Eishockey-Bayernliga: Riesenpech nach Klasse-Kampf - Königsbrunn schlägt Waldkraiburg daheim in der Overtime - Stürmer Stanik pausiert

Die EHC-Cracks aus Waldkraiburg am Boden. Michal Popelka und Co. verlieren immer mehr den Anschluss zum entscheidenden Platz acht. Denn ein weiteres nicht wirklich glückliches Wochenende in der Eishockey Bayernliga steht in den Geschichtsbüchern. Dort werden die Löwen-Fans der Zukunft lesen, dass der EHC Waldkraiburg daheim nur einen Punkt holen konnte – gegen Königsbrunn.

 

Bevor es in den Detailbericht geht, muss an dieser Stelle noch auf ein Gerücht eingegangen werden, welches derzeit schon in der breiten Masse kursiert.

Sebastian Stanik, letzte Saison drittbester Scorer der Löwen und auch in diesem Jahr mit 13 Punkten (sieben Tore, sechs Vorlagen) teamintern auf dem vierten Platz, lässt seine Bemühungen im Eishockey vorerst spontan ruhen. Die Gründe hierfür seien persönlicher Natur, meldet der Club heute offiziell dazu über seinen Pressesprecher.

Gerüchte über einen möglichen Wechsel in die Oberliga seien nicht mehr als Mutmaßungen, welche sich bisher nicht als wahr erweisen konnten. Sebastian habe einen Vertrag in Waldkraiburg, welcher lediglich ruhe, jedoch aber nicht aufgelöst sei.

Dieser Umstand schwächt den EHC Waldkraiburg erneut ein großes Stück.

Das Eishockey-Team muss demnach auf zwei Drittel seines nominellen ersten Sturms verzichten, denn auch Christian Neuert wird vermutlich noch weit bis in den Dezember hinein nicht zur Verfügung stehen.
Zudem fiel am vergangenen Sonntag gegen Königsbrunn kurzfristig auch Leon Judt krankheitsbedingt aus, weshalb Leon Decker seinen Platz einnehmen musste.

So gingen die Löwen letztlich auch in den ersten Durchgang der Partie gegen den Drittplatzierten der Bayernliga. Der EHC aus der Brunnenstadt, selbst deutlich angeschlagen, jedoch aber mit all ihren Topscorern im Gepäck angereist, gestaltete in den ersten 20 Minuten deutlich das Spiel. Nach einer kleinen Abtastphase in den ersten Minuten hielten die Pinguine die Scheibe zumeist in ihrem Besitz. Waldkraiburg kam nur mit wenigen Möglichkeiten gefährlich ins Königsbrunner Drittel und wenn, dann hieß die Endstation Stefan Vajs – Torhüter des EHC Königsbrunn.

Rund viereinhalb Minuten vor Ende kam es dann, wie es aufgrund des bisherigen Spielverlaufs auch kommen musste. In Überzahl zieht Königsbrunns Bullnheimer aufs Tor, dort stand sein Kollege Max Lukes, welcher die Scheibe unhaltbar zum 0:1 ins Tor abfälschte. Weniger als eine Minute später dann der zweite Treffer der Gäste. Nach einem Konter hat Prokopovics auf der linken Seite ein wenig zu viel Platz, nimmt maß und hämmerte die Scheibe trocken auf die rechte obere Seite in das Tor – so schnell, dass selbst Christoph Lode die Fanghand nicht schnell genug nach oben bekam.

Viel erwarteten die treuen Fans der Löwen an diesem Abend und nach diesem Doppelschlag der Gäste nicht mehr von ihrem Team. Der zweite Durchgang sollte jedoch eine deutliche Leistungssteigerung der Löwen zeigen. Immer wieder tauchten die Hausherren gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. In der 28. Minute, eine Königsbrunner Strafe war soeben abgelaufen, jedoch hatten die Gäste ihre Ordnung in der Aufstellung noch nicht wiedergefunden, fasste Erik Hefke sich ein Herz.

Nach einem mit Übersicht gespielten Diagonalpass von Lars Bernhardt, schob Hefke den Puck auf der rechten Seite des Gästetores zum 1:2 Anschlusstreffer. Der Aufwind, den dieser Treffer den Löwen lieferte, war deutlich zu spüren. So auch in der 33. Minute, als Maierhofer im vier gegen vier gegen zwei Verteidiger ins Gästedrittel lief. Nach einer Bremsung und einem Schlenker nach links, suchte Waldkraiburgs Topscorer statt des Passes den Abschluss und traf ins kurze Eck zwischen Torhüter und Torpfosten zum 2:2 Pausenstand.

Der dritte Durchgang wurde ebenfalls auf Augenhöhe absolviert. Deutlich zu spüren war, dass beide Teams darauf bedacht waren keine dummen Fehler zu machen. Jedes zu hohe Risiko hätte wohl zu einem Gegentreffer führen und somit zur fast sicheren Niederlage führen können. Entsprechend endete der letzte Durchgang torlos und das Spiel ging, mit einem sicheren Punkt für beide Seiten, in die Verlängerung.

Auch hier spielten beide Teams bedacht darauf nicht zu viele Fehler zu machen. Möglichkeiten zum Abschluss ergaben sich hüben wie drüben. Die beste davon auf Waldkraiburger Seite durch Leon Decker, welcher im Alleingang aufs Königsbrunner Tor leider nicht die Entscheidung finden konnte. Vier Sekunden vor Ende der Overtime verliert Maierhofer an des Gegners blauen Linie das Spielgerät an Ex-DEL-Spieler Sternheimer. Dieser bewältigt den weiten Weg zu Christoph Lodes Tor in rasend schneller Geschwindigkeit und verlädt diesen, eine Sekunde vor dem Ende der Overtime durch die Beine.

45 Minuten lang spielten die Löwen ein mehr als ansehnliches Eishockey, sie kämpften und liefen, als ginge es um alles. Allein dies reicht aber leider nicht immer, um auch die passenden Ergebnisse zu erzielen, vor allem nicht in einer so starken Eishockey Bayernliga.

Jedoch kann man als Fan und Liebhaber sicher sein, dass die Löwen auch weiterhin alles geben und jedes Wochenende schwitzen und bluten für ihre Farben: Blau und Gelb.  

aha

Foto: Paolo del Grosso

Die Spielstatistik

EHC Waldkraiburg – EHC Königsbrunn 2:3 n.V. (0:2/2:0/0:0/0:1)

EHC Waldkraiburg

Tor: Schmidt Rudolf (#31); (X) Lode Christoph (#40);

Verteidigung: Bernhardt Lars (#5); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Rott Thomas „C“ (#20); Cejka Max (#81); Loboda Jan „A“ (#90); Seifert Philipp „A“ (#96);

Sturm: Lode Philipp (#7); Brenninger Florian (#22); Ludwig Tim (#23); Hefke Erik (#27); Decker Leon (#34); Hipetinger Johannes (#53); Popelka Michal (#63); Maierhofer Florian (#74); Zimmermann Patrick (#98);

Tore: 0:1 (16.) Lukes (Bullnheimer, Sternheimer – 5-4 ÜZ); 0:2 (17.) Prokopovics (Tausend); 1:2 (28.) Hefke (Bernhardt, Maierhofer); 2:2 (33.) Maierhofer (Rott, Brenninger – 4gg4); 2:3 (65.) Sternheimer;

Zuschauer: 262;

Strafen: EHC Waldkraiburg 12, EHC Königsbrunn 8