Gegen Ulm wird's zur Nervenpartie für den EHC Waldkraiburg - Penaltyschießen: Florian Brenninger behielt sie dann, die Nerven

Nach der starken Leistung in der letzten Wochen gingen Fans und Spieler des EHC Waldkraiburg gestern mit einem guten Gefühl in die Bayernliga-Partie gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm. Doch die Devils, die ebenso angetrieben vom eigenen Sieg gegen Erding nach Waldkraiburg kamen, hatten gute Argumente gegen einen Löwen-Sieg in ihren Eishockeytaschen.

Bereits vor dem Spiel gab es Hiobsbotschaften für Waldkraiburg. Trainer Markus Berwanger lag krank zu Hause und überließ seinen Platz auf der Bank Jürgen Lederer (EHC Waldkraiburg „Oans Bee“ und Robert Lode.

Ob es am fehlenden Coach lag oder an einer schweren Woche, das erste Drittel verschliefen die Löwen nahezu komplett. Ulm spielte mit einer drückenden Überlegenheit und ließ den Löwen nur wenig Luft zum Atmen. Jedoch kam auch wenig Beeindruckendes von den Industriestädtern in dieser Phase. Lediglich Christoph Lode im Tor zeigte gewohnt starke Leistungen und hielt die Löwen im Spiel.

Ganze 19 Minuten und 58 Sekunden funktionierte diese Taktik, doch kurz vor der Pause überraschten die „Devils“ die Löwen noch mit dem 0:1 und rüttelten die gesammelte Waldkraiburger Mannschaft wieder wach.

Ein wenig ließ das Aufwachen noch auf sich warten und so liefen die Löwen die ersten Minuten im zweiten Durchgang weiter den spritzigen Ulmern hinterher. Ganz klar ist noch nicht an welchem Punkt der Schalter umgelegt wurde, doch es passierte. Plötzlich und aus dem Nichts heraus spielten die Löwen mit und es entwickelte sich ein Eishockeyspiel wie wir es lieben.

Zwar gelangen noch nicht alle Pässe der Waldkraiburger, ebenso wie die ein oder andere Einzelaktion zu durchschaubar war, jedoch sah das Spiel nun insgesamt besser aus. Chancen gab es auf beiden Seiten und ebenso einen Faustkampf. Letzterer bescherte Waldkraiburgs Tim Ludwig wie auch dem Ulmer Spieler Johannes Scheitle jeweils eine Spieldauer-Strafe, weshalb sie das Spiel darauf von der Tribüne aus genießen dürfen.

Abgesehen von dieser Einlage jedoch, passierte nicht mehr viel in diesem Spieldrittel, weshalb es beim Stand von 1:1 in die Kabine ging.

Um es gleich vorwegzunehmen: Auch der dritte Durchgang brachte nichts Zählbares auf die Anzeigetafel. Langweilig war das Spiel keinesfalls, neben den Möglichkeiten durch Decker, Hipetinger Stanik oder Neuert, schafften auch Situationen wie die doppelte Strafe für Florian Brenninger für Nervenkitzel, auf den die Löwen sicher gerne verzichtet hätten.

So ging es nach 60 gespielten Minuten für beide Teams in die Overtime. Mit viel Platz auf dem Eis, die Overtime wird drei gegen drei gespielt, ergaben sich für Ulm und auch für Waldkraiburg gute Möglichkeiten. Eine davon durch Stanik, der am rechten Pfosten lauernd jedoch die frühzeitige Entscheidung verpasste. Ebenso wie

Max Cejka, der nach etwa zweieinhalb Minuten plötzlich einen Alleingang auf das Gehäuse von Heckenberger laufen konnte. Letzterer bleib jedoch, wie so oft an diesem Abend, Sieger.

Nach einer torlosen Overtime ging es für beide Teams ins Penaltyschießen.

Hier legte zuerst Waldkraiburg vor und Jan Loboda traf als einziger der drei Löwen-Schützen. Auf Ulmer Seite und im dritten Versuch war es Jonas Mikulic der Christoph Lode letzten Endes bezwingen konnte.

Den zweiten Penalty und somit den Siegtreffer für die Löwen erzielte etwas später Florian Brenninger eiskalt durch die Beine von Heckenberger  – siehe Foto oben.

Ein Spiel, aus dem die Löwen-Spieler sicherlich viel lernen können, fand somit mit einem blauen Auge für die Löwen ein Ende. Die ersten zwei Punkte sind im Sack, nun hoffen Fans und Verantwortliche natürlich auf mehr.

aha

Fotos: Paolo del Grosso

Bild unten: EHC-Trainer Markus Berwanger musste sich das Spiel krank von daheim ansehen. Er wurde durch Robert Lode und Jürgen Lederer von der „OansBee“ der Löwen vertreten.