Falsche Angaben bei Öffnungszeiten am Geschäft werden bald korrigiert

Das Versehen einer Supermarktkette sorgt im Stadtgebiet Wasserburg seit etlichen Tagen für Verwunderung bei Kundinnen und Kunden. Im Bereich der Einfahrt ziert ein neues Schild mit Öffnungszeiten des Lebensmittelmarktes den Mauervorsprung. Darauf zu lesen ist ein zeitlicher Bereich der Einkaufsmöglichkeit von 7.30 bis 21 Uhr. Kann das wirklich sein? Nachgefragt bei den anwesenden Mitarbeitern heißt es: Das Schild kam aus einer der deutschlandweiten Zentralen und ist falsch. Man warte bereits sehnsüchtig auf die neue Hinweistafel mit korrekten Daten.

Die meisten Kunden aus Wasserburg und Umgebung sehen es gelassen. Es sei schließlich logisch, dass die Geschäfte in Bayern bis maximal 20 Uhr offen hätten.

Stimmt genau: In Bayern gelten von Montag bis Samstag mögliche Öffnungszeiten von 6 Uhr bis 20 Uhr.

Die Geschäfte entscheiden während dieses Zeitraums selbst, zu welcher Zeit ein Verkauf vonstattengeht. Seit dem Jahr 2006 regeln die Bundesländer individuell, daher ist es bundesweit ganz unterschiedlich, wann eingekauft werden kann.

Wo ist am längsten offen?

In Rheinland-Pfalz und Sachsen ist ein Einkaufen Montag bis Samstag jeweils von 6 Uhr bis 22 Uhr zugelassen, in Thüringen und Sachsen-Anhalt von Montag bis Freitag sogar durchgehend, samstags greift die Regelung der Ladenöffnungszeit von 6 Uhr bis 22 Uhr.

An allen Werktagen von 6 Uhr bis 22 Uhr einkaufen können Bürgerinnen und Bürger jeweils auch in Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg.

Das sogenannte Ladenschluss-Gesetz regelt die Einkaufszeiten. Im Jahr 1958 wurde weit verbreitet der LANGE SAMSTAG eingeführt. Noch heute bieten Ladenbesitzer im Altlandkreis Wasserburg diese verlängerten Öffnungszeiten für den einen Wochenendtag an, speziell an den Adventssamstagen werden lange Geschäftszeiten anberaumt. Dadurch soll das Weihnachtsgeschäft angekurbelt und entzerrt werden. Bereits seit dem Jahr 1960 wird diese winterliche Besonderheit umgesetzt. Auch der lange Donnerstag ist vielen noch ein Begriff. Dieser wurde im Jahr 1989 eingeführt und ermöglichte damals ein Einkaufen bis teils 20.30 Uhr.

Das Jahr 1996 brachte weitere Umstellungen beim Ladenschluss mit sich. Der lange Donnerstag entfiel, dafür galten Erweiterungen im werktäglichen Ladenschluss-Gesetz mit Öffnungszeiten bis 20 Uhr. Im Altlandkreis Wasserburg haben die Geschäfte, die inhabergeführt sind, überwiegend bis 18 oder 19 Uhr offen. Die Kunden stellen sich darauf sehr individuell ein, zeigen Verständnis dafür. Große Läden oder Supermarktketten mit mehr Möglichkeiten des Schichtbetriebs für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es leichter, den erlaubten Ladenöffnungszeiten bis 20 Uhr nachzukommen. Kleinere Läden sehen meist keinen Mehrwert im Ausreizen der offenen Geschäftszeit.