Neues Polizeigebäude gestern feierlich in Wasserburg eingeweiht - Innenminister zu Gast

Zahlreiche Ehrengäste waren gestern zur feierlichen Einweihung des neuen Dienstgebäudes der Polizeiinspektion Wasserburg erschienen (wie kurz berichtet). Der Polizeipräsident von Oberbayern-Süd, Manfred Hauser, begrüßte in einem eigens aufgestellten Zelt die anwesenden Gäste, zuvorderst den Bayerischen Staatsminister des Innern, Joachim Hermann. Vor fünf Jahren habe man die Verträge für einen Neubau der Polizeiinspektion in Wasserburg gemacht und heute werde das Gebäude eingeweiht. Hauser betonte auch, wie wichtig die Zusammenarbeit der Polizei mit der Justiz sei und er betonte, dass gerade die Zusammenarbeit mit dem Präsidenten des Landgerichts, Prof. Dr. Ludwig Kroiß, von großer Wichtigkeit gewesen sei.

Schließlich bedankte sich Hauser (rechts) bei allen Mitarbeitern der Dienststelle Wasserburg für ihren außerordentlich großen Einsatz. Auch dies habe dazu beigetragen, das neue Gebäude zügig fertigzustellen. Er bedankte sich schließlich ausdrücklich beim Rosenheimer Bauamt und den für die Fertigstellung verantwortlichen Architekten und Baufirmen.

Hauser hatte eingangs auch Landrat Otto Lederer, den Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner, Bürgermeister Michael Kölbl und die Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, Doris Lackerbauer begrüßt. Mit von der Partie waren auch die Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Gemeinde Wasserburg, Cordula Zellfelder, und der katholische Pfarrer der Stadtkirche Wasserburg, Bruno Bibinger.

Im Anschluss daran sprach der Leiter der Polizeiinspektion Wasserburg, Markus Steinmaßl, der seit 2016 die Wasserburger Polizei leitet. Er begrüßte auch die Vertreter der Kirche und den Geschäftsführer des Inn-Salzach-Klinikums, Jens Adamski und den ärztlichen Direktor Peter Zwanzger. Auch dank ihrer Mithilfe habe der Neubau so „geräuschlos“ von Statten gehen können.

Danach hielt der Bayerische Innenminister Joachim Hermann seine Ansprache. Er hob anfänglich hervor, dass er bei seinem Besuch in Wasserburg 2013 erschrocken gewesen sei, weil die Polizeiinspektion in einem alten Gebäude untergebracht war, dass schon damals nicht mehr für die notwendigen Aufgaben einer Polizeiinspektion der optimale Standort gewesen sei. 2017 habe man mit dem Neubau begonnen und 6,4 Millionen Euro in diese Polizeiinspektion investiert. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, betonte Hermann und er betonte auch angesichts der derzeitigen Kostenentwicklung: „Seien wir froh, dass wir es rechtzeitig angepackt haben.“

Bayern sei, so Hermann, das sicherste aller Bundesländer. In keinem Bundesland in Deutschland gebe es eine niedrigere Kriminalitätsrate als in Bayern. Die Polizei leiste gerade in Bayern eine großartige Arbeit, ergänzte er. Und die Entwicklung werde weitergehen. Insgesamt habe der Freistaat Bayern damit begonnen, eine personelle Verstärkung der Polizei umzusetzen. 3.500 zusätzliche Stellen für die Polizei seien bereits in den Haushalt eingepreist. „Das ist phänomenal.“ Dass Bayern, was die allgemeine Sicherheit angeht, die Spitze in Deutschland sei, sei zwar gut, aber darauf dürfe man sich nicht ausruhen. Denn die Herausforderungen an die Polizei änderten sich auch. Alles, was die Polizei heute an Herausforderungen zu bewältigen habe, unterscheide sich deutlich von den Herausforderungen von vor 20 Jahren. Denn der Rechtsstaat müsse stabil bleiben. Und gerade deshalb sei die Sicherheit eine Kernaufgabe des Rechtsstaates, die es zu pflegen gelte.

