35 Jahre Sternwarte: Harald Lesch begeisterte 600 Zuhörer bei Festvortrag an der Hochschule Rosenheim

Der Andrang beim Vortrag von Harald Lesch an der Rosenheimer Hochschule war sehr groß – die Veranstaltung wurde deshalb in mehrere Hörsäle übertragen:

Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Sternwarte an der Technischen Hochschule Rosenheim hat der renommierte Astrophysiker Professor Harald Lesch mit einem Festvortrag für volle Hörsäle gesorgt. Mehr als 600 Interessierte waren dabei, als der bekannte Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator jetzt über das Thema „Wie gefährlich ist kosmische Strahlung?“ sprach.

Lesch war bereits zum fünften Mal im Rahmen der Vortragsreihe Astro-Kolloquium der Sternwarte in Rosenheim.

 

In einem Grußwort der Hochschulleitung unterstrich Vizepräsident  Prof. Dr. Eckhard Lachmann die Bedeutung der Sternwarte für die TH Rosenheim. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir sie haben und freuen uns, dass jährlich mehr als 700 Besucherinnen und Besucher zu den Führungen kommen, um einen Blick ins All zu werfen“, so Lachmann. Er würdigte den anwesenden Gründer der Rosenheimer Sternwarte Professor Aribert Nieswandt, der mit großem persönlichen Engagement dafür gesorgt habe, dass das astronomische Observatorium 1987 eröffnet werden konnte, und dankte ihm dafür,  dass er auch heute noch Führungen leitet. Wichtiger Bestandteil des Teams an der Hochschule sei auch Manfred Kliemke, Betreiber einer privaten Sternwarte am Simssee.

 

Über 17.000 Besucher in der Reihe Astro-Kolloquium

 

Professor Dr. Elmar Junker, seit 2005 Leiter der Sternwarte, gab einen kurzen Überblick über deren Entwicklung in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten. Neben technischen Verbesserungen seien auch neue Angebote für die Öffentlichkeit hinzugekommen. Vor allem das von ihm initiierte Astro-Kolloquium erfreue sich großer Beliebtheit, so Junker. „Die bislang 70 Veranstaltungen in dieser Reihe haben seit 2005 über 17.000 Zuhörerinnen und Zuhörer an die Hochschule gelockt. Hinzu kommt, dass unsere seit 2017 aufgezeichneten Vorträge online mehr als 1,1 Millionen mal gesehen wurden“, berichtete Junker. Auch bei den Studierenden stoße das Angebot, Astrophysik als Nebenfach zu belegen, auf sehr großes Interesse.

 

Die Tatsache, dass Harald Lesch bereits zum fünften Mal einen Vortrag an der TH Rosenheim hielt, ist nach dessen Worten der „guten Freundschaft“ mit Elmar Junker zu verdanken. Man kenne und schätze sich seit vielen Jahren. Die Bedeutung einer Sternwarte wie in Rosenheim liege auch darin, Schulklassen bei einem Besuch die Welt der Sternenkunde näherzubringen.

„Nebel, Sternhaufen und Planeten durch ein Teleskop zu betrachten macht Kindern große Freude, aber auch Erwachsende sind fasziniert davon, dass wir Menschen das alles herausfinden können. So ist Astronomie wie ein trojanisches Pferd, mit dem wir Naturwissenschaft unter die Leute bringen“, so Lesch.

 

 

In seinem in mehrere Hörsäle übertragenen Vortrag begab sich der Experte nach eigenen Worten in die Grenzbereiche der Astrophysik.

 

Anschaulich erläuterte er den Stand der Wissenschaft zur kosmischen Strahlung, die bis heute eines der großen Rätsel der Astronomie sei. „Wir wissen nach wie vor nicht genau, woher all diese Gamma-Strahlung kommt. Aber wir messen alles, was wir bekommen können und vieles können wir schon erklären “, sagte Lesch. Immerhin:

Während die Strahlung im Weltraum und in der oberen Erdatmosphäre stärker und damit auch nicht ganz ungefährlich sei, falle die Strahlendosis am Erdboden sehr gering aus. Menschen und Tiere könnten sie gut aushalten und hätten sich in den Jahrmillionen der Evolution auf sie eingestellt.

 

Die Sternwarte der TH Rosenheim bietet bis Ende März an jedem Montagabend (außer an Feiertagen und am 2. Januar 2023) ab 20.30 Uhr bei klarem Himmel eine öffentliche Führung an.

Sonderführungen zum Beispiel für Schulklassen sind in beschränktem Maß nach Rücksprache möglich.

 

Weitere Informationen und Kontakt unter www.sternwarte-rosenheim.de.

 

Fotos: Hochschule Rosenheim – Anton Maier / Josip Lackovic