Eishockey-Bayernliga vor 400 Zuschauern: EHC Waldkraiburg verliert beim ERSC Amberg 2:4

Auch Bekanntheit schießt keine Tore, das musste der EHC Waldkraiburg am vergangenen Freitag gegen den Namensvetter, die „Wild Lions“ aus Amberg, feststellen.

Nachdem unter der Woche bekannt wurde, dass der EHC Waldkraiburg in der US-Erfolgsserie „Navy CSI“ mit einigen Spielszenen vertreten war, hieß es am Freitagabend wieder den roten Teppich zu verlassen und kaltes Bayernligaeis zu spüren – nebenbei auch den harten Boden der Realität.

Diese Realität zeigte im ersten Drittel bereits auf, dass die Löwen auch in Amberg kein leichtes Spiel erwarten durften. Bereits nach gut zwei Minuten durften die Löwen das erste Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren als die Gastgeber. Zwar wurde diese Überzahl gut gespielt, dennoch blieb der zählbare Erfolg in Form eines Tores aus. Auch Amberg kam immer wieder gefährlich vor das Tor der Löwen. Ganz vorne mit dabei war hierbei Pronath und auch immer einer der Campbells.

Doch wie gewohnt, muss man fast sagen, machte Christoph Lode auch an diesem Abend seinen Job ausgezeichnet. In der elften Minute jedoch konnte auch er nichts gegen die ausgezeichnete Vorlage von Pronath unternehmen die er, ohne hinzusehen von hinter dem Tor auf seinen Sturmkollegen Köbele spielte. Dieser, sehr frei vor dem linken Pfosten, musste das Spielgerät lediglich noch einschieben zum 1:0. Auch in der Folge erspielten sich die Löwen immer wieder ihre Möglichkeiten. Sei es eine schöne Kombination von Stanik, Popelka und Neuert oder Schussversuche von Maierhofer, es wollte jedoch nichts in das Tor vom ebenfalls starken Schlussmann Timon Bätge. Bis zur 19. Minute sollten die Waldkraiburger Löwen warten müssen. Hier verwandelt Florian Maierhofer einen Schuss von Philipp Lode als Rebound zum 1:1-Pausenstand.

Rund fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da ertönte erneut die Torsirene. Unglücklicherweise, aus Sicht der Waldkraiburger Löwen, auf der falschen Seite des Eises. In eigener Unterzahl nutzte der EHC einen Befreiungsschlag zum Wechsel. Dieser ging jedoch, auch aufgrund des längeren Wechselweges in diesem Spieldrittel, nicht so schnell vonstatten wie er hätte sollen. Die Folge daraus war eine drei gegen zwei Situation zugunsten von Amberg und ein Tor von Michael Kirchberger.

Fünf Minuten im Anschluss an diesen Treffer dürfen die „Wild Lions“ erneut jubeln. Erneut war es Felix Köbele der mit seinem zweiten Treffer des Abends den Spielstand auf 3:1 erhöhte. Nach einem Schuss von Pronath, der von Christoph Lode noch geblockt werden konnte, reagieren die Löwen zu langsam und ermöglichen dem Angreifer Christoph Lode im langen Eck zu verladen.

Was in Drittel eins und zwei noch in Ansätzen gut lief, schien im finalen Durchgang vergessen. Amberg kam mit den qualitativ hochwertigeren Chancen vor das Tor und einzig Christoph Lode ist es zu verdanken, dass der Spielstand sich nicht deutlicher erhöhte. Quantitativ konnten die Löwen mit den Chancen mithalten, sich vielleicht sogar leicht im Plus sehen, doch wirklich zwingend ist so gut wie nichts. In der 49 Minute jedoch war es Lars Bernhardt der beherzt von der blauen Linie abzog und dem EHC noch einmal Hoffnung gab Punkte aus der Oberpfalz mitnehmen zu dürfen. Diese Hoffnung wurde, von keinem Geringeren als Felix Köbele rund eine Minute vor Ende des Spiels zunichte gemacht. Die Löwen zogen ihren Torwart für einen sechsten Feldspieler und aus einem Befreiungsschlag der Amberger wurde das 4:2-Empty Net-Tor und der gleichzeitige Endstand.

Im Gespräch nach dem Spiel verriet Löwen-Trainer Markus Berwanger, dass er die Mannschaft verunsichert sieht. Versäumnisse aus der Vergangenheit würden das Team nun einholen. „Kein Spieler darf sich auf den Erfolgen der Vorsaison ausruhen, denn damit erzielt man heute keine Tore mehr.“ Es läge nun viel Arbeit vor ihm und der Mannschaft um diese Defizite aufzuholen aber er nimmt diese Aufgabe an um das bestmögliche Ergebnis für Verein und Mannschaft zu erzielen.

aha

Foto: Paolo del Grosso

Spielstatistik:

ERSC Amberg – EHC Waldkraiburg 4:2 (1:1, 2:0, 1:1).

EHC Waldkraiburg

Tor: Lode C. (Schmidt R.).

Abwehr: Bernhardt, Lode F., Schmidt D., Rott, Cejka, Loboda, Seifert;

Angriff: Lode P., Neuert, Brenninger, Ludwig, Hipetinger, Popelka, Judt, Stanik, Maierhofer, Zimmermann;

Tore: 1:0 (11.) Köbele (Pronath, Kirchberger); 1:1 (19.) Maierhofer (Lode, Brenninger – PP1); 2:1 (26.) Kirchberger (Pielmeier, Köbele – PP1); 3:1 (31.) Köbele (Pronath, Kirchberger); 3:2 (49.) Bernhardt (Cejka, Judt); 4:2 (59.) Köbele (Pronath, Pielmeier – ENG);

Strafen: EHC Waldkraiburg 6 Minuten, ERSC Amberg 8 Minuten;

Zuschauer: 407