In Tuntenhausen: Schnelleinsatzgruppen aus Rosenheim und Miesbach proben den Ernstfall - Wasserburger mit dabei

Ein abgestürztes Kleinflugzeug war nur eines der Szenarien, mit denen die Schnelleinsatzgruppen Behandlung aus dem gesamten Rettungsdienstbereich Rosenheim und Miesbach konfrontiert wurden. Rund 80 Ehrenamtliche stellten sich dieser Tage herausfordernden Stationen und übten für den Ernstfall. Sie kommen vorrangig bei Großschadenslagen zum Einsatz: Die „SEG Behandlung“. Ihre Ausrüstung umfasst genügend Material, um mindestens 25 oder gar 50 Patienten an einem Behandlungsplatz versorgen zu können. Dabei umfasst die Einheit zehn Rettungskräfte.

Im Bereich Rosenheim und Miesbach kann im Ernstfall auf sieben solcher Einheiten zurückgegriffen werden.

Erprobung neuer Einsatzkonzepte

In Teams wurden zuvor bereits bestehende und neue Einsatzkonzepte auf ihre Praxistauglichkeit erprobt. Von der strukturierten Patientenablage bei einem Massenanfall
von Notfallpatienten bis hin zum Behandlungsplatz: Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte konnten hier ihr volles Können zeigen. Realistisch geschminkte Mimen ermöglichten dabei eine praxisnahe Versorgung der Verletzten.

Rund 80 Ehrenamtliche der Hilfsorganisationen übten gemeinsam in Tuntenhausen. An einer weiteren Station wurde das je zehnköpfige Team in Erstversorgertrupps eingeteilt, um auf einer freien Fläche Patienten aufzusuchen, die Schwere der Verletzung zu kategorisieren und lebensrettende Maßnahmen durchzuführen.

Abgerundet wurde der Übungstag mit Vorträgen über die Themen Vorsichtung und Crew-Resource-Management. Die Stationen wurden von erfahrenen Kräften aus dem
Rettungsdienst und Katastrophenschutz begleitet, darunter auch leitende Notärzte und Einsatzleiter Rettungsdienst. Dabei kam es zum intensiven Austausch unter den
Kräften über die bestehenden Strukturen verbunden mit neuen Ideen.


Verschiebungen und Verkürzungen durch Corona

Ursprünglich sollte diese Übung bereits im Frühjahr stattfinden. Die damals neu aufgekommene Omikron-Variante sorgte für Unsicherheit und schlussendlich für eine
Verschiebung der Übung. Angedacht war zudem eine zweitägige Übung mit mehr Stationen und größeren Einsatzlagen. Diese soll im nächsten Jahr nachgeholt werden.
Da in den vergangenen zwei Jahren der praktische Übungsbetrieb nahezu zum Erliegen kam, ist die Motivation unter den Einsatzkräften nun wieder sehr groß.

Nichtsdestotrotz werden weiterhin in allen Organisationen neue Mitglieder für den Katastrophenschutz gesucht.

Große Resonanz

Insgesamt zählte die Übung rund 80 Teilnehmer aus der Ambulanz Rosenheim, den Bereitschaften des Bayerischen Roten Kreuz, der Johanniter Wasserburg und der Malteser Rosenheim. Die Veranstaltung fand auf dem Katastrophenschutz-Übungsgelände der Ambulanz Rosenheim in Tuntenhausen statt. Initiiert und organisiert wurde sie durch die Arbeitsgruppe Behandlung. Diese ist ein Zusammenschluss mit Vertretern der vier Hilfsorganisationen, die sich der ständigen Fortentwicklung von organisationsübergreifenden Konzepten widmen. Angestoßen wurde der Zusammenschluss durch den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Rosenheim im Jahr 2017.