Heimatverein Wasserburg sieben Tage lang in Frankreich unterwegs

Alljährlich, so war es stets die Tradition, organisiert der Heimatverein Wasserburg für seine Mitglieder eine Reise, auf der die Begegnung mit historischen Zeugnissen gefördert werden kann. Nun konnte eine solche Fahrt in den Jahren 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Auch Vortragsveranstaltungen und Tagesausflüge mussten ausfallen. Doch jetzt, im September, hat der Heimatverein eine solche Mehrtagesfahrt schließlich wieder durchgeführt. 

Dem vielfach geäußerten Wunsch mehrerer Mitglieder folgend, führte die Fahrt ins Burgund, wo es eine Vielzahl an erhaltenen Bauwerken aus der romanischen Zeit gibt.

Etwas geringer als sonst sei die Teilnehmerzahl ausgefallen, meinte hierzu der Vorsitzende des Heimatvereins, Peter Rink, aber es sei wichtig, dass der Heimatverein in Wasserburg Aktivitäten entfalte, damit das Wirken des Vereins auch wahrgenommen werden könne.

„Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“ – diesem Motto Goethes folgend, brachen also 23 Teilnehmer aus Wasserburg und Umgebung auf, das Burgund zu erkunden. Der Wunsch, romanische Kirchen und Profanbauten zu sehen, wurde im Großen und Ganzen erfüllt: Seien es die Basiliken von Tournus, Vézelay oder die Abtei von Fontenay, stets wurde die gut erhaltene Substanz dieser Bauwerke bewundert.

Aber auch das spätere Mittelalter stand auf dem Plan: Der Herzogspalast in Dijon ebenso wie das Hôtel-Dieu in Beaune. Der Vorsitzende des Heimatvereins führte durch die Orte, die Kirchen und weitere Bauwerke, die von allgemeinem historischen Interesse sind. Die Kreuzzüge, zu denen Bernhard von Clairvaux in Vézelay aufrief, kamen ebenso zur Sprache wie die Reformbestrebungen aus Cluny, aber auch der Zerstörungsdrang der Jakobiner während der französischen Revolution.

Aber auch die Landschaft, in der es zwar Hügel gibt, aber keine hohen Berge, konnte erkundet werden. Und hier leben gerade einmal eineinhalb Millionen Menschen in über 2.000 Städten und Gemeinden. Zu den größeren Orten gehören auch Gemeinden mit gerade einmal 4.000 Einwohnern. Das Burgund dürfte zu den am dünnsten besiedelten Gebieten Europas gehören und ist doch so reich an Schätzen, sowohl kulinarischer, als auch historischer Provenienz.

Nach sieben Tagen angeregter historischer Erkundung, gutem Essen und edlem Wein fuhr die Gruppe wieder nach Wasserburg zurück. Die Fahrt sei sehr gelungen gewesen, wurde von den Teilnehmern einmütig immer wieder betont.