Haag unterstützt eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau der Telekom

Weiter geht’s beim Breitbandausbau in Haag. Allerdings will der Gemeinderat nicht auf die Fördermittel zurückgreifen, sondern beschloss eine Zusammenarbeit mit der Telekom. Das Unternehmen kümmert sich dabei um den eigenwirtschaftlichen Ausbau. Und das nicht nur bei den förderfähigen Haushalten, sondern nahezu allen Anschlüsse in Haag sowie Oberndorf und Winden.

Gerade in Zeiten von Streaming, Teleworking und Homeschooling werde der Bedarf nach einer schnellen und stabilen Internetverbindung immer mehr, sagte Anton Biereder vom Ingenieurbüro Höpfinger gegenüber dem Gemeinderat. Nun habe die Gemeinde zwei Möglichkeiten: Entweder den Ausbau im Rahmen der Gigabitrichtlinie mit einem Fördersatz von 90 Prozent oder den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch ein Telekommunikationsunternehmen.

Nicht nur der voraussichtliche Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 300.000 Euro im Förderverfahren bewegte das Gremium dazu, über eine Zusammenarbeit mit der Telekom nachzudenken. Auch seien laut Biereder nur etwa 1200 Haushalte förderfähig – die Telekom könne allerdings über 3000 Haushalte ausstatten, Winden und Oberndorf miteingeschlossen. „Bis auf kleine Außenbereiche könnten wir mit der Telekom flächendeckend erschließen“, nur zwölf Grundstücke seien demnach außen vor.

Auch zeitlich ermögliche der eigenwirtschaftliche Ausbau durch die Telekom früher ein schnelles und stabiles Netz für die Haushalte. Das Unternehmen rechne damit, bis 2026 alle ausgestattet zu haben. Vorab soll es eine Informationsveranstaltung durch die Telekom geben. „Bis Haag durchgeplant ist, dauert es circa ein halbes Jahr“, so Biereder. In dieser Zeit laufe die Marketing-Aktion, in der die Haushalte direkt angesprochen werden.

Auf Nachfrage von Dr. Florian Haas (PWG) versicherte Biereder, die Telekom trage zudem die Kosten für die anschließenden Teerarbeiten an den aufgerissenen Straßen. Allerdings betonte er auch: „Haag wird nicht komplett umgegraben“, denn beispielsweise in der Münchener Straße seien bereits Leerrohre verlegt.

Nicht ganz überzeugt zeigte sich trotzdem Herbert Zeilinger (WFH), der die Monopol-Stellung der Telekom kritisierte. Denn wie Biereder eingangs erklärte: „Wenn die Telekom sagt, sie bauen aus, dann ziehen sich die anderen Unternehmen zurück.“

Dennoch einigte sich der Gemeinderat Haag mit nur einer Gegenstimme, den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Telekom zu unterstützen. Hierfür soll ein entsprechender Vertrag vorbereitet werden.