Viele Fragen und weiter Unmut wegen Bahnstrecken-Sperre von Wasserburg nach Rosenheim - Tariferhöhung nicht aufzuhalten

Die Arbeiten am Bahndamm im Bereich Ramerberg/Rott dauern weiter an (wir berichteten). Die nüchterne Prognose für alle Pendlerinnen und Pendler, die nur bedingt zufrieden mit dem Schienenersatzverkehr sind, geht bis ins erste Quartal nächsten Jahres.

Fahrgäste müssen voraussichtlich bis Februar 2023 auf die Freigabe der gesamten Strecke warten. So lange dauert nach aktuellen Erkenntnissen der Bahn die Instandsetzung. Die geplante Wiederaufnahme des Bahnbetriebs zwischen Wasserburg und Rosenheim zum Zeitpunkt des 10. Dezembers ist somit überholt.

Diesen Informationen sei im Moment nicht viel hinzufügen, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn gegenüber der Wasserburger Stimme. „Mittlerweile wurde das Bauverfahren festgelegt – die Planungen der Umsetzung und Abstimmungen mit den Behörden laufen derzeit allerdings noch“, so der Bahnsprecher weiter.

Im Dezember wieder von Rosenheim nach Rott

Regelmäßig werden die Fertigstellungs-Maßnahmen zeitlich verlängert. Im Moment ist geplant, dass noch vor der kompletten Freigabe der Zugstrecke zumindest der Teilbereich zwischen Rott und Rosenheim wieder im Bahnbetrieb laufen könnte.

„Aktuell gehen wir davon aus, dass der Teilabschnitt Rott – Rosenheim ab Fahrplanwechsel im Dezember befahren werden kann. Hier werden dann die Züge wieder im Stundentakt fahren“, heißt es in einer Stellungnahme der Bahn.

Wer sich fragt, wann es zum Fahrplanwechsel kommt, kann sich frühestens auf den elften Dezember einstellen. Dann veröffentlicht die Bahn neue Zeitpläne und auch die Tarife stehen vor der Anpassung.

Schranken- und Warntechnik am Bahnübergang Lengdorf kaputt?

Aufmerksame Leser zeigten sich verwundert, weil der Bahnübergang in Lengdorf mit Hinweishauben ausgestattet wurde. Darauf zu lesen ist der Hinweis „Außer Betrieb“. Dies war bereits zu Beginn der Streckensperre zeitweise installiert, nun aktuell wieder.

Gegenüber der Redaktion hieß es diesbezüglich von einem Sprecher der Deutschen Bahn, dass der Bahnübergang in Lengdorf derzeit nicht in Betrieb sei, da dort kein Zugverkehr stattfinde. Die Kennzeichnung ist der vorübergehenden Ausser-Betrieb-Setzung geschuldet und hat keine anderen Gründe, etwa einem Defekt.

Kein Entgegenkommen für enttäuschte Fahrgäste

Die Geduldsprobe kostet Nerven, doch der Blick auf die Tarifanpassungen erhitzen auch in der Region weiter die Gemüter.

Auf Nachfrage der Wasserburger Stimme heißt es vom Sprecher der Deutschen Bahn, dass die Fahrpreise nicht für einzelne Linien individuell festgelegt würden. Es gäbe auch grundsätzlich keine speziellen SOB-Fahrpreise. Stattdessen gelten die Tarife des Deutschlandtarifverbundes, die überall dort zum Einsatz kommen, wo kein Landes- oder Verbundtarif zur Anwendung kommt. „Dies ist auch bei der SOB der Fall“.