Ein Vortrag von Dr. Elmar Schieder aus Ambach beim Wasserburger Heimatverein

Am Montag, 24. Oktober, findet ein Vortrag von Dr. Elmar Schieder aus Ambach beim Wasserburger Heimatverein statt: Er berichtet übers einstige Haberfeldtreiben im Altlandkreis. Beginn ist um 19.30 Uhr im Saal des Paulaner Gasthauses am Marienplatz 9 in Wasserburg.

In jüngster Zeit führten Vereinigungen von Bauern in Oberbayern mehrfach ihre Protestaktionen mit Elementen des Haberfeldtreibens durch. Elmar Schieder hat diese Entwicklungen für den Wasserburger Raum untersucht.

Zeichnung oben: Das Gericht der Haberer – von Philipp Sporrer.

Abb. aus: Die Gartenlaube. Illustriertes Familienblatt 16 (1868), Nr. 20 , 317.

Das Haberfeldtreiben ist ein sogenannter Rügebrauch, der vom 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Wesentlichen im Voralpenraum zwischen Inn und Isar nachweisbar ist.

In diesem Zeitraum hat er sich von einer eher harmlosen, katzenmusik-ähnlichen Erscheinung zu einem – kriminelle Züge annehmenden – Schmäh-Krawall gewandelt.

Durch Literatur und Kunst idealisiert, wurde er im Nationalsozialismus als Beispiel eines germanischen Sittlichkeitsgefühls hochstilisiert.

Die „Haberer“ bildeten im 19. Jahrhundert einen gut organisierten Geheimbund, um trotz polizeilicher Verfolgung ihre „Treiben“ planen und abhalten zu können. Nach dem berüchtigten Miesbacher Haberfeldtreiben 1893 wurden mehr als 100 Haberer gefasst und zum Teil zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

 

Übersicht der anstehenden Veranstaltungen des Heimatvereins

 

Schreiben des 2. Infanterieregimentes an das Bezirksamt Wasserburg zum Haberfeldtreiben in Edling – Einberufung von Soldaten, 1865.

Quelle: Aktenüberlieferung zu Haberfeldtreiben im Bezirksamt Wasserburg, StadtA Wasserburg a. Inn, VI5104.