Jugendfeuerwehr Schonstett veranstaltet erstmalig eine 24-Stunden-Übung

Nach vielen Planungsstunden und auf Wunsch der jugendlichen Mitglieder fand jetzt der erste Berufsfeuerwehrtag der Feuerwehr Schonstett statt. Wie der Name schon vermuten lässt, war es das Ziel der beiden Jugendwarte Maxi Finsterwald und Markus Niedermeier, den Alltag an einer „echten“ Berufsfeuerwehr so realitätsnah wie möglich nachzustellen. Um dieser Absicht gerecht zu werden, wurde ein Zeitplan ausgearbeitet, der eine 24 Stunden dauernde Übung umfasst, und auch durch eine Übernachtung am Feuerwehrhaus in Schonstett nicht unterbrochen wird.

So traf sich ein Großteil der insgesamt 13 ehrenamtlichen Jugendlichen morgens am Feuerwehrhaus, wo zunächst die Wachaufstellung, mit der Einteilung der einzelnen Trupps vorgenommen wurde. Im Anschluss wurden die Fahrzeuge übernommen, und alle nötigen Geräte auf Funktion überprüft.

Anschließend stand die erste Übung auf dem Plan. Um im Ernstfall einen Keller reibungslos auspumpen zu können, wurde am Schonstetter Badeweiher die ordnungsgemäße Bedienung von Tauchpumpen geübt. Pünktlich zum monatlichen Sirenen-Probealarm gab es selbst belegte und gebackene Pizza Ein paar Runden „Schafkopfen“ beendeten dann die Mittagspause.

Damit bei einem späteren Übungseinsatz alle Geräte sofort in den Feuerwehrautos gefunden werden, konnten sich alle Jugendfeuerwehrler im Anschluss die Einsatzfahrzeuge „Florian Schonstett 43/1“ und „Florian Schonstett 65/1“ noch einmal genau anschauen. Dies wurde aber um 13.28 Uhr durch den ersten Übungseinsatz abrupt unterbrochen, so mussten schnellstmöglich die Löschanzüge angezogen werden, um zu einem Garagenbrand nach Zillham auszurücken.

Bereits nach etwa fünf Minuten kamen beide Fahrzeuge am Einsatzort an, wo eine starke Rauchentwicklung in einem Nebengebäude festgestellt wurde, diese sollte durch den Aufbau einer B-Schlauchleitung und 2 C-Stahlrohren bekämpft werden. Um 13.43 Uhr geschah mitten im Aufbau des 2. C-Stahlrohres das für alle Unerwartete: Die aktive Mannschaft der Feuerwehr Schonstett wurde durch die Leitstelle Rosenheim zu einem echten Einsatz alarmiert. Um unserem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ gerecht zu werden, wurde der Übungseinsatz sofort abgebrochen, und beide Autos eilten zum Feuerwehrhaus, um dort die Jugendfeuerwehrler durch aktive Einsatzkräfte zu „tauschen“. Zum Glück kamen keine Personen zu Schaden, und der Einsatz konnte innerhalb einer Stunde abgearbeitet werden.

Wie es bei der Berufsfeuerwehr üblich ist, findet täglich Dienstsport statt. Dieser wurde durch eine gemeinsame Fahrradtour nach Amerang zur Eisdiele abgehalten. Als alle zurück am Feuerwehrhaus waren, und gerade eine Runde Kartenspielen vorbereiteten, kam der nächste Alarmgong, bei dem das Löschfahrzeug zu einem Brandmeldealarm nach Murn gerufen wurde. Dieser stellte sich beim Eintreffen an der Einsatzstelle zunächst als Fehlalarm heraus, die Meldeanlage wurde zurückgestellt, und die Besatzung konnte wieder abrücken. Die Heimfahrt wurde allerdings durch eine weitere Alarmierung unterbrochen, da beide Fahrzeuge erneut zur der Brandmeldeanlage nach Murn alarmiert worden sind. Auf dem Alarmfax stand „Bestätigte Rauchentwicklung“, dies konnte beim Eintreffen am Einsatzort durch den Gruppenführer bestätigt werden.

„Brandursache“ war eine Nebelmaschine. Die Jugendfeuerwehler belüfteten das Gebäude, und übergaben es anschließend an den Eigentümer.Ein starkes Gewitter warf dann die Planung etwas durcheinander, so vertrieben sich die Jugendlichen kurzzeitig die Zeit mit dem Kickerspielen, dies wurde aber passend zum Unwetter durch einen Übungseinsatz „Wasser im Keller“ um 18.22 Uhr unterbrochen. Die Jugend der Feuerwehr Schonstett pumpte den Keller aus, und übergab dann die Einsatzstelle wieder an die Eigentümerin. In der Zwischenzeit konnte der Grill vorbereitet werden, denn zum Abendessen gab es gegrilltes Fleisch, Würstchen und Käse mit Kartoffelsalat. Nach dem Essen kam Bürgermeister Paul Dirnecker, und bedankte sich bei der Jugend für ihr Engagement in der Jugendfeuerwehr, und somit für den Dienst in der Gemeinde.

Anschließend konnte er um 21.19 Uhr eine weitere Alarmierung zu einem Übungseinsatz, und das Ausrücken beider Fahrzeuge live beobachten. Eine eingeklemmte Person unter einem Baum in Helperting war der Grund, dass die Jugendfeuerwehr für diesen Tag das letzte Mal ausrücken musste. Nach dem Einrücken am Feuerwehrhaus, ließ die Jugendgruppe den Abend mit einem Film ausklingen, ehe die Nachtruhe im Stüberl des Gerätehauses begann.

Am Sonntagmorgen wurden um 6.28 Uhr alle aus dem Bett gerissen, denn der Alarmgong ertönte ein letztes Mal für diesen Berufsfeuerwehrtag. Grund war ein Verkehrsunfall „Pkw gegen Baum“ im Ortsteil Zillham. Bei der Ankunft am Einsatzort stellte der ersteintreffende Gruppenführer fest, dass der Unfallfahrer nicht in der Nähe des Autos war. Später bestätigte sich der Verdacht, dass er durch den Schock desorientiert war, und sich im Wald verirrte. So wurde sofort mit der Personensuche begonnen, und der Autofahrer konnte mithilfe der Wärmebildkamera schnell gefunden werden. Nach dem binden der Ölspur hieß es „Einsatzende für die Feuerwehr“, die Einsatzfahrzeuge wurden anschließend wieder in der Fahrzeughalle geparkt.

Zum Abschuss frühstückten alle gemeinsam mit frischen Semmeln und Brezen, und ließen die letzten 24 Stunden noch einmal Revue passieren. Die Resonanz war durchweg positiv, so wurde der Wunsch nach einer baldigen Fortsetzung laut.

Die Feuerwehr bedankte sich bei allen Helfern und Unterstützern, ohne die die 24-Stundenübung nicht möglich gewesen wäre. Dank der Christbaumsammelaktion im Januar 2022 konnte ein großer Teil der Getränke und des Essens durch Spenden finanziert werden.

 

MAXIMILIAN FINSTERWALD