„Montagsbrettl" von Michi Altinger begeisterte gestern Abend Publikum im vollbesetzten Saal der Landwirtschaft

Grandioser Neustart nach drei Jahren pandemiebedingter Pause: Das „Montagsbrettl“ von Michi Altinger, das über 20 Jahre lang in Gabersee über die Bühne gegangen war (wir berichteten), fand gestern erstmals im Saal der Landwirtschaft in Staudham statt. Und Altinger und seine drei Kabarett-Kollegen lieferten gleich ein Feuerwerk an Pointen und einfallsreichen Geschichten ab. Man merkte es den Vollprofis Matthias Brodowy, Detlef Wutschik und Jens Neutag sowie dem Gastgeber an, dass sie nach der langen Pause vor Spiel- und Sprechlust nur so strotzten. Und das Publikum nahm dankbar Gag für Gag auf und applaudierte am Ende langanhaltend und stürmisch.

Begrüßt wurden die Gäste im charmanten Saal der Landwirtschaft beim „Montagsbrettl“ natürlich von Gastgeber Michael Altinger, der auch zwischen den Auftritten seiner Kollegen immer wieder Stücke aus seinem Bühnenprogramm zum Besten gab und gekonnt überleitete.

Los ging’s mit Jens Neutag: Die Welt rückt zusammen. Aber der Mensch fühlt sich trotz Dating-Apps mehr und mehr allein. Und zwar so stark, dass er freiwillig Kuschelpartys besucht. „Allein – ein Gruppenerlebnis“ – Auszüge aus diesem Programm gab Neutag gestern zum Besten und erhielt dafür nicht nur viele Lacher, sondern auch tosenden Applaus. In seiner kabarettistischen Reise zum inneren Ich, lieferte er eine Bestandsaufnahme von Politik und Gesellschaft.

Seit über 30 Jahren steht Matthias Brodowy auf der Bühne. Erst im Ensemble und seit über zwanzig Jahren als Solist. In dieser Zeit hat der Kabarettist zehn Soloprogramme herausgebracht. Die Quintessenz daraus zeigte er gestern in Staudham: Eine temporeiche One-man-show, ein Ritt mit lauten und leisen Tönen, grenzgehend zwischen literarischem Kabarett, hingebungsvoller Albernheit und viel Musik. Der Mann am Klavier ist ein Vertreter des poetischen Kabaretts, das dennoch die harten Fakten nicht ausklammert. Ein begnadeter Schnellsprecher, der gestern ebenso virtuos die Tasten seines Pianos betätigte.

Detlef Wutschik riss zum Schluss mit seiner Puppe „Werner Momsen“ das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Momsen erheitert mit Geschichten zu den Widrigkeiten des Lebens, wäscht den Menschen den Kopf. Momsen sagt Sachen, die nur er sagen darf, wobei er den Zuschauern neue Sichtweisen auf die Angelegenheiten des Lebens eröffnet.

Absoluter Höhepunkt des Abends: Ein Duett von Momsen und Matthias Brodowy, gesungen auf Plattdeutsch. Da blieb kein Auge trocken.

Bereits heute darf man sich auf das nächste „Montagsbrettl“ im März nächsten Jahres freuen – wieder in Staudham.