Diakonie und Kirche bedanken sich mit Empfang bei Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Kooperationspartnern

Mit einem gemeinsamen Jahresempfang haben sich das Evangelische-Lutherische Dekanat Rosenheim und die Bezirksstelle Rosenheim der Diakonie Bayern bei ihren Mitarbeitenden, den zahlreichen Ehrenamtlichen sowie bei Kooperationspartnerinnen und -partnern bedankt. Der Einladung nach Bad Aibling folgten gestern rund 150 Gäste, die von Dekanin Dagmar Häfner-Becker und Dr. Andreas Dexheimer, Leiter der Bezirksstelle Rosenheim, herzlich begrüßt wurden.

 

Foto: Zu den Gästen des Jahresempfangs gehörten unter anderem auch Peter Selensky (im Vordergrund links), ehemaliger Vorstandssprecher der Diakonie Rosenheim und heutiges Mitglied des Diakonischen Rats, Otto Lederer (im Vordergrund Mitte), Landrat des Landkreises Rosenheim, sowie etliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der Landkreisgemeinden.

 

Viele Beschäftigte im sozialen Bereich, egal ob hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig, hatten in den vergangenen zwei Jahren mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen: Erst wurde durch die Pandemie-Einschränkungen die Betreuung hilfsbedürftiger Menschen stark erschwert oder mitunter fast unmöglich gemacht. Dann fanden sich die Mitarbeitenden stationärer Einrichtungen gar gemeinsam mit den betreuten Menschen in einer verhängten Quarantäne wieder. Zudem waren Beschäftigte des Sozial- und Gesundheitswesens lange einer erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt, als es zu Beginn der Pandemie noch keinen Impfstoff gab.

Und jetzt, wo sich die Corona-Gesamtsituation endlich ein wenig entspannt hat, sehen sich Mitarbeitende vieler sozialer Einrichtungen, wie den Tafeln, durch den Krieg in der Ukraine mit der großen Zahl geflüchteter Menschen aus den Kriegsgebieten konfrontiert.

Hinzukommen verschärfte finanzielle Notlagen durch gestiegene Energiepreise und den allgemeinen Anstieg der Inflation. Auch diese finanziellen Sorgen bekommen die Beschäftigten sozialer Einrichtungen wie der Telefonseelsorge, der Schuldner- und Insolvenzberatung oder den Sozialkaufhäusern besonders hautnah mit, weil sie in ihrer täglichen Arbeit mit den davon am stärksten betroffenen Menschen zu tun haben!

Dekanin Häfner-Becker ging auf die Herausforderungen der vergangenen beiden Jahre ein und bedankte sich bei den Anwesenden für ihr Durchhalten, die sehr gute Zusammenarbeit sowie ihren Einsatz für die Menschen. Sie hoffe sehr, dass durch einen Abend wie diesen das Versprechen Gottes, den Menschen Frieden, Geborgenheit und „Wohnung“ zu geben, spürbar werde – auch wenn das Leben natürlich nicht immer so leicht sei, wie bei einem Empfang.

Dr. Dexheimer betonte die Werte, für die die Diakonie Rosenheim, bei der die Bezirksstelle Rosenheim angesiedelt ist, seit fast fünf Jahrzenten steht. Neben den berufsethischen Prinzipien der Sozialen Arbeit sind das:

    • Menschenwürde
    • Barmherzigkeit
    • Nächstenliebe
    • Toleranz und Akzeptanz
    • Vielfalt
    • Gerechtigkeit
    • Rechtstreue
    • Nachhaltigkeit

Werte, die auch von der Kirche geteilt und unter anderem in Fortbildungen mit der ehemaligen Stadtdekanin Münchens, Barbara Kittelberger, vertieft werden. Zudem ging der Bezirksstellenleiter auf die strukturellen Entwicklungen der letzten zwei Jahre innerhalb der Diakonie Rosenheim ein. So wurden von der neuen Geschäftsleitung nicht nur einige Organisationseinheiten neu aufgestellt, eine Vielfaltsbeauftragte eingesetzt oder ein neues Corporate Design entwickelt, sondern ebenso die Zusammenarbeit mit der Mitarbeitendenvertretung verbessert. Im Intranet wurden für Mitarbeitende etliche neue Partizipationsmöglichkeiten und Kommunikationskanäle geschaffen und eine Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsstelle eingerichtet.

Neben diesen strukturellen Veränderungen blieb leider auch in den vergangenen Jahren der Fachkräftemangel ein Problem. In einigen Bereichen, besonders in der Kindertagesbetreuung oder in stationären Einrichtungen, war es sehr herausfordernd, gut qualifizierte und persönlich geeignete Fachkräfte zu finden. Denn selbstverständlich dürfen trotz personeller Engpässe weder die Qualität der Arbeit noch der Kinderschutz zu kurz kommen. Um den Kinderschutz zu gewährleisten, werden in allen Kindertagesstätten regelmäßig Schutzkonzepte erarbeitete oder weiterentwickelt.

Zum Schluss bedankte sich auch Dr. Dexheimer bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für ihr verantwortungsbewusstes Engagement, trotz erschwerter Bedingungen in den vergangenen zwei Jahren. Zudem bedankte er sich bei den Kirchengemeinden und dem Dekanat für die konstruktive Zusammenarbeit sowie bei der Sozialverwaltung, der Sozialpolitik, dem Bildungs- und Gesundheitssystem. Denn: „Soziale Probleme können wir nicht alleine lösen“

In lockerer Atmosphäre sowie bei Getränken und gutem Essen ergaben sich bis in den Abend hinein zahlreiche interessante Gespräche. Diese dienten nicht nur dem Austausch, sondern trugen nach zahlreichen virtuellen Meetings in der Vergangenheit auch zu einem besseren Kennenlernen aller Kooperationspartner/-innen bei. Am Ende waren sich die meisten Gäste einig: Der persönliche Kontakt hat nach langen Kontaktbeschränkungen gutgetan!

 

Die Bezirksstellen der Diakonie in Bayern sind die regionalen Vertreter des Landesverbandes. Sie sind Einrichtungen des Diakonischen Werkes Bayern in den einzelnen Dekanatsbezirken und nehmen dort übergeordnete Aufgaben wahr oder koordinieren die diakonische Arbeit vor Ort. Somit sind sie das Bindeglied zwischen verfasster Kirche und Diakonie. Zur Bezirksstelle Rosenheim gehört auch die „Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit“ (KASA) in Rosenheim und Ebersberg als ein niederschwelliges Beratungsangebot für Menschen in Notlagen.

 

Dekanin Dagmar Häfner-Becker brachte in ihrer Begrüßung ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass Präsenzveranstaltungen endlich wieder möglich seien und pries den Genuss persönlicher Kontakte.