Stadtrat berät über Verkehrsversuch für zusätzliche Haltestellen am Marienplatz und Heisererplatz - Das sagen die Geschäftsleute dazu

Wenn es nach dem Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen sowie der Fraktionsgemeinschaft SPD/LLW im Wasserburger Stadtrat geht, soll es möglicherweise bald schon einen Verkehrsversuch in der Wasserburger Altstadt geben, der erhebliche Auswirkungen auf den Verkehrsfluss mit sich bringen könnte. In der nächsten Stadtratssitzung wird diskutiert, ob es zusätzliche Stadtbushaltestellen am Marienplatz und dem Heisererplatz geben soll.

Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann bestätigt im Gespräch mit der Wasserburger Stimme, dass es aus der Verkehrsklausur 2020 heraus noch das Thema gebe, den Stadtbus zentraler zu positionieren. Dies insbesondere mit einer Haltestelle. Damals habe man beschlossen, dass mit einem Probebetrieb am Marienplatz begonnen werden solle.

Auch ein Haltestellen-Platzbereich an der Kapelle am Max-Emanuel-Platz sei in der Diskussion gewesen, so die Stadtbaumeisterin weiter. Ein Verkehrsplaner sollte sich hier die Sachlage nochmal vornehmen und die Machbarkeit erörtern.

Im Antrag, der nun auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung zu lesen ist, wird angestoßen, das Thema endlich weiter voranzubringen.

„Wir werden uns damit beschäftigen und dann weitersehen“, heißt es aus dem Rathaus auf Nachfrage. Es sei noch einiges zu prüfen, betont Mechtild Herrmann, unter anderem auch eine mögliche Haltestelle am Heisererplatz. Unterlagen vom Verkehrsplaner seien erforderlich.

„Es ist noch nichts entschieden, auch nicht, dass am Marienplatz tatsächlich eine Haltestelle für den Stadtbus entsteht“, gibt Herrmann zu bedenken. Dennoch beschäftigt das Thema die dort ansässigen Geschäftsleute sehr.

Das sagen Betroffene dazu

Wir sprachen mit einigen betroffenen Geschäftsleuten und fragten nach ihrer Meinung zum geplanten Verkehrsversuch:

Der Inhaber der Eisdiele Venezia, Domenico Fezzigna, schüttelt den Kopf und überlegt.

Für ihn wäre es eine große Einschränkung, nutzt er doch Plätze direkt unter der Arkade und dem angrenzenden Schanigarten für seine Besucher. Eine Bushaltestelle und möglicherweise der Wegfall von Parkplätzen oder Sitzgelegenheiten sieht er bedenklich.

Auch den Stau, der sich dann möglicherweise auftut entlang der ohnehin stark frequentierten Straße entlang des Marienplatzes, fürchtet er.

Ebenso bedrückt zeigt sich das Markthallen-Team um Familie Ass. „Für uns wäre das wirklich schlecht, es ist ohnehin viel Verkehr hier und unsere Kunden brauchen auch Parkplätze direkt vor dem Geschäft“, heißt es von Ass. Die nahegelegene Bushaltestelle am Gries halten viele der Geschäftsleute für durchaus nah genug, um die wenigen Schritte bis hin zum Marienplatz, umsetzen zu können.

Anne Donath vom „Pfeiffer am Rathaus“ zeigt sich traurig über die Pläne. „Es wäre eine Katastrophe, wenn hier eine Bushaltestelle hingemacht wird“, so Donath gegenüber der Wasserburger Stimme. „Wir haben jetzt ja schon sehr oft Stau“, betont die Geschäftsfrau.

Das beschauliche Wasserburg vertrage so eine zusätzliche Position nicht, ist sich die Ladenbesitzerin sicher. Sie bangt gemeinsam mit anderen Geschäftsinhabern, die entlang des Marienplatzes ihre Läden haben, weil man Nachteile befürchte. „Ein Verkehrschaos wäre vorprogrammiert“, findet Anne Donath.

Der Wasserburger Stadtrat tagt am kommenden Donnerstag zu dem Thema. Wir berichten weiter.