Anna Bräsel, Historikerin und Autorin der Ausstellung „Der Lebensborn e.V.“ führt durch Steinhöringer Einrichtung

Die Mutter-Kind-Statue – ein Denk- oder Mahnmal aus der Zeit des Lebensborn in Steinhöring. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wochen der Toleranz“ findet in einem Monat am Samstag, 19. November, ein Rundgang auf dem Gelände des Einrichtungsverbunds Steinhöring statt. Anna Bräsel, Historikerin und Autorin der Ausstellung „Der Lebensborn e.V.“ des Kreisjugendrings Ebersberg, führt zum Thema „Lebensborn in Steinhöring“ durch den Nachmittag.

Treffpunkt: Café Wunderbar, Einrichtungsverbund Münchener Straße 39 in Steinhöring
Dauer: 14 bis 16 Uhr.

Hier war in der Zeit des Nationalsozialismus‘ ein Lebensbornheim.

Das damalige „Haus Hochland“ war Teil der rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten: Während in Steinhöring Frauen, die dem arischen Bild entsprachen, bei der Geburt ihres Kinders unterstützt und völkisch gebildet wurden, wurden Menschen mit Behinderung aus den heute benachbarten Einrichtungen im Rahmen der Aktion „Tiergarten 4“ ermordet.

Um an diese Folgen von rassistischem und ausgrenzenden Denkens und Handelns zu erinnern, lädt der Einrichtungsverbund Steinhöring alle Interessierten ein.

„Unser Auftrag, Menschen mit Behinderung zu inkludieren, geht nur in einer Gesellschaft, die offen ist für Vielfalt. Das Gelände in Steinhöring zeigt, dass unsere Gesellschaft eine veränderte Haltung eingenommen hat.

Menschen, die in Zeiten der NS ermordet worden wären, leben heute selbstverständlich und in Nachbarschaft miteinander mit Menschen ohne Behinderung. Dass das auch so bleibt, ist auch unser Auftrag“,

sagt die Gesamtleiterin des Einrichtungsverbunds, Dr. Gertrud Hanslmeier-Prockl, zum Thema Toleranz und Ausgrenzung.

Wegen der begrenzten Teilnehmer*innenzahl bittet die Einrichtung um Anmeldung unter

g.ros@kjf-muenchen.de.

Fotos: KJF/Klaus D. Wolf

Luftaufnahme des heutigen EVS-Geländes um das Jahr 1938.