Im September waren so viele Stellenangebote gemeldet wie noch nie in diesem Monat seit Beginn der entsprechenden Auswertungen

Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust: Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote für den September bei 2,6 Prozent – genau so wie auch schon im August. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag sie bei 2,4 Prozent. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 3.823. Hier sind 1.926 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 42 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich zudem um 1.897 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 27 mehr als im August.

Insgesamt betreut das Jobcenter 3.667 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.916 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

„Der Arbeitsmarkt in unserer Region sendet trotz der steigenden Energiepreise und der wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten weiterhin positive Signale. Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass sich im September auf den ganzen Agentur-Bezirk bezogen mit 930 mehr Menschen in Arbeit abgemeldet haben (+210) als im Vormonat.

Dies liegt wohl auch daran, dass die Personalverantwortlichen aus dem Urlaub zurückgekehrt sind und die eingegangenen Bewerbungen nun gesichtet, Vorstellungsgespräche geführt und neue Arbeitsverträge geschlossen werden“, sagt Michael Schankweiler, der Vorsitzende der Geschäftsfüh-rung der Agentur für Arbeit Rosenheim.

„Die Betriebe brauchen offenbar viele Mitarbeiter*innen. Das kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk bis zum Stichtag am 31.03.22 weiter leicht auf 200.340 gestiegen ist.“

Trotz der hohen Personalnachfrage ist die Zahl der arbeitslos Gemeldete im September um 70 auf 8.340 gestiegen. Dabei haben sich die Werte in den einzelnen Regionen des Agenturbezirks unterschiedlich entwickelt:

Während in der Stadt (+19) und dem Landkreis Rosenheim (-15) in etwa so viele Menschen arbeitslos gemeldet waren wie im Vormonat, ist die Zahl der Betroffenen im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (-137) gesunken und im Landkreis Miesbach (+203) gestiegen.

Ein möglicher Grund für diese abweichenden Entwicklungen ist, dass Personen aus der Ukraine, die über einen entsprechenden Arbeitsmarktzugang verfügen und Leistungen aus der Grundsicherung beantragen, seit dem 1. Juni nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II durch die Jobcenter betreut werden. Hier kann es bei der Erfassung der Daten zu zeitlichen Verzögerungen kommen.

Im Vorjahresvergleich fällt auf, dass die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) zurückgegangen ist (-590), während sie im Rechtskreis SGB II der Grundsicherung, wohl auch aufgrund der oben genannten Gründe, zugenommen hat (+1.100). Erfreulich ist, dass in beiden Rechtskreisen im September weniger Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit be-troffen waren als vor einem Jahr.

Michael Schankweiler erklärt zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit:

„Der Rückgang der Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im SGB III-Bereich wird durch den hohen Personalbedarf der Betriebe begünstigt. Diese halten an ihren Mitarbeitern*innen fest und suchen zusätzliche Beschäftigte.

Im September waren mit knapp 6.200 so viele Stellenangebote gemeldet wie noch nie in diesem Monat seit Beginn der entsprechenden Auswertungen.

Zahlreiche Anzeigen gibt es unter anderem in den Berufsgruppen

Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik-, Energie- und Elektro, Verkauf, Medizinische Gesundheitsberufe (u.a. Arzt- und Praxishilfe; Gesundheits- und Krankenpflege), Lebensmittelherstellung und -verarbeitung oder Erziehung / Soziale Arbeit / Hauswirtschaftliche Berufe.

Ich möchte deshalb die Menschen, die eine neue berufliche Herausforderung suchen, einladen, sich bei uns zu melden. Es ist uns sehr wichtig, alle Kundinnen und Kunden individuell zu beraten.“

Speziell an die Frauen und Männer gewandt, bei denen die Kinderbetreuung mit Beginn des Kindergarten- oder Schuljahres nun gesichert ist, fährt er fort:

„Wir haben in unserem Haus zwei Kolleginnen, die auf die Beratung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und den beruflichen Wiedereinstieg spezialisiert sind. Diese bieten den kommenden Wochen auch Informationsveranstaltungen digital und vor Ort an. Informationen können unter https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen/10000-2000430861-V abgerufen werden“

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Der Geschäftsführung der Rosenheimer Arbeitsagentur ist die Ausbildung junger Menschen sehr wichtig und der stellvertretende Agenturleiter Michael Vontra sagt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt:

„Viele junge Menschen sind Anfang September in ihre Berufsausbildung gestartet. Doch gibt es auch in unserer Region Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, und Betriebe, die noch händeringend nach einer Aus-zubildenden / einem Auszubildenden suchen. Es bestehen nach wie vor gute Chancen quasi sofort in die Ausbildung zu starten.

Unter anderem in den Berufsgruppen Verkauf, (zahn)medizinische*r Fachangestellte*r, Lebensmittelherstellung und -verar-beitung oder Hotelfachmann/-frau sind noch Angebote gemeldet.

Ich möchte deshalb diejenigen jungen Frauen und Männer, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, ein-laden unsere Berufsberater*innen am besten gleich unter der Rufnummer 08031-202-222 anzurufen. Die Kollegen*innen helfen gerne bei der Ausbildungsplatzsuche und bei der Bewerbung.

Neben dem Besuch einer weiterführenden Schule oder der Aufnahme eines Studiums bildet auch eine duale Ausbildung eine ideale Grundlage für Ihren weiteren Lebensweg. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie Ihren beruflichen Weg finden.“

Die ausführlichen Zahlen zum Berufsberatungsjahr vom 1. Oktober 2021 bis zum 30. September 2022 werden am 2. November 2022 veröffentlicht.

Tipp:
Auf der Ausbildungsmesse „Stuzubi“, die am 8. Oktober im Waitzinger Keller in Miesbach stattfindet, können interessierte Jugendliche Gespräche mit den Berufsba-rer*innen führen, sich über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten der BA infor-mieren und viele Ansprechpartner*innen von Ausbildungsbetrieben treffen.

Infos: https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen?plz=83022.

Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

➢ Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent (Vormonat: 4,4 Prozent; September 2021: 4,2 Prozent). Derzeit sind 1.620 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 17 auf 661. Für 959 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 2 mehr als im August, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.037 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.589 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

➢ Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im September eine Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent auf (Vormonat: 2,3 Prozent; September 2021: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.519 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 809 Männer und Frauen, 72 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 710 Betroffene, 65 weniger als im August, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.257 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.760 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

➢ Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.376 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,5 Prozent (Vormonat: 2,1 Prozent; September 2021: 2,3 Prozent) entspricht. Davon sind 707 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 28 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 669 Menschen arbeitslos gemeldet, 231 mehr als im August. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.368 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.072 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.