Werner Gartner bedauert diskutierte Barriere und setzt diese im Hauptausschuss mit Käfighaltung gleich

Vandalismus spielt auch im Stadtgebiet von Wasserburg eine Rolle. Unter anderem auf dem Sportplatz in der Altstadt mussten in den vergangenen Monaten teils hohe Schäden hingenommen werden. So wurde beispielsweise das Rasenspielfeld im September dieses Jahres durch Fahrzeuge beschädigt, (wir berichteten) Unbekannte befuhren den Fußballplatz.  Der Schaden wurde auf insgesamt 2.000 Euro beziffert, Strafanzeige und Strafantrag wurden bei der Polizei gestellt, bislang konnte der Verursacher nicht ausfindig gemacht werden.

In einem Schreiben an die Stadtverwaltung beantragte Sportreferent Markus Bauer daraufhin erneut eine nächtliche Sperrung des Sportplatzes an der Landwehrstraße.

Bereits im Herbst 2021 war ein solcher Antrag auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschuss zu finden. Damals ging man davon aus, dass die Verstöße gegen die Benutzungsordnung, Abfallablagerungen und Sachbeschädigungen gering bleiben würden. Die Entwicklung rund um Vandalismus wollte man weiter beobachten.

Nach dem hohen Schaden der Rasenfläche im September kam das Thema nun wieder auf den Tisch des Hauptausschuss-Gremiums. Einige Möglichkeiten der zeitlich angewendeten Absperrung wurden diskutiert. So zeigte sich der Zweite Bürgermeister Werner Gartner (SPD) ebenso wie die Grünen-Stadträtin, Steffi König, nicht glücklich darüber, dass der Sportplatz nicht stetig für die Öffentlichkeit und die sinnvolle Nutzung zur Verfügung stehen solle. Er sei gegen Käfighaltung, betonte Gartner überspitzt und sorgte so für ein Bild des eingezäunten Sportbetriebs. Diesem Argument widersprach Heike Maas (CSU) und erläuterte, dass es darum gehe, den Sportplatz für den Sport und allen, die Sport machen, zu schützen. Sie befürworte anstelle einer eventuellen Schranke ein Tor als Absperrung. Kulturreferentin und Stadträtin Edith Stürmlinger (Bürgerforum) erläuterte die Wichtigkeit, dass die Hürde, zu nächtlichen Zeiten auf den Platz zu kommen, hoch sein müsse. Ein normal hohes Tor mache es weiterhin leicht, auf den Rasen zu gelangen, ist sich Stürmlinger sicher.

Sicherheit gewährleisten

Markus Bauer (CSU) gab zu bedenken, dass es bei seinem Antrag nicht einzig und allein darum gehe, dass großer Vandalismus verhindert werden kann. „Auch Partys oder ein Picknick auf dem Platz sollen nicht sein“, findet Bauer. Er stellte in den Raum, dass Kronkorken oder Glasscherben den sportlichen Platznutzern Verletzungen zufügen könnten, dieser Gefahr müsse entgegengewirkt werden.

Schnell war sich das Gremium einig, dass eine komplette Einzäunung freilich nicht stattfinden solle und auch nicht realisierbar erscheint. Zudem müsse die Stadt mit dem Landkreis ins Gespräch kommen, weil Teilbereiche der Platzeingänge nicht komplett in städtischem Eigentum liegen.

Von 22 Uhr bis 6 Uhr Früh bleibt der Sportplatz gesperrt. Es wird ein Torbereich angestrebt und seitlich der Torfelder einige Meter eventuell auch ein normal hoher Zaun angebracht, um die Lücken zu schließen. Armin Sinzinger (Freie Wähler-Wasserburger Block)„Es ist zwar schon lange her, aber ich erinnere mich, dass es bereits einmal ein Tor am Sportplatz gab. Dieses wurde im Zuge des Umbaus wieder entfernt“, so Sinzinger. Eine Schranke sehe er ebenfalls kritisch, da diese zwar ein Auto abhalte, aber sicher kein Moped. „Ich bin definitiv für ein Tor“, so Sinzinger.

„Natürlich kann man sowohl über eine Schranke, aber auch über einen Zaun oder ein Tor drüber steigen, aber wir machen es den Mutwilligen trotzdem ein bisschen schwerer“, gibt Markus Bauer nochmals zu bedenken. Er appelliere für dieses Signal, dass der Sportplatz ein geschützter Bereich sei. Der Beschluss wurde einstimmig erhoben. Die Stadt Wasserburg soll nach Abstimmung mit dem Landratsamt Rosenheim für zwei Abschluss-Tore inklusive Lückenschluss sorgen. Die Tore werden nicht höher als 1,80 Meter sein. Auf die nächtliche Sperre wird außerdem nochmals explizit hingewiesen. Auch hoffe man, dass die Benutzungsordnung zukünftig mehr Gehör findet.