Zum Abschluss seiner Ansprache bedankte er sich ausdrücklich bei Doris Lackerbauer, der Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, bei „allen Männern und Frauen, die aktiv an diesem Bau mitgewirkt“ hätten und wünschte der Polizeiinspektion Wasserburg eine erfolgreiche Arbeit in den neuen Räumen. Er schloss seine Rede den besten Wünschen für eine stabile Gesundheit und Gottes Segen und „dass die Polizei von allen Einsätzen gesund zurück kommt.“

Landrat Otto Lederer bezog sich auf Hermann und betonte, dass im Landkreis Rosenheim die Kriminalitätsrate noch niedriger sei als im Landesdurchschnitt in Bayern und das heiße, dass die Menschen hier noch sicherer lebten und sie deshalb noch glücklicher seien. Dies sei aber nur möglich dank einer hervorragenden Polizei. Und damit man mit einer hervorragenden Polizei rechnen könne, brauche man genügend Stellen und ein passendes Dienstgebäude. Dies sei nun erreicht.

Das alte Gebäude in der Altstadt von Wasserburg sei zwar sehr schön gewesen, aber leider für die Aufgaben der Polizei nicht mehr ausreichend funktionstüchtig. Schließlich ging er noch auf den strategischen Vorteil der neuen Dienststelle ein, denn sie sei so gelegen, dass man sowohl die Altstadt, als auch die Umlandgemeinden schnell erreichen könne. Lederer meinte, er sei glücklich und dankbar, dass diese Dienststelle nun eingeweiht werden könne und schloss mit dem Wunsch, dass die Kriminalitätsrate im Landkreis niedrig bleibe.

Bürgermeister Michael Kölbl zeigte sich ebenfalls erfreut über das neue Gebäude, wenngleich die Stadt Wasserburg den Umzug mit einem weinenden Auge begleite, denn die Stadt verliere einen langjährigen Mieter. Seit 1926 sei die Polizeiinspektion, die seinerzeit noch „Gendarmerie-Hauptstation“ hieß in dem alten Gebäude in der Altstadt untergebracht gewesen. Er trug aus dem seinerzeitigen Mietvertrag vor, in dem stand, dass alle Räumlichkeiten in der Gendarmerie-Hauptstation mit „elektrischem Licht“ auszustatten seien. Damals war der Standort in der Altstadt ideal gewesen. Kölbl gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass auch die neue Dienststelle für lange Zeit ein idealer Standort bleiben möge. Er bedankte sich abschließend beim Bauamt für die stete Unterstützung und prompte Abwicklung dieses Bauvorhabens.

Zu Guter Letzt trat die Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, Doris Lackerbauer, ans Mikrophon. Sie dankte allen am Bau beteiligten Firmen und den Bauplanern, sehr herzlich und zeigte sich hocherfreut, dass nur recht wenige Baumängel zu beklagen seien. Dies sei umso mehr zu betonen, da öffentlich finanziertes Bauen immer schwieriger und eine kooperative Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen immer notwendiger werde. Sie wünschte der Polizei Wasserburg viel Glück im neuen Gebäude.

Zum Abschluss segneten Pfarrerin Zellfelder und Pfarrer Bibinger das neue Gebäude. Sie baten für alle Gäste um den Segen Gottes und damit kann das Gebäude nun als eingeweiht gelten.

Die Veranstaltung wurde von einem Orchester der Polizei begleitet, die zwischen den Ansprachen Musikstück darboten, unter anderem Scott Joplins „The Entertainer“ und Tänze aus der Nussknackersuite von Peter Tschaikowsky.

Beendet wurde die Einweihungsfeier durch das gemeinsame Absingen der Bayernhymne und der deutschen Nationalhymne. Im Anschluss trug sich Minister Hermann in das Goldene Buch der Stadt Wasserburg ein, bevor man sich durch das neue Dienstgebäude führen ließ.

 

PETER RINK

 

Der Minister bei seiner Ansprache.

 

Markus Steinmaßl, Manfred Hauser, Doris Lackerbauer und Minister Hermann bei der symbolischen Schlüsselübergabe (von links).

 

Bezirksrat Sebastian Friesinger (links) und Landrat Otto Lederer an der Seite des Ministers.