Bürgerversammlungen gut besucht - Großes Interesse an Investitionen im Gemeindegebiet

Einen Rückblick auf das vergangene Jahr, aber auch eine Vorschau auf zukünftige Projekte, stellte Soyens Bürgermeister Thomas Weber bei den Bürgerversammlungen vor. Wie schon im Vorjahr wurde der Termin zweimal angeboten, um die Besucherzahlen pandemiebedingt etwas zu entzerren.

Weber begrüßte neben den Gemeindebürgern die Altbürgermeister Lorenz Kebinger und Karl Fischberger sowie Vertreter des Gemeinderats.

Ort ist beliebt

In Soyen leben mittlerweile 3.015 Bürgerinnen und Bürger.  Die „magische Zahl“ von 3.000 sei geknackt, was auch Auswirkungen auf die nächste Gemeinderatswahl haben werde, erläutere der Rathauschef. So werden statt derzeit 14, dann 16 Vertreter in das Gremium gewählt.

Sehr erfreut zeigte sich Weber über die wieder hohe Geburtenrate, von bisher 24 Neugeborenen. Die älteste Bürgerin der Gemeinde ist 100 Jahre alt, der jüngste Bürger zwölf Tage. Insgesamt leben Menschen aus 39 Nationen im Ort.

Ein Miteinander

44 ukrainische Flüchtlinge sind derzeit in der Gemeinde Soyen untergebracht, darunter 20 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre. Weber bedankte sich an dieser Stelle beim Helferkreis, der sich sowohl um afrikanische als auch um ukrainische Flüchtlinge kümmere. „“Ich bin froh, dass wir so engagierte Leute haben, die sich gut kümmern und beispielsweise Deutschkurse anbieten“, so der Rathauschef.

Versorgung bleibt wichtig

Ein weiterer Punkt der Bürgerversammlung war die Wasserversorgung in der Gemeinde. In einigen Gemeindeteilen werden neue Wasserleitungen verlegt oder saniert. Die Wasserqualität sei seit dem Einbau der UV-Anlage in 2019 konstant gut und gewährleiste eine optimale Trinkwasserversorgung.

Derzeit werde mit der Stadt Wasserburg am Inn und dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Schlicht-Gruppe ein Wasserversorgungsverband gegründet. Die Umsetzung sei für 2023 geplant.

42 Kilometer Abwasserleitungen transportieren verbrauchtes Wasser, das fachgerecht entsorgt werden müsse. Die Maßnahmen hierzu seien die Anschaffung eines 100 kVA-Stromaggregats für die Zentralkläranlage in Mühlthal sowie die Anschaffung eines wärmeisolierten und beheizbaren Phosphat-Fällmittel und Gefahrstoff-Lagercontainers.

Beim Thema Straßenbau erklärte Weber, dass insgesamt 131 Kilometer Straßen und Wege instandgehalten beziehungsweise instandgesetzt werden müssen. „Durch vermehrte Starkregenereignisse gibt es immer wieder Ausbesserungsarbeiten, beispielsweise an Radwegen“.

Aufgrund hoher Verkehrsbelastung und Hitze bilden sich Risse an den Straßen. Diese wurde im vergangenen Jahr fachkundig ausgebessert.

Ein „Dauerbrenner“ sei das Thema Dorferneuerung. Weber informierte über die aufwändigen Förderanträge, die zu keinem positiven Ergebnis geführt haben. Ein zweiter Bewerbungslauf zum EU-Förderprogramm ELER (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) wurde inzwischen eingereicht und man hoffe auf einen positiven Bescheid. Im Falle einer Berücksichtigung müssten die Maßnahmen innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt werden.

Eine der aktuell größeren Baumaßnahmen sei der Umbau vom Sparkassengebäude zum Ärztehaus. Der Trockenbau sei fertig, derzeit laufen Malerarbeiten. Geplant sei, dass die Arztpraxis, die derzeit das erste Obergeschoss nutzt, das Erdgeschoss hinzubekommt. Geldautomat und Briefkasten der Sparkasse bleiben weiterhin bestehen.

Das Gewerbegebiet Graben werde derzeit erschlossen.

Aufgrund der aktuellen Weltlage stellte Weber Vorsorgemaßnahmen für den Fall eines Blackouts vor. „Gemeinde und Feuerwehr arbeiten hier sehr eng zusammen“. Ein Stromaggregat in der Wasserversorgung sei vorhanden. In Planung seien Stromeinspeisungen im Feuerwehrhaus, Rathaus, Bauhof und im Heizhaus. Der Landkreis Rosenheim erarbeite derzeit einen Informationsflyer für die Bürger, ebenso arbeite der Katastrophenschutz im Landratsamt Rosenheim gemeinsam mit den Feuerwehren an einem Notfallkonzept. Erste Maßnahmen seien bereits getroffen.

Auch für das „junge Soyen“ werde viel getan. Für die jüngeren Kinder konnte wieder abwechslungsreiches Ferienprogramm auf die Beine gestellt werden. Für die Jugendlichen gab es eine Jugendbefragung, bei der der Ausschuss für Jugend-Schule-Kindergarten die Auswertung übernahm. Die Wünsche der Jugendlichen nach Sitzgelegenheiten im Bereich des Beachvolleyballplatzes sowie einer Tischtennisplatte konnten schnell und unkompliziert erfüllt werden.

Buntes Leben im Gemeindegebiet

Schöne Aktionen gab es heuer an der Grundschule Soyen zum 50. Geburtstag. Zusammen mit den Lehrern, der Mittagsbetreuung sowie dem Elternbeirat wurde ein buntes Programm erarbeitet. Vom Sommerfest zur gesunden Pause bis zum Bäumchen pflanzen war alles dabei.

Geschäftsleiter Georg Machl erläuterte die Haushaltszahlen und Steuereinnahmen.

Der Vermögenshaushalt „Sparkonto“ lag bei 5.982.700 Euro, der Verwaltungshaushalt „Geldbeutel“ bei 6.597.230 Euro.

Insgesamt ergebe dies ein beachtliches Gesamtvolumen von 12.579.930 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde liege bei 547,00 Euro.

Ein Präsent der Gemeinde erhielten die besten Schulabsolventen aus Soyen (wir berichteten).

Für besondere Auszeichnungen im Jahr 2022 wurden zum einen Altbürgermeister Karl Fischberger, der für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung mit der Medaille in Bronze ausgezeichnet wurde sowie Frieder Meidert für den Gewinn des Ceres-Awards geehrt.

Großer Dank und Zuspruch

Den Abschluss nutze Bürgermeister Thomas Weber, um „Danke“ zu sagen.

Danke, an sein Team der Gemeinde- und Bauhofmitarbeiter, dass die Gemeinde sieben Tage die Woche so gut funktioniere.

Danke ebenfalls an den Gemeinderat, die Feuerwehren sowie die Behindertenbeauftrage Maria Salzberger und den Seniorenbeauftragen Peter Rummel für deren Arbeit. Und nicht zuletzt ein großer Dank an alle Vereine, Gruppen, Chöre und Privatpersonen, die sich im Ort so toll engagieren. „Eine Gemeinde lebt aus den Vereinen, gerade in der Corona-Zeit hat man gesehen, wie sehr dieser wichtige Teil des Lebens gefehlt hat“, so Weber.

Zum Ende der Sitzung hatten die Bürgerinnen und Bürger das Wort. Die Anwesenden fühlten sich gut informiert, Thomas Weber bedankte sich bei allen fürs Kommen.

TANJA GEIDOBLER