Schon wieder eine Einkaufsmöglichkeit weniger im Gemeindegebiet von Gars

Kehrt nun noch mehr Dornröschen-Schlaf zwischen Gars und Mittergars ein? Im Ortsteil Gars-Bahnhof gab es viele Jahrzehnte die Metzgerei Stecher. Seit mehreren Generationen stand hier das Handwerk noch hoch im Kurs. Zuletzt durch Franz Niedermeier, er hatte die Metzgerei von seinen Eltern übernommen und war auch als Berufsschullehrer aktiv, erlernte angehenden Metzgern zahlreiche Arbeitsschritte. Ende der Woche schließt er seine Metzgerei – viele Gründe tragen dazu bei. Neben den steigenden Energiepreisen hat Niedermeier auch keinen Nachfolger in Aussicht. Somit wird die Metzgertheke ab November leer bleiben.

Bürgermeister Robert Otter bedauert diese Entwicklung. Im Gespräch mit der Wasserburger Stimme betont er, dass auch er selbst gerne dort eingekauft habe. „Es war eben einfach ein Handwerk mit guter Qualität und Geschmack“, so der Rathauschef. Was der Wegfall für den Ort selbst bedeute, könne man noch nicht genau sagen, glaubt Otter.

Fest steht: Die Einkaufsmöglichkeiten schwinden in dem Ort, der schon allein aufgrund der guten Zug- und Busverbindung immer attraktiver wird. Sowohl für die Einwohner, aber auch Reisende mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, besteht zukünftig lediglich noch im Backshop direkt am Bahnhofsgebäude, eine Nahversorgung. Hier wird neben Backwaren auch eine Auswahl an alltäglichen Versorgungsmittel angeboten. „Gottseidank gibt es den Backshop, sodass zumindest eine kleine Einkaufsmöglichkeit besteht“, zeigt sich das Gemeindeoberhaupt froh.

Wie geht es weiter?

Wie sich Gars-Bahnhof weiterentwickle, hänge mit Sicherheit davon ab, ob und wann die Grundstückseigentümer in der Mitte der Ortschaft eine Ortsentwicklung vorantreiben wollen, betont Otter gegenüber der Wasserburger Stimme. „Wir als Gemeinde können hier nur unsere Bereitschaft kundtun, da zu sein, wenn wir gebraucht werden und uns gemeinsam dieser Entwicklung widmen. Ob und in welchem Umfang dann auch eine Ansiedlung einer Nahversorgung stattfindet, hängt wiederum vom Umfang der Ortsentwicklung ab. Von Seiten der Gemeinde sind wir jederzeit zu Gesprächen bereit und für Lösungsfindungen offen“, so Otter weiter. Die Gemeinde freue sich, den Ortsteil Gars-Bahnhof zu einem noch attraktiveren Wohn- und Gewerbestandort zu machen.