Thema für die Region ist. Viele Gespräche würden zeigen, dass niemand die Schließung gutheiße, betont Rathauschefin Elisabeth Schätz. Die Grünen-Gemeinderätin, Christa Moser, zeigte sich glücklich über die große Beteiligung der Bevölkerung beim Unterschriftenprojekt. „Die Aktion zeigt die überaus große Solidarität mit allen Betroffenen“, so Moser. Die beiden Vorsitzenden des KH-Fördervereins, Christa Heindl und Egon Barlag, waren während der Markttage besonders intensiv im Gespräch mit den Interessierten.

Persönliche Erinnerungen an Genesungszeiten im Haager Krankenhaus kamen dabei ebenso bei den Anwesenden zur Sprache, wie das große Unverständnis und Bedauern, dass Haag aktuell keinen Krankenhaus-Alltag mehr führe. Mit Gerüchten für eine fremde Hausnutzung mussten die Initiatoren der Wunschzettelaktion nur bedingt aufräumen. Dennoch wisse man um den zeitnahen Bedarf der Bekanntgabe des angesagten Konzepts durch den Landkreis, man fordere dieses dringend ein, sind sich die Unterschriften-Sammler einig.

Wer noch Interesse an der Aktion hat und mit seiner Unterschrift den Erhalt des Haager Krankenhauses mit zeitnaher Wiederaufnahme der medizinischen und reha-orientierten Geriatrie fordert sowie Schlaflabor und weitere Abteilungen in Haag haben will, kann entweder direkt im Haager Rathaus, bei verschiedenen Geschäften oder aber über die Webseite des Marktes Haag einen Wunschzettel ausfüllen und diesen in die Gemeindeverwaltung bringen. Angedacht sei nach Auskunft der Initiatoren die Übergabe aller Zettel Ende dieser Woche, heißt es von den Initiatoren abschließend. www.markt-haag.de

Fotos : WS, Franz Moser, Eva Rehbein