Vortrag und Beratungsstunde am kommenden Sonntag im Bauernhausmuseum Amerang

Herbstzeit ist Schwammerlzeit. Pilze sammeln ist für viele Bürger zu einem leidenschaftlichen Hobby geworden – gehört aber auch zu den unter Umständen durchaus gefährlicheren Freizeitvergnügen, so der Veranstalter: Das Bauernhausmuseum Amerang bietet Schwammerlfreunden deshalb am kommenden Sonntag, 2. Oktober, eine wertvolle Hilfestellung. Die renommierten Pilzsachverständigen Till R. Lohmeyer und Dr. Ute Künkele erklären ab 14 Uhr in ihrem Vortrag „Pilze sammeln – aber richtig!“, welche Arten essbar sind und welche besser im Wald und auf der Wiese bleiben sollten.

Bei der anschließenden Schwammerl-Sprechstunde ab 15.30 Uhr können die Besucher ihre Pilzfunde begutachten und sich persönlich beraten lassen.

Foto: Der Mykologe Till R. Lohmeyer bestimmt im Rahmen der „Schwammerl-Sprechstunde“ mitgebrachte Pilze der Besucher. „Es gibt nur einen sicheren Tipp für die Schwammerlsucher“, sagt Lohmeyer. „Jeder einzelne Pilz, der im Kochtopf landet, muss vorher sicher bestimmt sein.“

Pilzbücher helfen bei der Bestimmung, doch reicht der Bildvergleich allein nicht aus – auch die Texte müssen genau gelesen werden.

Skeptisch sieht Lohmeyer Handy-Apps für Pilzsammler: „In dunkleren Wäldern funktioniert das nicht so sicher – und perfekt sind sie noch lange nicht, weil die Pilze sehr variabel sind.“ Natürlich gebe es viel mehr Arten – allein zwischen Inn und Salzach seien bisher etwa 4500 nachgewiesen.

Die häufigsten Ursachen für Vergiftungen sind Fahrlässigkeit und „falsche Regeln“. Immer wieder hört man, dass Pilze, die von Schnecken gefressen werden, auch für Menschen essbar seien. „Solche Sprüche sind blanker Unsinn.“

Pilze, die man nicht kennt, sollten daher sorgfältig mit der Stielbasis aus dem Boden herausgedreht werden. „Der lebensgefährlich giftige Knollenblätterpilz hat eine knollig verdickte, von einer lappigen Scheide umgebene Stielbasis. Wenn man sie im Boden stecken lässt, fehlt das wichtigste Bestimmungsmerkmal. Pilze, die man absolut sicher kennt, können dagegen abgeschnitten werden.“

Plastiktüten beim Sammeln sind tabu. „Das Eiweiß der Pilze zersetzt sich in den Beuteln schnell, was selbst bei Speisepilzen zu Lebensmittelvergiftungen führen kann.“ Aufpassen, so der Experte, sollte man deshalb auch bei verpackten Schwammerln in Supermärkten. „Lassen Sie die Finger von Champignons und Austernpilzen, die Anzeichen von Schimmel zeigen.“

Für alle, die ihre Pilzkenntnisse erweitern wollen, bieten der Vortrag und die Beratungsstunde von Till R. Lohmeyer und Dr. Ute Künkele am Sonntag, dem 2. Oktober 2022, im Bauernhausmuseum Amerang eine willkommene Gelegenheit. Zur Teilnahme an der Pilzberatung ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über museum@bhm-amerang.de oder telefonisch unter 08075 / 91 509 0.

Fotos: Archiv Bauernhausmuseum Amerang

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