Temperatur in Büroräumen wird abgesenkt – Weniger Warmwasser im Landratsamt

Das Bundeskabinett hat konkrete Maßnahmen zum Einsparen von Gas und Strom beschlossen. Die entsprechenden Verordnungen, die im September und Oktober in Kraft treten, sehen unter anderem Temperaturvorgaben für öffentliche Gebäude vor. Räume, in denen Menschen sich nicht permanent aufhalten (Flure, Hallen, Foyers oder Technikräume), sollen grundsätzlich nicht mehr geheizt werden. Für Büroräume wird vorübergehend eine Temperaturhöchstgrenze von 19 Grad festgelegt. Damit sind die vorgegebenen Raumtemperaturen der Arbeitsstätten-Verordnung auch für die Liegenschaften des Landkreises Mühldorf vorübergehend außer Kraft gesetzt. Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Kitas, Schulen und andere soziale Einrichtungen sind von den Temperaturvorgaben ausgenommen.

Aufgrund der Vorgaben werden für das Landratsamt sowie die Außenstellen mehrere Maßnahmen ergriffen. Die Vorlauftemperatur der Heizungsanlagen wird reduziert, Klimaanlagen sowie Kühldecken werden abgeschaltet, die Heizzeiten reduziert. Darüber hinaus werden nicht unbedingt erforderliche Licht- und Verbrauchsquellen abgeschaltet sowie technische Anlagen optimiert. Durch die Schließung des Landratsamtes am Montag, 31. Oktober (Brückentag vor Allerheiligen), lässt sich der Energieverbrauch weiter senken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen an diesem Tag Urlaub oder bauen Überstunden ab.

Warmwasser ist ab 1. September nur noch in den Küchen und in den Geschäftsbereichen Gesundheitsamt sowie Veterinäramt und Lebensmittelüberwachung vorhanden. Auch durch die verstärkte Nutzung von Homeoffice und die Reduzierung von Dienstreisen wird weiter vorhandenes Einsparpotential genutzt.

„Selbstverständlich leistet auch der Landkreis seinen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise. Dabei sind die Einschnitte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes spürbar. Deshalb gilt ihnen mein besonderer Dank“, sagt Landrat Max Heimerl und verweist darauf, dass das Thema Energieeinsparung in den landkreiseigenen Liegenschaften schon sehr frühzeitig angegangen worden sei. Mit über 60 Maßnahmen wurden in Summe schon 700.000 Kilowattstunden eingespart. Gemessen am Gesamtenergiebedarf der betrachteten Gebäude sind dies rund neun Prozent.

Die Geothermie an den Schulen in Waldkraiburg und die Hackschnitzelheizung am Gymnasium Gars sind gute Beispiele für den Einsatz erneuerbarer Energien. Zudem erzeugt das neue Berufsschulzentrum mehr Energie als es verbraucht. „Wir haben außerdem die regionale Energie GmbH, die aktuell zehn Einspeiseanlagen auf verschiedenen Liegenschafen und einer alten Deponie betreibt“, sagt Landrat Max Heimerl. „Da ist schon sehr zukunftsorientiert gedacht und gehandelt worden.“